Wer macht was und was mache ich
mittelalterlichen Welt immer neue Abenteuer bestehen – die ersten Tage im Job habe ich damit verbracht, dieses Spiel zu spielen. Seit einem Jahr arbeite ich für einen Gameentwickler und teste ein Online-Rollenspiel fürs Handy. Dahinter steht ein reichlich verstricktes und verschachteltes Regelwerk, in das ich mich am Anfang erst einmal reinfuchsen musste. Das Spiel gibt es schon lange. Aber die Phantasiewelt muss natürlich mit immer neuen Inhalten gefüttert werden, damit es für die Nutzer interessant bleibt. Es ist toll, eine neue Quest zu testen, also eine Aufgabe, die von einer computergesteuerten Figur erteilt wird. Man ist der Erste, der das durchspielen kann und es passieren viele lustige Sachen!
Während sich unsere Entwickler immer neue Episoden einfallen lassen, übernehmen wir Tester eine eher destruktive Rolle. Wir müssen versuchen, uns möglichst fiese Sonderfälle ausdenken, um die Anwendung auf die Probe zu stellen. Besser wir finden Schwachstellen als später die Nutzer!
Ich bin Medieninformatiker und habe schon immer gerne gespielt. Einen typischen Programmierjob wollte ich nie machen und habe deshalb nach Alternativen gesucht. Über ein Praktikum habe ich festgestellt, dass mir das Arbeiten in der Qualitätssicherung Spaß macht. Erst während der Jobsuche habe ich gemerkt, dass sich meine Vorliebe für Computerspiele mit diesem Bereich bestens verbinden lässt und habe daraufhin gezielt gesucht. Auch als Spieletester muss ich schauen, dass alles so funktioniert, wie es soll.
Ich gehe dabei ganz strukturiert vor: Anhand von Listen überprüfe ich Punkt für Punkt bestimmte Funktionen und die Anwendungssicherheit. Als Spielspaß würde ich das nicht unbedingt bezeichnen. Manche Abläufe gehe ich wieder und wieder durch, ich überprüfe sogar die Rechtschreibfehler. In sogenannten Episoden erstellen wir regelmäßig neuen Spielinhalt. Sie müssen Sinn machen und genügend Anreize bieten, aber auch die technischen Anwendungen müssen stimmen.
Gerade bei den Zahlsystemen ändert sich ständig wieder etwas. Im Moment passen wir einzelne Inhalte an Bezahlfunktionen an. Wer zum Beispiel eine kleine Insel kaufen will, verlässt den freien Bereich und zahlt dafür. Das muss über ein Pop-up klar zu erkennen und direkt mit einem Bezahlbutton verbunden sein. Viele kleine Funktionalitäten, die stimmen müssen. Ich finde das Spiel trotzdem noch so spannend, dass ich mich oft sogar zu Hause nochmal einlogge. Richtig spielen, und meinen Charakter weiterentwickeln, kann ich in der Arbeit schließlich nicht!
»Ich muss meinen Markt kennen«
Stephanie Straub
strategische Einkäuferin
31 Jahre
Diese Eigenschaften bringe ich mit:
• Offenheit und Gespür im Umgang mit Menschen
• Mit Druck kann ich gut umgehen
• Fremde Kulturen interessieren mich
Und so bin ich dahin gekommen:
• Diplomstudiengang Wirtschaftsgeographie an der LMU München
• Aushilfsjob im Sekretariat
• Befristeter Vertrag im Einkauf
• Festanstellung als strategische Einkäuferin
Welche Fähigkeiten brauche ich für diesen Job?
• Freude am Umgang mit Zahlen – man analysiert viele Angebote
• Unternehmerisches Denken – Einkäufer haben die gesamte Herstell- und Logistikkette im Blick, um so immer wieder Punkte zu finden, an denen sich noch ein bisschen Geld sparen lässt
• Die Fähigkeit, Verträge zu lesen und einordnen zu können
• Technisches Verständnis für die Produkte – ich muss wissen, was ich einkaufe
• Im Internationalen Umfeld: Sehr gute Sprachkenntnisse, vor allem Englisch
• Verhandlungsgeschick und Diplomatie sind gefragt, um alle Parteien an einen Tisch zu bringen und für alle ein gutes Ergebnis zu erzielen
E in Unternehmen, das Autos herstellt oder Sicherheitstechnik, produziert die Einzelteile nicht selbst, es arbeitet mit vielen verschiedenen Zulieferfirmen zusammen. Vom Sitzbezug bis zur Karosserie werden die Einzelteile eingekauft und in der Produktion zusammengesetzt. Wie groß der Gewinn am Ende ist, hängt entscheidend davon ab, wie günstig diese vielen verschiedenen Teile eingekauft worden sind.
Seit vier Jahren arbeite ich als strategische Einkäuferin in einem Technologiekonzern. Bei uns werden Anwendungen entwickelt und umgesetzt, die zum Beispiel in der inneren Sicherheit eine große Rolle spielen. Wir betreuen Projekte weltweit, manchmal über Jahre hinweg. Im letzten Jahr war ich sechs Monate unterwegs, in den arabischen Ländern, in Europa, im Mittleren
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