Wer macht was und was mache ich
Osten oder Südamerika. Ich reise zu Kunden, aber auch zu Lieferanten, um vor Ort zu überprüfen, ob der Betrieb halten kann, was er versprochen hat. Immerhin geht es teilweise um Verträge in Millionenhöhe. Ich analysiere den Markt und werte Angebote aus. Die Entscheidung für einen Lieferanten fällt im Team mit Kollegen aus der Entwicklung, Qualität und Logistik. Auch die Preisverhandlungen gehören zu meinen Aufgaben. Am Anfang habe ich erst einmal kleinere Verträge verhandelt, aber man übernimmt relativ schnell viel Verantwortung.
Als Wirtschaftsgeographin bin ich Quereinsteigerin in meinem Job und bringe ein sehr spezielles Wissen mit. Zum Beispiel kenne ich mich mit Geoinformationssystemen gut aus und kaufe sie ein. Ursprünglich hatte ich vor, in die Entwicklungszusammenarbeit zu gehen. Über einen Nebenjob in einer anderen Abteilung bin ich auf diese Stelle aufmerksam geworden und habe sofort Interesse daran gefunden. Mit der Technik musste ich mich natürlich erst einmal vertraut machen, aber ich muss ein Radar nicht bis ins Detail kennen, um die Geräte gut einkaufen zu können.
Wichtig ist, dass ich »meinen« Markt im Blick habe und – vor allem – dass ich mit Menschen gut umgehen kann. Ich bin Vermittlerin zwischen Technikern und Ingenieuren auf der einen Seite und den Lieferanten auf der anderen. Unsere Experten erklären mir, was sie brauchen und ich gebe diese Anforderungen inhaltlich-technischer Art an Vertreter der Zulieferfirmen weiter, die ins Geschäft kommen wollen. Jeder von ihnen bringt andere Interessen mit und kommuniziert auf einem anderen Niveau. Da braucht man viel Fingerspitzengefühl, auch interkulturell. In den arabischen Ländern bin ich meist die einzige Frau unter Männern, das ist schon eine Herausforderung. Ich muss mich sehr stark auf meine Gesprächspartner und das jeweilige Umfeld einstellen. Wie etwas wahrgenommen wird, da gibt es national erhebliche Unterschiede, die großen Einfluss auf ein Gespräch haben können – aber genau das macht den Job letzten Endes so spannend.
»Informatik ist kein Schreckensmonster!«
Claudia Scholz
IT-Projektmanagerin
27 Jahre
Diese Eigenschaften bringe ich mit:
• Technisches Verständnis
• Genauigkeit
• Analytisches Denken
Und so bin ich dahin gekommen:
• Ausbildung zur Arzthelferin
• Abitur an der Wirtschaftsoberschule
• Dualer Bachelorstudiengang Informatik an der DHBW Stuttgart
• IT-Projektmanager und Systemanalytikerin im Customer Order Management
Welche Fähigkeiten brauche ich für diesen Job?
• Durchhaltevermögen
• Herausforderungen mögen und annehmen
• Technisches Verständnis
M ein Traum war es, Ärztin zu werden. Mit einem Realschulabschluss war an ein Studium allerdings erst einmal nicht zu denken. Um ins Medizinische wenigstens hineinzuschnuppern, habe ich eine Ausbildung zur Arzthelferin gemacht. Es hätte ein Sprungbrett sein können, aber der Alltag in einer Arztpraxis hat meinen Wunsch schnell relativiert. Nach Abschluss der Ausbildung habe ich an einer Wirtschaftsoberschule das Abi gemacht und anschließend in einem dualen Studiengang Informatik studiert – der Unterricht in der Oberstufe hatte mir einfach riesig Spaß gemacht!
Dieser Weg war wichtig. Ich habe Durchhaltevermögen entwickelt, was mir im Studium sehr geholfen hat. Und das Problemmanagement in einer Praxis, in der ständig Termine verschoben und Patientenangelegenheiten geregelt werden müssen, ist ein bisschen wie das Projektmanagement in einer Firma – nur eben für den Arzt. Viele verschiedene Vorgänge zu koordinieren, das gehört auch heute zu meinen Aufgaben.
Seit einem halben Jahr arbeite ich als Projektmanagerin und Systemanalytikerin im IT-Bereich Customer Order Management bei einem weltweit operierenden Technologieunternehmen. Unsere Abteilung sorgt dafür, dass elektronische Bestellungen und Rechnungen reibungslos übermittelt werden. Bei jedem neuen Kunden überprüfen wir, ob dessen Bestellsystem zu unserem digitalen Wareneinkaufssystem passt. So ein Projekt kann umfangreich sein und einige Monate in Anspruch nehmen.
Zunächst analysieren wir die technischen Voraussetzungen, bauen zu jedem Kunden eine Verbindung auf und stellen sicher, dass alle relevanten Daten übermittelt werden. Gibt es Unterschiede im Datenformat oder kundenspezifische Anforderungen, suchen wir nach Lösungen. Verbindung und Datenaustausch werden in einer Testumgebung getestet, bevor der Kunde seine Bestellung auf
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