Wer macht was und was mache ich
brauche ich für diesen Job?
• Studium mit sozialwissenschaftlichem Schwerpunkt
• Kenntnisse der Parteien- und Wahlforschung
• Methoden der empirischen Sozialforschung
• Belastbarkeit
» W elche Partei würden Sie wählen, wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre?« Diese Frage kennt jeder. Sie ist Teil einer großen Umfrage, mit der die ARD pünktlich zum Monatsanfang aktuelle Trends zur Stimmung in Deutschland, aber auch in den Ländern und Kommunen liefert. Die Ergebnisse bekommen sie von uns.
Ich arbeite als Projektleiterin in einem Berliner Wahlforschungsinstitut, das im Auftrag von Medien, Stiftungen oder Agenturen Umfragen zu ganz verschiedenen Themen durchführt. Zum Beispiel den DeutschlandTREND. Montags werden die Fragebögen mit dem Sender abgestimmt, schon am Donnerstagabend flimmern die Ergebnisgrafiken über den Schirm. An den Tagen geht´s rund, aber ich kann mit dem Zeitdruck gut umgehen. Eigentlich genieße ich es sogar, wenn so richtig der Baum brennt. Die Wahlforschung ist ein schnelles Geschäft, vor allem in Wahlkampfzeiten ist hier was los. Dann bewegt sich die politische Landschaft und wir sind ganz nah dran – das macht richtig Spaß!
Angefangen habe ich als Praktikantin, das war 2004. Als im Jahr darauf die Bundestagswahl auf einmal vorgezogen wurde, wurden dringend Mitarbeiter gesucht. Ich bin dann gleich geblieben. Anschließend habe ich als Projektassistentin gearbeitet, bevor ich Projektleiterin wurde. In diesem Jahr bin ich in Elternzeit und arbeite teilweise von Zuhause aus. Bei den Wahlen bin ich aber immer vor Ort, die sind natürlich ein Highlight.
Wir fangen Monate vorher an, uns darauf vorzubereiten. Wir sammeln Wahlkreisdaten, ziehen die Stichprobe für die Wahltagsbefragung, entwerfen mögliche Szenarien, wie die Wahl ausgehen könnte, und entwickeln entsprechende Fragebögen, die das Wahlverhalten erklären sollen. Die Wahlabende erleben wir direkt im ARD-Studio. In Sekundenschnelle müssen wir die gewünschten Daten liefern können.
Die Empirische Sozialforschung hat mich schon im Politikstudium besonders interessiert, ich kannte also die Methoden. Trotzdem war vieles Learning by doing. Was mir besonders gefällt ist die Mischung aus politischen und gesellschaftlichen Fragestellungen. Die Diskussion um einen Werteunterricht in der Schule gehört ebenso dazu wie das Atomunglück in Japan oder die Frage, wie gerecht unsere Gesellschaft ist. Manchmal poppt ein Thema auf und wird innerhalb von Stunden bearbeitet. Am Mittag sind die Bögen fertig, bis zum Abend haben wir tausend Leute befragt. Eine echte Leistung! Und das begeistert mich auch so an meinem Beruf: Man ist immer am Puls der Zeit.
»Wir sind fast alle Geographen«
Dana Gröper
Regionalberaterin
30 Jahre
Diese Eigenschaften bringe ich mit:
• Sprachgefühl und Lust am Schreiben
• Flexibilität und breites Interesse an fachlichen Themen
• Analytisches Denken
Und so bin ich dahin gekommen:
• Diplom-Studium der Geographie mit den Nebenfächern Soziologie, Publizistik- und Kommunikationswissenschaften an der Freien Universität Berlin
• Studienbegleitende Tätigkeit bei der Choice GmbH als Projektmitarbeiterin mit Schwerpunkt auf Innovativen Mobilitätskonzepten
• Projektmitarbeiterin bei einem Foschungs- und Entwicklungsunternehmen im Bereich innovativer Mobilitätskonzepte
• Parallel: freie Mitarbeit an der Helmut-Schmidt-Universität Hamburg mit den Schwerpunkten Infrastruktur und Demographischer Wandel
• Teilnahme am Mentoring-Programm des Berufsverbandes Deutscher Geowissenschaftler (BDG) und des Deutschen Verbandes für Angewandte Geographie (DVAG)
• Projektmitarbeiterin eines regionalen Beratungsunternehmens in Hannover
• Projektmitarbeiterin in Wernigerode im Projekt »Offene Hochschule Harz – Programmentwicklung, Anrechnungsberatung, Netzwerkbildung«
Welche Fähigkeiten brauche ich für diesen Job?
• Man muss formulieren und Dinge auf den Punkt bringen können
• Ein Faible für wissenschaftliches Arbeiten
M ein erstes Projekt war für mich fast so ein Meilenstein wie die Diplomarbeit. Ich kam frisch von der Uni, hatte mich als Projektassistentin mit alternativen Mobilitätskonzepten wie Carsharing oder Fahrradverleih-Systemen beschäftigt und hatte es auf einmal mit Kulturförderstrukturen in der Region zu tun. Ein Förderer wollte wissen, wie sich Gelder in der Kulturlandschaft seiner Region besonders effektiv einsetzen lassen.
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