Wer macht was und was mache ich
absolviere gerade eine 14-monatige Attaché-Ausbildung, die mich auf eine Stelle im höheren Auswärtigen Dienst vorbereitet. Dazu gehören verschiedene Module zu Fachgebieten wie VWL, Völkerrecht oder Rechts- und Konsularwesen. Am Ende steht eine Gesamtlaufbahnprüfung. Wo ich im nächsten Jahr arbeiten werde, weiß ich noch nicht. Diplomaten werden in der ganzen Welt eingesetzt, und das in sehr unterschiedlichen Positionen: als Ansprechpartner für deutsche Unternehmen in China oder als Kulturreferent in Caracas. In jeder deutschen Botschaft gibt es Referenten für Wirtschaft, Kultur und Politik. Ich kann Wünsche äußern, aber die Entscheidung liegt beim Auswärtigen Amt.
Finanzthemen interessieren mich nach wie vor sehr. Aber ich habe auch gemerkt, dass ich auf Dauer wechselnde Aufgaben brauche. Wobei die Europaabteilung schon ein sehr spannendes Feld ist! Ich war mittendrin, als die Eurokrise ausbrach und in der Währungsunion alles auf den Kopf stellte. Der Stress war gewaltig. Aber ich habe es als ein unglaubliches Privileg empfunden, an einer so herausgehobenen Position mitarbeiten zu können!
»Wir bringen Spezialisten zusammen«
Sarah Dekkiche
Koordinatorin und Projektleiterin
27 Jahre
Diese Eigenschaften bringe ich mit:
• Interesse an politischen und gesellschaftlichen Fragen
• Es reizt mich, im Ausland zu arbeiten
• Ich spreche mehrere Sprachen
Und so bin ich dahin gekommen:
• Deutsch-französisches Doppeldiplom Politikwissenschaften in Lille und Münster und Master (of Arts) in Nachhaltigkeitspolitik und Wirtschaft bei Science Po Lille
• Praktika bei dem Netzwerk EarthLink in München, beim Europäischen Parlament in Brüssel und im Corporate Environmental eines Schweizer Baustoffkonzerns in Zürich
• Mitarbeit als Freiwillige bei Réseau Alliance/World Forum in Lille, Tribune Eco (Science Po Lille) und Croix Rouge Lille (Hilfe bei Hausaufgaben für Kinder mit Migrationshintergrund)
Welche Fähigkeiten brauche ich für diesen Job?
• Neugierde
• Unternehmerisches Denken – man muss verstehen, was Unternehmen wollen
• Organisationstalent
• Freundlichkeit im Umgang mit den Kunden und Partnern
• Multitasking
E in Smartphone, das auch bei älteren Kunden ankommt, ist für ein Unternehmen interessant. Für die Menschen ist es auch gut, denn es wird in Zukunft immer mehr Ältere geben. Genau das steckt hinter dem Begriff »Corporate Social Responsibility« – CSR: Es geht um die Frage, wie sich gesellschaftliche Verantwortung mit wirtschaftlichen Interessen verbinden lässt.
Seit knapp zwei Jahren arbeite ich als Projektleiterin und Koordinatorin in der Service-Abteilung eines europäischen Business-Netzwerks in Brüssel. Wir bringen Entscheider aus multinationalen Unternehmen und nationalen Interessensverbänden zusammen und entwickeln umweltfreundliche und nachhaltige Konzepte. Ich betreue ein Projekt zum Thema »Active Ageing« und organisiere gerade einen Kick-off, bei dem wir Manager, EU-Politiker und Spezialisten aus Unternehmen verschiedener Länder zusammenbringen. Das sind hochkarätige Gäste – und jeder hat seine eigene Sicht der Dinge.
Ich führe viele Gespräche, um herauszufinden, was die Teilnehmer wollen, stelle das Programm zusammen, analysiere anschließend die Ergebnisse und formuliere die nächsten Schritte. Nicht alle Unternehmen sind auf dem gleichen Stand, ich muss also eine Strategie finden, die alle glücklich macht.
Diese Verbindung zwischen Politik und Wirtschaft hat mich schon im Studium brennend interessiert: Schließlich sind es die Unternehmen, die in puncto Nachhaltigkeit wirklich etwas bewirken können. Nach einem Praktikum im Europäischen Parlament und in der »corporate environmental relations« Abteilung eines internationalen Zementunternehmens war mir klar, dass ich diese Verbindung zwischen Business und Politik ebenso wie die interkulturelle Umgebung brauche. Meine Mutter ist Französin, mein Vater Algerier, ich bin in der deutschsprachigen Schweiz aufgewachsen und habe einen deutsch-französischen Politikstudiengang in Lille und Münster absolviert.
Ich wusste genau, was ich wollte, aber ich hätte nicht gedacht, dass der Einstieg so schwer sein würde. Wegen der Wirtschaftskrise waren viele CSR-Aktivitäten gestrichen, für die wenigen Stellen brachte ich zu wenig Berufserfahrung mit. Aber man darf nicht aufgeben! Ich habe mich als Freiwillige in verschiedenen Netzwerken engagiert, habe Seminare für Studenten
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