Wer macht was und was mache ich
Konzeptvorschläge erarbeitet, Kostenkalkulationen erstellt, Fragebögen entwickelt und programmiert und Interviewer auf die Gespräche vorbereitet. Meine Aufgabe war es, den gesamten Prozess bis hin zur Abschlusspräsentation zu überwachen.
Das Spektrum an Methoden, die eingesetzt werden, ist groß. Neben Telefonumfragen, Gruppendiskussionen und Einzelinterviews werden aus Kostengründen immer häufiger Onlinebefragungen angewendet. Sehr viel Spaß hat mir das Mystery Research gemacht. Um beispielsweise zu überprüfen wie Vertragshändler mit Reklamationen umgehen, habe ich Mitarbeiter mit manipulierten Handys in die Läden geschickt. Das Verhalten der getesteten Personen war häufig sehr aufschlussreich!
Inzwischen arbeite ich in der betrieblichen Marktforschung eines internationalen Konzerns. Wir sind ein kleines Team, das sich auf Umfragen zur Kundenzufriedenheit und auf Mitarbeiterbefragungen spezialisiert hat. Fast alle unsere Befragungen laufen online. Wir werten aus, wie eine Mitarbeiterzeitschrift im Unternehmen ankommt, befragen Messekunden oder überprüfen, wie zufrieden Mitarbeiter mit bestimmten Dienstleistungen im Konzern sind. In Echtzeit beobachten wir den Rücklauf der Antworten und werten die Daten für den Abschlussbericht aus. Außerdem holen wir kontinuierlich 360-Grad-Feedbacks ein – von Mitarbeitern weltweit! Bei diesen Befragungen haben Mitarbeiter die Gelegenheit, sich einerseits selbst einzuschätzen und zugleich Rückmeldung von unterschiedlichen Personengruppen einzuholen. Das ist ein aufwendiger Prozess, den wir technisch begleiten.
Unsere Kunden sind Kollegen, beispielsweise Abteilungsleiter, die wissen wollen, wie die Stimmung unter ihren Mitarbeitern ist. Nicht immer ist ihnen klar, welche Erwartungen sie mit so einer Umfrage auslösen können. Wer nicht zufrieden ist, hofft natürlich, dass sich nach der Befragung auch wirklich etwas ändert! In solchen Fällen werde ich beratend tätig und bespreche mögliche Konsequenzen. Manchmal bin ich schon neugierig, wie es weitergeht und würde die Umsetzung unserer Handlungsempfehlungen gerne begleiten. Aber mit der Lieferung des Abschlussberichts hört meine Arbeit auf.
»Immer einen Schritt weiter denken«
Daniel Enke
Politikberater
29 Jahre
Diese Eigenschaften bringe ich mit:
• Interesse an politischen und gesellschaftlichen Fragen
• Neugierde und Offenheit
• Flexibilität und breites Interesse an fachlichen Themen
Und so bin ich dahin gekommen:
• Magisterstudium der Allgemeinen Rhetorik, Politikwissenschaft und Geschichte an der Universität Tübingen
• Praktikum im Deutschen Bundestag
• Wissenschaftliche Hilfskraft
• Praktikum in der Bundesgeschäftsstelle einer Partei
• Mitbegründer und Geschäftsführer einer Dienstleistungsagentur
• Praktikant und Werkstudent bei einer Unternehmensberatung für Politik- und Krisenmanagement
• Public-Affairs-Trainee und Assistent bei einer Unternehmensberatung
• Junior Consultant bei einer Agentur für Kommunikationsstrategien
Welche Fähigkeiten brauche ich für diesen Job?
• Begeisterung, sich mit verschiedenen Themenfeldern intensiv zu beschäftigen
• Geistige Flexibilität
• Eine gute Balance zwischen Dienstleistung und Beratung
• Rückgrat und die Bereitschaft, nicht jeden Weg mitzugehen
• Politisches Fachwissen
L obbyisten stellt man sich gerne mit einem Geldkoffer unterm Arm vor. Dass es sich dabei um ein seriöses und handfestes Handwerk handelt, hätte ich als Politikstudent nicht gedacht. Inzwischen bin ich selbst Politikberater und ermittle im Auftrag von Kunden, wie sich bestimmte Themen möglichst effektiv an die Politik herantragen lassen. Seit einem Jahr arbeite ich als Junior Consultant bei einer Agentur, die Kommunikationsstrategien entwickelt und betreue Kunden aus der Lebensmittelbranche.
Als Politikberater bin ich gewissermaßen Vermittler zwischen Wirtschaft und Politik. Ich beobachte die politische Entwicklung bestimmter Themen, schätze Trends ein und breche teils hochkomplizierte Sachverhalte so weit herunter, dass sie verständlich werden. Gemeinsam mit dem Kunden erarbeite ich Positionen zu kritischen Fragestellungen, hauptsächlich mit dem Ziel, die Gesetzgebung im Sinne des Unternehmens mitzugestalten. Der Plan, eine Lebensmittelampel einzuführen, um ungesunde Inhaltsstoffe zu kennzeichnen, ist dafür ein schönes Beispiel. Eine rote Ampel auf der Packung wäre für jeden Hersteller eine
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