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Wer Mit Schuld Beladen Ist

Wer Mit Schuld Beladen Ist

Titel: Wer Mit Schuld Beladen Ist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Spencer-Fleming
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»Haben Sie etwas dagegen, wenn ich Ihr Telefon benutze, Diakonin?«
    Elizabeth winkte schwach in Richtung ihres Büros. Lois verschwand.
    »Ich beginne zu begreifen, wie Sie immer wieder in solche Geschichten verwickelt werden«, sagte die neue Diakonin. »Sie lassen sich von den Ereignissen mitreißen und halten nicht einen Moment inne, um darüber nachzudenken, ob Sie Ihre Nase wirklich hineinstecken sollten.«
    Clare wollte gerade eingestehen, dass diese Einschätzung ihres Charakters ziemlich präzise war, als der Klang einer Stimme in der Leitung sie wieder in die Praxis des Kinderarztes zurückholte.
    »Hi, ich bin die Arzthelferin von Dr. Underkirk, Violet.« Es war eine dieser Stimmen, bei denen Clare immer an gepolsterte Sofas und stärkehaltige, sättigende Mahlzeiten denken musste. »Marcy sagte, Sie wüssten etwas über Tom, Tom, des Pfeifers Sohn?« Schwester Violet ließ ein perlendes Lachen erklingen. Clare gewann allmählich den Eindruck, dass Dr. Underkirks Angestellte auf seine Misere nicht besonders mitfühlend reagierten.
    »Eigentlich suche ich nach Informationen. Mein Name ist Clare Fergusson. Ich versuche festzustellen, ob der Fall von Dr. Underkirk Gemeinsamkeiten mit zwei weiteren Fällen aufweist.«
    »Was möchten Sie wissen?«, erkundigte sich Schwester Violet. »Es wird ihn freuen, zu hören, dass sich jemand darum kümmert. Er lässt ziemlich den Schwanz hängen, seit das passiert ist. Verstehen Sie? Lässt den Schwanz hängen?« Die Schwester kicherte.
    »Haha.« Clare schloss einen Moment die Augen. »Lässt der Doktor den Schnee von jemandem räumen, und falls ja, wen hat er damit beauftragt?«
    »Das ist alles?«
    »Das ist alles«, bestätigte Clare.
    »Bleiben Sie dran.« Vom anderen Ende erklang ein dumpfes Geräusch. Elizabeth sah sie an, die Lippen frustriert und unglücklich aufeinandergepresst, so dass die zuvor unsichtbaren Falten deutlich erkennbar waren. Großartig, dachte Clare. Die Diakonin des Bischofs altert vor meinen Augen, und ich bin schuld. Vielleicht sagt das etwas über meinen Lebenswandel aus.
    »Sind Sie noch dran?« Schwester Violet war zurück. »Dr. Underkirk sagt, das Räumen besorgt einer seiner Patienten. Ein junger Mann namens Tracey.«
    Augenblicklich vergaß Clare Elizabeths vorzeitigen Verfall. »Danke«, sagte sie.
    »Gern geschehen«, erwiderte Schwester Violet. »Und geben Sie uns unbedingt Bescheid, falls Sie das kleine Schwein erwischen.« Sie lachte immer noch, als Clare auflegte.
    Lois tauchte wieder aus dem Kabuff der Diakonin auf. »Bingo«, verkündete sie und drehte ihren Notizblock um, damit Clare ihre Aufzeichnungen lesen konnte. »Drei Anzeigen von Tiertötungen im letzten Monat, sagt die Disponentin. Eine ist vom Doktor, die Zweite von einem alten Mann namens Herb Perkins, der einen Hund verloren hat, und die Letzte stammt von einem Professorenpaar in Skidmore, das eine seiner Ziegen verloren hat.« Sie wies auf das Blatt. »Namen und Adressen finden Sie hier.«
    Clare nahm den Notizblock. »Sie sind wunderbar, Lois.«
    »Ich weiß. Und ich bin nicht die Einzige. Raten Sie mal, wer die Disponentin kurz vor mir angerufen hat.«
    Clare fiel niemand ein. »Wer?«
    »Ben Beagle vom Post-Star. «
    »Verdammt. Er schaltet ein bisschen zu schnell.« Als Erstes versuchte sie es bei dem Professorenpaar und erreichte den Anrufbeantworter. Sie hinterließ eine möglichst kurze Nachricht: Sie untersuche eine Reihe von Fällen von Tierquälerei und ob die Zufahrt von Quinn Tracey geräumt wurde? Herb Perkins war zu Hause und nicht sonderlich erfreut, dass eine vollkommen Fremde ihre Nase in seine Angelegenheiten steckte.
    »Ja, ich habe meinen Hof räumen lassen«, sagte er mit einer Stimme, die klang wie eine bröselnde Zigarre. »Ich begreife nicht, was das damit zu tun haben soll, dass jemand einen meiner Hunde umgebracht hat.«
    »Ich suche nach Gemeinsamkeiten zwischen verschiedenen Vorfällen, Mr. Perkins.«
    »Wir kaufen alle im Supermarkt ein. Meinen Sie, eine der Kassiererinnen hätte es auf uns abgesehen?«
    »Vermutlich nicht, nein. Können Sie mir sagen, wer bei Ihnen Schnee geräumt hat?«
    Seine Antwort überraschte sie nicht im Geringsten.

    Clare legte den Block offen vor Lois hin. »Schauen Sie sich das an. Perkins, Underkirk, die Campbells und Liz Garrettsons Mutter. Sie alle haben Quinn Tracey angeheuert, bei ihnen Schnee zu räumen, und bei allen wurden im vergangenen Monat ein oder mehrere Tiere umgebracht. Hoftiere, die in der

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