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Wer Mit Schuld Beladen Ist

Wer Mit Schuld Beladen Ist

Titel: Wer Mit Schuld Beladen Ist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Spencer-Fleming
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Gedanke war: Prima, sie haben den Post-Star von heute noch nicht gelesen. Dann fiel ihr auf, was Liz gesagt hatte. »Quinn Traceys Mutter?«
    Die Garrettsons blickten einander an. »Wir dachten … vermutlich haben Sie davon gehört«, sagte Tim taktvoll.
    »Nein, ich meinte, warum nennen Sie sie Quinn Traceys Mutter und nicht Meg Tracey?«
    »Ach so.« Liz’ Miene hellte sich auf. »Ich glaube, ich nenne sie so, weil wir Quinn kennen. Er räumt für uns Moms Einfahrt.«

    Normalerweise begleitete Clare die Garrettsons zur Kirchentür, um sich dort zu verabschieden. An diesem Morgen schüttelte sie ihnen die Hände, ließ sie einfach sitzen und war in Lois’ Büro, noch bevor sie ihre Mäntel angezogen hatten.
    »Lois, wie heißt die Familie, die wollte, dass ich für ihr Lamm bete?«
    Lois ließ sich von Clares ungewöhnlichen Attacken nie aus der Ruhe bringen. »Campbell. Die Mutter heißt Abigail Campbell.«
    »Können Sie mir die Nummer geben? Kann ich sie wohl zu Hause erreichen?«
    Lois blätterte bereits durch ihre persönliche Ausgabe des Gemeindeverzeichnisses, versehen mit allen möglichen handschriftlichen Anmerkungen, die nicht für die Augen der Öffentlichkeit bestimmt waren. »Sie arbeitet bei Sheehan Realty in Glens Falls.«
    Clare schnappte sich das Telefonbuch von Glens Falls vom Regal.
    Mittlerweile war Elizabeth de Groot in der Tür ihres winzigen Büros aufgetaucht. »Was ist denn los? Habe ich das richtig gehört, jemand wollte, dass Sie für sein Lamm beten?«
    »Genauer gesagt einen Gedenkgottesdienst halten«, bemerkte Lois.
    Die geschwungenen Brauen der neuen Diakonin verzogen sich zu einem zarten Stirnrunzeln. »Meinen Sie das metaphorisch?«
    »Nein, ganz leibhaftig, glauben Sie mir.« Clare markierte die Nummer mit dem Finger und winkte Lois zum Telefon.
    »Ich möchte darauf hinweisen, dass es sich mittlerweile vermutlich in Koteletts und Schmorfleisch verwandelt hat«, sagte die Sekretärin. »Vielleicht ein paar kleine Haxen zum Grillen.«
    Eine nichtssagende Stimme meldete sich. »Sheehan Realty.«
    »Könnte ich bitte mit Abigail Campbell sprechen?«
    »Darf ich melden, wer anruft?«
    »Ihre Pastorin.«
    Schweigen. Dann: »Ja, natürlich. Bitte bleiben Sie dran.«
    Clare schaute auf und sah, wie de Groots Blick nervös zwischen ihr und Lois hin-und herwanderte. Dann verstummte die Musik.
    »Hallo?«
    »Hallo, Abigail? Hier ist Clare Fergusson.«
    »Ach, Reverend Fergusson.« Die Frau am anderen Ende der Leitung klang verlegen. »Ich muss mich für die Nachricht entschuldigen, die ich Ihnen vergangene Woche hinterlassen habe. Die Kinder waren so aufgeregt, und ich natürlich auch, und wir haben versucht, etwas zu tun, was uns tröstet, wissen Sie, und diese Brutalität … «
    »Ich habe eine Frage, die vielleicht ein wenig seltsam klingt«, unterbrach Clare.
    »Aber wir haben selbst eine ganz reizende Trauerfeier abgehalten und das Fleisch dann der Suppenküche gespendet, damit es nicht umsonst gestorben ist …«
    »Abigail?«
    »… und ehrlich gesagt glaube ich, dass es die Wunden nur wieder aufreißen würde, wenn Sie jetzt irgendwas Formelles tun.«
    Diesmal wartete Clare noch einen Augenblick, um sich zu vergewissern, dass sie fertig war. Als sie sicher sein konnte, dass nichts mehr folgen würde, sagte sie: »Also kein Gottesdienst?«
    »Kein Gottesdienst. Vielleicht können wir etwas anderes machen, um seiner zu gedenken.«
    »Abigail, haben Sie jemanden, der Ihre Zufahrt für Sie räumt?«
    Diesmal war die Pause nicht zu überhören. »Ja-ha«, erwiderte Abigail. »Ich bin geschieden. Das gehört zu den Aufgaben, für die ich gern jemanden bezahle.«
    »Wer räumt bei Ihnen?«
    Ein noch längeres Schweigen. »Ein junger Mann namens Quinn Tracey. Ich habe seiner Familie vor ein paar Jahren ihr Haus verkauft. Warum?«

39
    S obald sie das Gespräch mit Abigail Campbell beendet hatte – Clare sagte zu, den Namen des Lamms in den wöchentlichen Fürbitten für die Verstorbenen zu erwähnen –, blätterte sie hektisch durch das Telefonbuch, auf der Suche nach der Nummer der Zeitung von Glens Falls.
    »Wen rufen Sie jetzt an?«, erkundigte sich Elizabeth.
    »Einen Reporter des Post-Star, der über die Verwechslung von Linda Van Alstyne mit Audrey Keane geschrieben hat.«
    Die Diakonin sah Lois an, die die Schultern zuckte. Clare fand die Nummer, wählte und tippte dann, den Anweisungen der automatischen Ansage folgend, die ersten drei Buchstaben des Nachnamens des Gesuchten

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