Wer Mit Schuld Beladen Ist
Scheune lebten. Keine Haustiere.«
Lois studierte die Namen und Adressen, die sie aufgeschrieben hatte. »Die Straßen, die ich wiedererkenne, liegen alle weit draußen, außerhalb der Stadt.«
»Wie die Peekskill Road«, sagte Clare. »Wo die Van Alstynes wohnen.«
»Was sagen Sie da?« Elizabeth presste eine Hand auf die Brust, als wollte sie den Schock abschwächen. Lois verdrehte die Augen.
»Ich sagte, zwischen Quinn Tracey, den vier toten Tieren und einem Mord besteht eine direkte Verbindung. Russ – der Chief pflegt immer zu sagen, es gäbe keine Zufälle.«
»Soll ich Ihnen das Revier durchstellen?«, fragte Lois.
»Bitte.« Clare schlug das Telefonbuch von Millers Kill auf, um nachzusehen, ob die Adresse von Dr. Underkirk aufgeführt war.
»Das will ich doch stark hoffen!«, sagte Elizabeth. »Die meisten dieser Leute sind nicht einmal Gemeindemitglieder.«
»Wenn ich so darüber nachdenke, Lois, rufe ich doch lieber von meinem eigenen Büro aus an.« Clare richtete sich auf und klemmte sich Telefonbuch und Notizblock unter den Arm. »Betrachten Sie es als eine Art Kirchenwerbung, Elizabeth. Vielleicht werden der Kinderarzt und Mr. Perkins so erfreut sein, dass wir das Rätsel um den Tod ihrer Tiere gelöst haben, dass sie in die Kirche kommen, um uns zu danken. Dann schnappen wir sie uns und zwingen sie, eine hübsche Abendmesse mitzumachen. Ein guter Chor lässt mehr Möchtegern-Episkopale konvertieren als jedes Gebet.«
In ihrem Büro trank Clare noch einen Schluck Kaffee und griff dann nach dem Hörer, ehe der Mut sie verlassen konnte.
»Polizeirevier Millers Kill.«
»Harlene? Hi, hier ist Clare Fergusson.«
»Clare!« Harlene senkte die Stimme. »Wie geht es Ihnen, Schätzchen? Ich wollte Ihnen nur sagen, dass ich niemals glauben werde, dass Sie es getan haben, egal, was behauptet wird.«
»Äh, danke.« Sie trank noch etwas Kaffee, dann legte sie los. »Hören Sie, Harlene, ich habe einige Informationen entdeckt, von denen ich glaube, dass sie sehr wichtig für die Ermittlungen sein könnten. Mit wem soll ich reden?«
»Hm.« Clare malte sich aus, wie Harlenes Gesicht sich unter den straffen Löckchen nachdenklich verzog. »Nun, die meisten Leute, die in dieser Sache ermitteln, sind unterwegs und klopfen wegen Shambaugh auf den Busch. Sie haben die freie Wahl zwischen Investigator Jensen und Mark Durkee, dem bis jetzt noch keine Aufgabe zugeteilt worden ist.«
»Ich schätze, Investigator Jensen ist immer noch ganz scharf darauf, mich zu überführen?«
»Aber ja.«
»Wie steht es mit Officer Durkee?«
»Ich glaube, er ist nicht mehr so überzeugt, dass Sie es gewesen sind, aber keiner spricht mit ihm, weil er Jensen dazugeholt hat, und da Sie der Grund waren, warum er die Staties rief, wird er nicht sonderlich gut auf Sie zu sprechen sein.«
»Ich habe ihn nicht darum gebeten, zur State Police zu rennen, damit die gegen mich ermittelt.«
»Nein, aber er wäre nicht der Erste, der anderen die Schuld an dem Ärger gibt, den er selbst zu verantworten hat.«
Clare seufzte. »Geben Sie mir Investigator Jensen. Sie hat wenigstens nichts gegen mich persönlich.«
Die Leitung summte einen Moment still vor sich hin, dann hörte Clare: »Emiley Jensen.«
»Hi, Investigator Jensen, hier spricht Reverend Clare Fergusson.«
Großmutter Fergusson würde sich im Grab umdrehen, wenn sie hörte, dass Clare sich mit vollem Titel meldete, doch Clare war der Ansicht, dass in diesem Stadium jeder Vorteil zählte.
»Reverend Fergusson. Macht es Ihnen etwas aus, wenn ich Sie auf Lautsprecher stelle?«
Clare interpretierte das als Macht es Ihnen etwas aus, wenn ich unsere Unterhaltung aufzeichne? »Absolut nicht«, sagte sie.
Der Klang änderte sich. »Können Sie mich hören?«, fragte Jensen, die sich jetzt leise und weit entfernt anhörte.
»Ja.«
»So, Sie wollten mit mir sprechen?«
»Ich habe einige Informationen, die meiner Ansicht nach für die Ermittlungen relevant sind.« Clare begann mit dem, was ihr aufgefallen war, als sie Quinn Tracey in der Highschool befragt hatten, schilderte ihre Unterhaltung mit Aaron MacEntyre und endete mit ihren Erkenntnissen dieses Morgens. Nachdem sie geendet hatte, herrschte ein langes, blechernes Schweigen.
»Mal sehen, ob ich Sie richtig verstanden habe«, antwortete Jensen schließlich. »Sie glauben, dieser Teenager könnte Audrey Keane ermordet haben?«
»Ich weiß es nicht«, sagte Clare. »Aber ich weiß, dass es ein schrecklicher und
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