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Wer Mit Schuld Beladen Ist

Wer Mit Schuld Beladen Ist

Titel: Wer Mit Schuld Beladen Ist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Spencer-Fleming
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seiner Schwägerin, bog er ein, musste jedoch sofort abbremsen, um nicht in einen von Schnee bedeckten Subaru zu krachen.
    Clare Fergussons Subaru.
    »Warte hier«, sagte er, während er nach seiner Jacke griff.
    Linda starrte durch die Windschutzscheibe. Wenn sie es nicht gewusst hätte, die Aufkleber auf der Stoßstange hätten es ihr verraten: DIE EPISKOPALKIRCHE HEISST SIE WILLKOMMEN und MEIN ZWEITWAGEN IST EIN OH-58.
    »Hör zu.« Linda löste ihren Gurt und drehte sich auf dem Sitz, um ihm ins Gesicht zu sehen. Ihre Stimme war todernst. »Wenn du das tust, steige ich zu Debbie ins Auto und fahre mit ihr zum Hotel.«
    »Verdammt, führ dich nicht wie ein verwöhntes Gör auf, das die Luft anhält, bis es blau wird.«
    »Das ist mein Ernst, Russ. Du hast die Wahl, und du wählst jetzt. Ich oder sie.«
    Er konnte erkennen, wie aufgebracht sie war. Leuchtend rote Flecken zeichneten sich auf der blassen Haut ihrer Wangen ab, und ihr Kiefer hatte sich verkrampft. Doch gleichzeitig sah er Clares Gesicht in jener Nacht. Ich habe nicht die Absicht, mein Glück um den Preis deiner Ehe zu erkaufen. Und du auch nicht.
    »Ich habe bereits gewählt«, sagte er mit rauher Stimme. »Ich habe dich gewählt.«
    »Dann fahr mich nach Hause zu deiner Mutter.«
    Er stieß frustriert die Luft aus. »Das ist eine Polizeiangelegenheit.«
    »Zum Teufel! Unsere Ehe kam bei dir nie an erster Stelle! Nie! Seit fünfundzwanzig Jahren bin ich diejenige, die Verständnis aufbringen soll! Ich war immer diejenige, die um unserer Ehe willen ihre Bedürfnisse und Wünsche zurückgestellt hat. Jetzt lass deinen Worten mal Taten folgen!«
    »Du hast unsere Ehe an erste Stelle gesetzt? Du meinst, wie damals, als du mich aus dem Haus geworfen hast? Als sich dein ganzes Leben um dein gottverdammtes Vorhangunternehmen drehte? Als du mit Lyle MacAuley geschlafen hast? Da war unsere Ehe wichtiger als alles andere?«
    Linda wurde weiß. Absolut weiß.
    »Warte«, sagte er. »Ich hab’s nicht so gemeint.«
    Sie öffnete die Tür und sprang hinaus.
    »Linda!«
    Sie klappte den Sitz nach vorn und zerrte ihr Gepäck mit so viel Schwung heraus, dass sie sich auf der Zufahrt der MacEntyres um sich selbst drehte. Sie schlug die Tür des Trucks so heftig zu, dass seine Ohren klingelten.
    »Warte.« Er kletterte aus dem Führerhaus. »Linda, warte.« Sie watete durch den Schnee, zu weit voraus, als dass er sie noch hätte erreichen können. Sie blieb vor Debbies Mietwagen stehen.
    »Linda! Warte!«
    Die Tür knallte zu. Er war fast dort, nah genug, um zu sehen, wie sie ihrer Schwester etwas zublaffte. Ehe er zum Wagen gelangen konnte, fuhr Debbie rückwärts aus der Zufahrt.
    »Gottverdammt!« Die Hinterräder des Wagens produzierten eine doppelte Schneefontäne, dann schoss er vorwärts, zurück zur Old Route 100.
    Gottverdammt. Wenn er Quinn Tracey fand, würde der Junge bereuen, jemals geboren worden zu sein.

49
    N icht bewegen«, befahl Aaron MacEntyre. »Q, fessle ihre Hände.«
    Der junge Mann, um den sich Clare Sorgen gemacht hatte, hielt de Groot fest, einen Arm hinter ihrem Rücken verdreht, ein Messer an ihrer Kehle. Clare starrte ihn an. Sein Blick war leer. Gleichmütig.
    »Äh … wie? Mit was?«
    Clares Blick schoss zu Quinn Tracey. Im Gegensatz zu seinem Freund war er ein Wrack, seine Lippen waren schlaff und zuckten, sein unsteter Blick streifte zuerst Elizabeth, dann die Leiter, den langen Gang zwischen den Ställen und schließlich, zögernd, Clare. Erst jetzt fiel ihr seine Hand auf, die kaum die Flinte halten konnte. Sie musste den MacEntyres gehören. Quinn hielt sie wie jemand, der mit Feuerwaffen nicht vertraut war und sich in ihrer Nähe unwohl fühlte.
    »Mit einem der Führstricke«, erwiderte Aaron, eine Spur Ungeduld in der Stimme.
    War es ihm ernst? Befand sich Elizabeth wirklich in Gefahr? Clare verengte die Augen zu Schlitzen. Quinn Tracey war vermutlich schwerer als sie, doch sie zweifelte nicht daran, dass sie ihn mitsamt seiner Waffe niederschlagen und es den halben Gang hinunter schaffen konnte, ehe jemand reagieren würde.
    Sie musste gezuckt haben. »Versuch es gar nicht erst«, warnte Aaron. Seine Hand verschob sich um den Bruchteil eines Zentimeters, und auf dem Messer an Elizabeths Kehle erschienen drei Tropfen Blut. Die Diakonin wimmerte und schloss die Augen. »Quinn! Sichere die Gefangene!«
    Quinn lehnte die Flinte an eine Stalltür und trat zögernd auf sie zu, einen Führstrick in der Hand.
    »Um Himmels willen,

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