Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wer Mit Schuld Beladen Ist

Wer Mit Schuld Beladen Ist

Titel: Wer Mit Schuld Beladen Ist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Spencer-Fleming
Vom Netzwerk:
nicht mal genug, um nervös zu werden oder dem Mann aus dem Weg zu gehen. Russ wusste nicht, ob er das noch beunruhigender fand.
    »Harlene«, sagte Linda. »Sie will wissen, ob du irgendwo in der Nähe der 645 Old Route 100 bist, weil … was? Megs Sohn Quinn? Was ist ein PVI?«
    »Eine Person von Interesse. Linda …«
    Sie runzelte die Stirn und hob die Hand, während sie lauschte. Ihre Miene veränderte sich. »Oooh. Jetzt verstehe ich. Wieder mal Reverend Fergusson.«
    Er riss ihr das Handy aus der Hand, gerade noch rechtzeitig, um Harlenes aufgezeichnete Stimme sagen zu hören: »Ich suche nach einer Streife, aber wir sind knapp, und bei dem Sturm und so – Sie wissen ja. Rufen Sie mich an, wenn Sie die Nachricht gehört haben.« Er drückte auf Wiederholung.
    »Hey, Chief, es ist ungefähr vierzehn Uhr, und ich muss wissen, ob Sie sich irgendwo in der Nähe der 645 Old Route 100 aufhalten. Das ist die Adresse von, halten Sie sich fest, Craig und Vicki MacEntyre. Sie wissen doch, dass in letzter Zeit drei Fälle von Tiertötungen gemeldet worden sind? Irgendwie hat diese Jensen sie mit zwei anderen, nicht gemeldeten Fällen in Verbindung gebracht, und jetzt wird Quinn Tracey als PVI gesucht. Reverend Fergusson glaubt, der Junge könnte bei den MacEntyres sein und befindet sich auf dem Weg dorthin. Ich hab versucht, ihr das auszureden, ehrlich. Ich suche nach einer Streife …«
    Russ drückte auf Stop und dann auf Kurzwahl.
    »Ich dachte, du wolltest die Hände nicht vom Steuer nehmen«, bemerkte Linda.
    Er ignorierte sie. Harlene meldete sich. »Polizeirevier Millers K…«
    »Ich bin’s«, sagte er. »Ist schon jemand drüben bei den MacEntyres?«
    »Chief? Jemand hat aus dem neuen Hotel angerufen und gesagt, Ihre Frau wäre zurück? «
    »Ja. Die MacEntyres?«
    »Oh. Nein. Flynn wollte hin, aber auf der Strecke war ein schlimmer Unfall, und er leitet den Verkehr um.«
    »Haben Sie was von Reverend Fergusson gehört?«
    »Nichts Neues.«
    »Warum wird Quinn Tracey verdächtigt?«
    »Er hat bei allen Opfern Schnee geräumt.«
    »Bei allen? Und wir haben insgesamt fünf Fälle?«
    »Korrekt.«
    »Ich kümmere mich darum. Geschätzte Ankunftszeit in fünf bis zehn Minuten. Ich habe nichts bei mir, also schicken Sie mir um Gottes willen rasch Verstärkung.«
    »Wird erledigt.«
    Harlene legte auf, und ihm blieb eine Sekunde, um die einzige Frau in seinem Leben zu preisen, die ihm nicht widersprach oder ignorierte, was er sagte, und einfach alle närrischen Dinge tat, die ihr durch den Kopf gingen, die einzige Frau, die tat, worum er sie bat, und ihm alles, was er wissen musste, in kurzen Sätzen mitteilte.
    »Du fährst nicht los, um Clare Fergusson aus Schwierigkeiten zu befreien«, sagte Linda.
    »Das ist eine polizeiliche Angelegenheit.«
    »Ach was, zum Teufel damit. Ich habe die Nachricht ebenfalls gehört. Quinn Tracey könnte was über irgendwelche toten Tiere wissen.«
    »Linda …«
    »Nein! Du lässt mich ausreden! Es ist nicht so, als ginge es um eine Geiselnahme oder einen Massenunfall oder so was. Ich kenne den Jungen. Er könnte nie im Leben jemandem weh tun. Darum kann sich jemand anders kümmern.«
    »Linda, wir sind praktisch dort. Um Himmels willen, auf dem Weg zu Moms Haus fahren wir an der 645 Old Route 100 vorbei.«
    Mittlerweile hatten sie die T-Kreuzung erreicht. Er fuhr langsamer und setzte den Blinker. Keine Fahrzeuge aus beiden Richtungen. Im Rückspiegel sah er, wie Debbie immer näher kam. Zu nah. Er zog gerade noch rechtzeitig auf die Old Route 100, um ihrer Stoßstange auszuweichen. Wenigstens gelang es ihr, anzuhalten, ehe sie auf die Kreuzung rutschte.
    »Ich parke in der Nähe. Du kannst mit Debbie warten. Ich muss nur so lange dort bleiben, bis Harlene einen Officer geschickt hat.«
    Linda saß schweigend neben ihm, während die Heizung lief und die Scheibenwischer klopften, und er beugte sich dichter zur Windschutzscheibe und versuchte, auf der Straße zu bleiben, die er nicht erkennen konnte. Aus der Schneekulisse erhob sich eine Ansammlung ländlicher Briefkästen.
    Er las die Hausnummern. Noch nicht.
    Er fuhr eine weitere Meile, kontrollierte zwei weitere Briefkästen, bis er die 645 entdeckte. Das Haus stand so weit hinten, dass es im Sturm nicht zu sehen war, doch die düstere Erhebung der Scheune ragte neben der Straße auf und verschwand nach oben im immer dichter werdenden Grau.
    Er fuhr langsamer, hielt und machte endlich die Zufahrt der MacEntyres aus. Gefolgt von

Weitere Kostenlose Bücher