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Wer Mit Schuld Beladen Ist

Wer Mit Schuld Beladen Ist

Titel: Wer Mit Schuld Beladen Ist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Spencer-Fleming
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deutlich über dem Boden zu erkennen.
    Elizabeth nieste. »Ich sollte lieber hierbleiben.«
    »Haben Sie eine Allergie?«
    Elizabeth sah sie aus wässrigen, geröteten Augen an. »Ja. Je schneller ich hier rauskomme, desto besser für mich.«
    »Möchten Sie zurück zum Auto?«
    »Nein.« So wild entschlossen hatte Clare die Diakonin noch nie erlebt.
    »Okay. Geben Sie mir einen Augenblick, um den Innenraum des Pick-ups zu kontrollieren, dann klettern wir runter. Ich gehe zuerst.«
    »Selbstverständlich.«
    Clare wusste nicht, ob de Groot sarkastisch war oder nur zimperlich. Was auch immer, sie musste sich beeilen. Sie lief zurück zum Pick-up. Der Wind zerrte an ihr, als sie auf dem Trittbrett stand und hineinspähte. Sie öffnete die Fahrertür und rutschte auf den Knien hinein. Karten in der Seitentasche und drei Eiskratzer hinter dem Sitz. Sie klappte das Handschuhfach auf. Versicherung und Zulassung, beides ausgestellt auf den Namen Quinn Tracey. Papierservietten einer Fastfoodkette. Darunter zwei Packungen Kondome und eine Blechschachtel mit Pfefferminzpastillen. Was ihre Brüder stets als ihr Die-Hoffnung-stirbt-zuletzt-Paket bezeichnet hatten.
    Mit anderen Worten, nichts. Keine Blutspuren, kein verstecktes KA-BAR. Sie klappte die Sonnenblenden herunter und wurde von einem Zettel überrascht, der auf die Fußmatte flatterte. Trotz der klobigen Fäustlinge griff sie danach, bis sie ihn endlich in der Hand hielt.
Liebe Mom, lieber Dad,
es tut mir leid. Ich habe es immer wieder versucht, aber ich konnte meinen Drang nicht beherrschen, und jetzt ist eine Frau tot. Meine Freunde versuchten, mir zu helfen, aber keiner wusste, dass ich innerlich ein Killer bin. Ich bin verantwortlich. Nur ich, sonst niemand. Es tut mir leid, aber das ist der einzige Weg, mich aufzuhalten.
Quinn
    »Heilige …« Clare stopfte die maschinengeschriebene Notiz in ihre Tasche und glitt aus dem Wagen. Aufgeregt sah sie sich um. »Elizabeth? Elizabeth?«
    Die Leiter. Sie hatte nicht gewartet. Clare sprintete zum anderen Ende der Scheune, ihre Stiefel donnerten über den Bretterboden, und beinahe wäre sie durch die viereckige Luke geschlittert, die nach unten führte. Sie griff nach den Leiterpfosten und kletterte hastig hinunter, übersprang die letzten Sprossen.
    Zu spät. Elizabeth starrte Clare, von Grauen überwältigt und mit weit aufgerissenen Augen, entgegen, zur Reglosigkeit erstarrt, ein glitzerndes Messer an ihrer Kehle.

48
    R uss hielt den Mund und konzentrierte sich auf die Straße, die er zu bewältigen hatte.
    »Das hätte ich wissen müssen. Sogar jetzt geht es um Clare Fergusson. Kam sie sofort angelaufen, um dich zu trösten, als sie die gute Nachricht hörte?«
    Im Rückspiegel sah er Debbies Scheinwerfer. Sie hatte die Kurve gemeistert.
    »Junge, wird die sauer sein, wenn sie feststellt, dass ich noch am Leben bin.«
    Ich werde Lyle nicht erwähnen, ermahnte er sich. Ich werde Lyle nicht erwähnen. Das war ernsthafter, gesprächsintensiver, an die Nieren gehender Kram.
    Linda schwieg, während sie eine weitere Kehre die Berge hinab nahmen. Sie näherten sich der öffentlichen Straße. Er hoffte, dass der Pflug schon dort gewesen war.
    »Wen hältst du denn für den Täter? Ich meine, wer würde unsere Katzensitterin umbringen wollen?«
    Unsere? Mir gehört die verdammte Katze nicht. »Wir suchen nach Dennis Shambaugh, ihrem Freund. Am Tatort fanden sich seine Fingerabdrücke, und er flüchtete, als ich ihn befragen wollte.« Linda hatte nie viel Interesse für die Einzelheiten der Fälle bekundet, die er bearbeitete. Ihm ging auf, dass dies eine der längsten Diskussionen war, die sie je über ein Verbrechen geführt hatten. Natürlich war es auch das erste Mal, dass jemand in ihrer Küche umgebracht worden war.
    »Das kann ich einfach nicht glauben«, sagte Linda. »Mein Gott, ich habe ihn kennengelernt. Und dann entpuppt er sich als Mörder? Das hätte ich nie gedacht.«
    Er fuhr langsamer, hielt aber nicht an dem Schild am Ende der Straße zum Algonquin. Ein kurzer Blick bestätigte ihm, dass beide Richtungen frei waren. Er rollte auf die breite, gesichtslose Fläche der Sacandaga Road.
    »Wo hast du ihn kennengelernt?«, fragte er.
    »Zu Hause. Er hat Audrey abgesetzt.« Sie drehte sich in ihrem Sitz um. »Wer kümmert sich um Bobbitt?«
    »Wer ist Bobbitt?«
    »Meine Katze.«
    »Du hast die Katze Bobbitt getauft? Wie in Lorena Bobbitt?« Er schüttelte den Kopf. »Die Streife hat sie ins Tierheim gebracht.«
    »Du

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