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Wer mit Wem - Entscheide Du!

Wer mit Wem - Entscheide Du!

Titel: Wer mit Wem - Entscheide Du! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isabel Varese
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Er ist den Tränen nahe.
    Mein Blick wandert zur Uhr: Es ist bereits nach halb zwölf, der Zug ist abgefahren – auch was Jonas betrifft. Die nächste Bahn geht erst am Abend, ich würde viel zu spät zu Hause ankommen. So ein Pech! C-One hin oder her – ich könnte heulen vor Wut und Enttäuschung. Ich hatte alles perfekt geplant und war eine so überzeugende Schwindlerin – alles umsonst!
    â€žWer um alles in der Welt ist Tim?“, frage ich gereizt.
    â€žMein bester Kumpel aus dem Studium“, erklärt Patrick zerknirscht. „Ihm gehört der Porsche.“ Er schlägt die Hände über dem Kopf zusammen. „Der bringt mich um, das ist mal klar.“
    â€žWie, das ist gar nicht dein Auto?“ Ich bin so baff, dass ich meinen Ärger über die verpasste Party kurz vergesse. Dafür steigt eine andere Wut in mir hoch, denn ich hasse es, wenn mich jemand belügt, egal worum es sich handelt. Wobei ich seit heute auf diesem Gebiet ja auch kein unbeschriebenes Blatt mehr bin …
    Patrick schüttelt den Kopf. „Nein, ich hab mir den Porsche nur für den Urlaub hier geliehen, weil Tim meinte, das wäre ein absoluter Garant zum, na ja, du weißt schon, Mädelsaufreißen.“ Die letzten Worte nuschelt er nur noch undeutlich hervor. Patrick, der coole Obermacho, scheint so beschämt, dass er mir gar nicht in die Augen schauen kann. Und ich, ich bin so perplex und empört, dass ich nach Luft schnappe, meinen Mund aufmache und – loslache.
    Erst gluckse ich leise vor mich hin, dann pruste ich laut los und lache und lache und kann nicht mehr aufhören. Vielleicht, weil die ganze Situation so dermaßen verfahren ist, dass es gar nichts bringt, sich weiter zu ärgern. Ich wüsste auch nicht, wo ich beginnen sollte, mich aufzuregen.
    Patrick sieht mich erst ganz verunsichert an, dann setzt er in mein Gekicher ein und lacht ebenfalls, bis ihm die Tränen kommen. Sogar die Kuh nebenan hat aufgehört zu malmen und starrt uns verwundert an.
    Dann erzähle ich Patrick, was ich vorhatte und dass ich eigentlich gar kein Jobangebot habe, sondern nur meinen Schwarm treffen wollte.
    â€žWir sind schon zwei Chaoten“, meint er und legt einen Arm um mich. „Und ich Blödmann setze das Auto in den Zaun, sodass dein Date ins Wasser fällt.“
    â€žSchon gut“, sage ich beschwichtigt. „Vielleicht sogar besser so.“ Dann schweigen wir einen Moment.
    Patrick trommelt mit seinen Fingern unruhig aufs Lenkrad. Er scheint noch etwas auf dem Herzen zu haben.
    â€žEhrlich gesagt, bin ich extra diesen Umweg hier gefahren, damit du zu spät zum Zug kommst“, ergreift er dann wieder das Wort.
    â€žWaaaaaas?“ Entsetzt starre ich den Schönling an. „Das ist doch sicher eine neue gemeine Lüge, oder?“
    Patrick schüttelt den Kopf. „Leider nicht. Na ja, ich fand dich so wahnsinnig nett und natürlich und eben so ganz anders als diese Schickimicki-Tussen, die nur auf Äußerlichkeiten achten“, erklärt ausgerechnet er , der immer top gestylt ist, nur Markenklamotten trägt und zum Aufreißen einen Porsche braucht. „Ich wollte, dass du bleibst und wir uns besser kennenlernen. Ziemlich mies, ich weiß. Aber ich wusste ja nichts von deinem Freund zu Hause. Und die Sache mit dem Job – ehrlich gesagt, hab ich dir die von Anfang an nicht abgenommen. Du bist nicht gut im Schwindeln …“
    Ich halte mir stöhnend die Hände vors Gesicht. Das darf doch wohl alles nicht wahr sein! Das ist ja schlimmer als in diesen Verwechslungskomödien, in denen alles schiefgeht und ein Missgeschick das nächste jagt, bis – ja bis dann endlich zum Schluss das Schicksal die beiden Richtigen zusammenbringt. Ich blinzle durch meine Finger hindurch Patrick an und dann muss ich lächeln, trotz dieser blöden Aktion, denn so etwas hat bisher noch nie jemand für mich getan. Und so verschüchtert und zerzaust, wie Patrick jetzt hinter dem Steuer sitzt, finde ich ihn süßer als je zuvor. Wer weiß, vielleicht hat das Schicksal tatsächlich zugeschlagen. Vielleicht ist er der Richtige und ich sollte den Zug heute verpassen?
    â€žAlso erstens: Jonas ist gar nicht mein Freund“, stelle ich nun vorsichtshalber klar, um das Schicksal nicht zu verärgern, und Patrick blickt überrascht zu mir rüber. „Und zweitens: Bin ich jetzt eigentlich

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