Wer mit Wem - Entscheide Du!
schuld an dem kaputten Auto?â
Patrick grinst erleichtert. Er scheint zu merken, dass ich gar nicht mehr so richtig sauer bin.
âNa ja, jetzt wo du so direkt fragst â¦â, meint er. âAber wenn du mir verzeihst, tu ich es auch.â Dann lachen wir wieder beide los.
âWas hältst du davon, wenn wir ein letztes Mal flunkern und deiner Tante erzählen, du hättest dich nach dem Unfall umentschieden und bleibst doch noch hier?â, schlägt Patrick vor.
Ich überlege kurz, dann nicke ich. âUnd ich helfe dir, diesem Tim beizubringen, was passiert istâ, sage ich. âImmerhin ist sein Auto fast mit C-One zusammengestoÃen, das verleiht ihm bestimmt einen enormen Zusatzwert. Und wir haben sogar die Telefonnummer seiner Mutti.â
âUnd wer soll C-One sein?â, fragt Patrick mit gerunzelter Stirn, aber ich winke nur ab.
Dann packe ich erst mal das Proviantpäckchen von Tante Hedwig aus und wir machen ein herrliches Picknick mit Würstchen, belegten Broten, Ãpfeln und Streuselkuchen. Ich könnte mir im Moment nichts Schöneres und Romantischeres vorstellen. Nirgendwo anders möchte ich sein als hier im Niemandsland, mitten in der Natur â mit Patrick. Das sage ich ihm auch und im Gegenzug nimmt Patrick meine Hand und strahlt bis über beide Ohren.
Auch unsere Kuh scheint mit der Situation zufrieden zu sein. Sie muht uns noch einmal freundlich zu, als wollte sie sagen: So ist es richtig! Dann überkommt sie anscheinend wieder der Appetit und sie fährt fort, mit Inbrunst zu grasen.
Ende mit wahren Worten
Ja, je länger ich darüber nachdenke, desto blöder finde ich die Idee, meine Tante und meine Eltern anzulügen und mein Urlaubswochenende frühzeitig abzubrechen. Manchmal lass ich mich von Miriams dominantem Wesen und ihren verrückten Ideen auch zu sehr beeinflussen und vergesse dabei völlig, was ich eigentlich will.
Nachdem ich Flo zugesagt habe, schaut mich meine Cousine gar nicht mehr an und läuft griesgrämig in der Gegend herum, obwohl Patrick pausenlos um sie herumspringt und ihr den Hof macht. Soll sie doch zufrieden sein, sie hat bestimmt noch Hunderte von anderen Jungs an der Angel, die sie vergöttern. Da kann sie mir wohl zumindest Flo gönnen, oder?
Der süÃe Koch ist ein absoluter Glücksgriff und deshalb werde ich nun auch zugreifen â und hoffentlich auch glücklich werden mit meiner Entscheidung.
Bis zu unserem Date um drei ist noch ein bisschen hin, also lege ich mich in einen Liegestuhl auf der schönen Wiese vor der Pension, stöbere in ein paar Zeitschriften, die mir Tante Hedwig gegeben hat, höre Musik und döse vor mich hin. Es ist einfach traumhaft und auch Miriams etwas eingeschnappte SMS, die sie mir geschickt hat, nachdem ich sie über den Stand der Dinge informiert habe, kann mir meine fantastische Laune nicht verderben.
Flo kommt ab und zu vorbei und bringt mir leckere Sachen â mal einen Obstsalat, dann einen Pfirsich-Eistee und schlieÃlich ein Stück Apfelkuchen. Es ist total süÃ, wie er sich um mich kümmert.
Um zwei gehe ich noch mal auf mein Zimmer, dusche mich und mache mich fahrradtauglich: eine Siebenachtel-Jeans, ein weiÃes Shirt, weiÃe Sneakers und die Haare zu einem Pferdeschwanz gebunden. Flo hatte mir vorhin noch gesagt, dass ich meine Badesachen einpacken soll. Ich hab hin und her überlegt, ob ich nun den Bikini einstecken oder gleich drunterziehen soll, und mich für die zweite Lösung entschieden. Falls wir zu irgendeinem See fahren, gibt es womöglich keine Umkleiden, und mich vor Flo umzuziehen, wäre mir dann doch unangenehm, glaube ich.
Als ich ein letztes Mal in den Spiegel schaue, bin ich sehr zufrieden mit dem Ergebnis: lässig, sportlich und trotzdem schick. Auf Make-up verzichte ich weitgehend, das zerläuft sowieso in der Sonne oder beim Baden. Nur etwas Wimperntusche und hellrosa Lipgloss. Dann marschiere ich Richtung Kieseinfahrt, wo Flo und ich uns treffen wollten. Der Koch ist schon dabei, die Fahrräder in Schuss zu bringen, die Reifen aufzupumpen und eine Satteltasche an seinen Gepäckträger zu montieren.
âHey, Lara, bereit für etwas Sport?â, fragt Flo gut gelaunt und ich nicke, obwohl ich hoffe, dass es mehr eine gemütliche Spazierfahrt wird als ein Sportevent â darauf habe ich nämlich weniger Lust.
âWohin soll die Reise denn gehen?â, will
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