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Wer nach den Sternen greift

Wer nach den Sternen greift

Titel: Wer nach den Sternen greift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Bickmore
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Sessel, von dem aus er in den Garten blicken konnte.
    »Ja, unser Garten muss dringend neu gestaltet werden. Ich verstehe nicht allzu viel davon, aber Alex hat gerade neue Gärtner eingestellt. Nächstes Jahr im Frühjahr sieht es hier bestimmt wunderbar aus. Heute Morgen habe ich gesehen, wie sie neue Tulpen und Narzissen gepflanzt haben.«
    Alex kam ins Zimmer. »Macht es Ihnen etwas aus, wenn ich mich Ihnen anschließe? Ich kann den Gedanken nicht ertragen, still in der Ecke zu sitzen und zu lesen, während Sie hier lebhafte Gespräche führen.« Sie wandte sich an Ben. »Verstehen Sie etwas von Gärten?«
    »Ja, ein wenig. Ich kann voller Stolz behaupten, dass es mir sogar in Nordindien gelungen ist, Rosen zu züchten.«
    »Ah«, sagte Clarissa, »einen Rosengarten hätte ich auch schrecklich gerne.«
    »Ja, warum nicht?« Alex blickte Ben fragend an. »Können Sie uns helfen? Rosen aussuchen und entscheiden, wo sie gepflanzt werden sollen, und so weiter?«
    »Nichts würde mir mehr Freude bereiten.«
    »Dann ist es also abgemacht«, erklärte Alex. »Sie und Clarissa kaufen die Rosen. Scully hat gerade einen hervorragenden Gärtner eingestellt, der die besten Empfehlungen hat. Ich habe ihm grenzenlose Mittel versprochen, und ihm gefällt die Vorstellung, aus unserem Garten ein Juwel zu machen.« Sie lachte. »Kein bescheidenes Ziel, was?«
    »Nun, Sie haben ja auch genügend Land dafür«, erwiderte Ben. »Wenn ich Gärtner wäre, würde ich auch hier arbeiten wollen.«
    »Alex hatte die Idee, das kleine Cottage auf dem Hügel für ihn herrichten zu lassen. Ich weiß nicht, ob Sie es schon einmal gesehen haben, es liegt ein wenig versteckt, aber man hat eine hübsche Aussicht von da oben. Es ist seit Jahren nicht benutzt worden, und sie hat jetzt ein Badezimmer dort einbauen lassen.«
    »Ich hoffe, es gefällt ihm dort so gut, dass er nicht daran denkt, uns wieder zu verlassen.«
    Ben lächelte. »Wenn er alle Freiheiten hat und genug Gärtner, die für ihn arbeiten, dann wird er wahrscheinlich hier bleiben.«
    »Eine von Alex’ zahlreichen Tugenden ist, dass sie die Dinge nicht verschiebt«, warf Clarissa ein. »Wenn sie eine Idee hat, setzt sie sie sofort in die Tat um.«
    »Jedenfalls könnte Ihr Garten der Schönste im ganzen Land werden«, sagte Ben.
    Clarissa reichte jedem eine Teetasse. Ben trank einen Schluck und lächelte zufrieden. »Ah, ein Darjeeling.«
    Sein Bruder starrte ihn an. »Mann«, lachte er, »ich kann da keinen Unterschied feststellen.«
    »Ich habe übrigens noch eine Idee.« Alex blickte Clarissa an. »Vielleicht findest du sie ja schockierend und billigst sie nicht, und es ist auch absolut in Ordnung, wenn dir der Gedanke nicht gefällt.« Sie legte die Hand auf Clarissas Arm. »Vermutlich ist sie sowieso nicht praktikabel.«
    Clarissa lächelte ermutigend.
    »Ich bin vor ein paar Tagen durchs Schloss gegangen. Durch alle über hundert Zimmer. Hast du das jemals gemacht?«
    »Es ist zwar lange her, aber …«
    »Nun, es ist eine Schande, so viel Raum zu vergeuden. Es erinnert mich an Versailles«, fuhr Alex fort. »Und eigentlich finde ich es unglaublich, dass einer einzigen Familie so viel Platz zur Verfügung steht.« Sie schwieg.
    »Kein Wunder, dass es die Französische Revolution gab. Einige Familien lebten in Luxus und Überfluss, und die Bauern verhungerten. Nun, wir sind hoffentlich nicht so blind.« Sie warf Clarissa einen Blick zu. »Im Ostflügel habe ich festgestellt, dass dort ja noch ein weiterer Flügel angebaut worden ist, den man von vorn nicht sieht. Was haltet ihr davon, wenn wir diese Räume – fünfzehn in diesem angebauten Teil und über fünfzig im gesamten Ostflügel – Ihnen« – sie nickte den beiden Ärzten zu – »zur Verfügung stellen, damit dort ledige Mütter in den letzten Monaten der Schwangerschaft und nach der Entbindung versorgt werden können?« Clarissa und die beiden Cummins schauten sie erstaunt an. »Wir stellen eine Krankenschwester und ein oder zwei Pflegerinnen ein, je nachdem, wie viele Frauen wir aufnehmen, und sie können dort entbinden und so lange bleiben, bis sie wieder auf den Beinen sind, und ihre Kinder zur Adoption freigeben. Um den Rest kümmern wir uns.«
    Clarissa, James und Ben starrten sie an, als sie an Ben gewandt fortfuhr: »Seit Sie mir gestern das Waisenhaus gezeigt haben, ist mir der Gedanke nicht mehr aus dem Kopf gegangen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die kleine Lina …«
    »Lina?«, fragte

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