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Wer nach den Sternen greift

Wer nach den Sternen greift

Titel: Wer nach den Sternen greift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Bickmore
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Stunden.
    Was mochte sie wohl für eine Gastgeberin sein?, fragte sich Oliver. Sie war ja kaum einundzwanzig Jahre alt und hatte noch nie in ihrem Leben Einladungen gegeben. In Amerika hatte bestimmt ihre Mutter alles immer arrangiert. Nun, er würde abwarten. Auf jeden Fall konnte er mit ihrem Geld die frühere Pracht wiederaufleben lassen. Im Sommer konnten sie vielleicht einmal eine Wochenendparty geben, mit Booten auf dem kleinen See. Die Tennisplätze müssten auch neu belegt werden. Hoffentlich vergaß er nicht, Scully rechtzeitig daran zu erinnern. Sein Vater hatte für solche Dinge nie genug Geld gehabt, obwohl es für seine Vergnügungen auf Reisen immer gereicht hatte. Man munkelte, er habe eine Villa in Marbella gemietet und dort wohne eine Frau mit ihm zusammen, aber das waren nur Gerüchte. Er würde auf jeden Fall Weihnachten zu Hause sein. Auch Oliver wollte alle Wochenenden im Dezember im Schloss verbringen, um sich persönlich um die Vorbereitungen für die Jagd und den Ball zu kümmern. Er lächelte. Alex war wenigstens dazu gut, auch wenn das Wochenende in London ein Fehler gewesen war. Aber Rebecca hätte so etwas auch auf keinen Fall mitgemacht, und er achtete auch viel zu sehr darauf, dass sie ihn respektierte. Wenn das nicht mehr der Fall war, dann würde sie nichts mehr an ihn binden.
    Aber was Alex anging, so war es ihre Schuld. Sie hatte gesagt, sie würde alles tun, um ihm zu gefallen. Es war das aufregendste Erlebnis gewesen, was er je gehabt hatte. Sie hatten die ganze Nacht nicht geschlafen. Und diese Felicity war auch toll gewesen. Er würde sie jederzeit wieder engagieren, auch wenn es sich nicht um einen Dreier handelte. Wenn Alex besser aufgepasst hätte, hätte sie eine ganze Menge von Felicity lernen können. Und ihr hatte es doch auch gefallen, er hatte sie ja stöhnen hören. Aber Frauen gaben wohl nicht zu, dass andere Frauen ihnen Lust bereiten konnten. Sie setzten sich viel engere Grenzen als Männer. Jesus, wenn er bloß daran dachte, bekam er schon wieder eine Erektion. Vielleicht sollte er Felicity anrufen, wenn er wieder in der Stadt war, und dann konnten sie sich miteinander vergnügen.
    Es war ja nicht so, dass Rebecca ihm keine Freude mehr bereitete. Im Gegenteil, er liebte sie wahnsinnig, aber bei Felicity brauchte er sich keine Gedanken zu machen. Sie war nur dazu da, ihm Lust zu bereiten, und dachte sich immer neue Überraschungen aus. Aber das brauchte Rebecca natürlich auch nicht zu tun. Bei ihr reichte es schon aus, wenn sie ihm über den Handrücken strich oder er ihren Atem im Nacken spürte.
    Als er Rebecca in der ersten Dezemberwoche eines Abends zum Dinner abholte, war er überrascht oder vielmehr geschockt.
    »Na, du bist mir ja vielleicht einer«, sagte sie.
    »Wie meinst du das?«, fragte er.
    »Hier.« Sie zeigte auf eine Karte, die auf dem Telefontischchen lag.
    Es war eine Einladung zur Boxing-Day-Jagd auf Schloss Carlisle.
    Fassungslos starrte er darauf.
    »Wie hast du das denn gemacht?«
    Er antwortete nicht.
    »Weiß sie von uns?«
    Oliver wandte sich zu Rebecca. »Ich habe nichts damit zu tun.«
    »Ach, tatsächlich?« Sie lachte.
    »Aber du kommst doch bestimmt nicht, oder?«
    »O Liebling, ich möchte so gerne sehen, wie sie aussieht, und außerdem brenne ich darauf, mir dein berühmtes Schloss anzuschauen. So könnte ich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. George hält es auch für eine wundervolle Idee. Er denkt sicher, dass ich mich mit eigenen Augen überzeugen soll, dass eine jüngere und wahrscheinlich hübschere Frau viel größere Chancen bei dir hat. Allerdings ist es ihm eigentlich gleichgültig, du weißt ja, dass er seine Affären hat. Aber sie hat immerhin einen Sohn von dir.«
    »O Himmel, Liebling, das wäre eine Katastrophe. Das hat Alex sich ausgedacht. Sie ist zurzeit sowieso böse auf mich.«
    »Glaubst du, ich habe keine Manieren? Natürlich wird es keine Katastrophe, dafür sorge ich schon. Wir werden uns äußerst zivilisiert benehmen und einander übersehen.«
    »O Himmel.« Oliver war wütend. Verdammt noch mal, sie wollte ihm eins auswischen. Sie will sich meine Geliebte anschauen. Nun, es geschieht ihr recht. Alle werden es wissen, schließlich weiß es in London auch jeder. Alex würde sich auf keinen Fall von ihm scheiden lassen. Sie würde nicht riskieren wollen, ihren Sohn zu verlieren. Und an das Geld, das er zur Hochzeit bekommen hatte, konnte sie auch nicht heran. Er würde sie noch einmal daran erinnern, dass

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