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Wer nach den Sternen greift

Wer nach den Sternen greift

Titel: Wer nach den Sternen greift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Bickmore
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Alex.
    »Wäre Ihnen etwas anderes lieber?«
    »Ja, natürlich. Ihnen nicht?«
    »Es gibt Schlimmeres.«
    »Vielleicht. Aber ich hasse den Gedanken, so oberflächlich zu sein.«
    »Wären Sie denn lieber nicht berühmt?«
    Sie lachte. »Ja, ich wäre lieber nicht berühmt. Oder eher bekannt für … Ach, es ist ja gleichgültig. Wie das meiste.«
    »Das sagt eine unglückliche Frau.«
    Leises Schuldgefühl stieg in ihr auf, weil sie ihm einen Blick in ihr Innerstes gestattet hatte.
    Er berührte sie am Arm. »Es tut mir leid. Das wollte ich nicht sagen. Ich versuche schon seit drei Tagen, Sie kennenzulernen.«
    »Bin ich so unnahbar?«
    »Ich sehe Sie beim Abendessen lachen, ich sehe Sie mit Ihren Kindern spielen, und Sie wirken … Sie sehen nicht unglücklich aus. Es tut mir leid, dass ich das gesagt habe. Nein, im Gegenteil, ich wollte unbedingt Ihre Bekanntschaft machen, weil Sie glücklich wirken. Meine Frau ist tot, und auch ich habe Kinder, ein paar Jahre älter als Ihre, aber Sie machen auf mich den Eindruck einer glücklichen Familie, als ob …« Er zögerte. »Als ob Sie nichts mehr lieben, als mit Ihren Kindern zusammen zu sein.«
    »Aber das stimmt ja auch.«
    Er nickte. »Das spüre ich. Meinen Kindern fehlt die Mutter, und in den drei Tagen, in denen ich Sie beobachte, habe ich Ihre Kinder um Sie beneidet.«
    Alex lächelte. »Das haben Sie nett gesagt, Monsieur …?«
    »Renoir. Philippe Renoir.«
    »Wie der Maler?«
    »Wie der Maler, obwohl wir nur eine äußerst entfernte verwandtschaftliche Beziehung haben. Er ist ein Cousin fünften Grades oder so ähnlich.«
    »Und was führt Sie auf diese Reise?«, fragte Alex.
    »Geschäfte. Ihr Sohn hat mir erzählt, er besuche in New York seine Großeltern.«
    »Ja. Ich war seit sechs Jahren nicht mehr zu Hause, was wirklich lächerlich ist.« Sophie hatte ihr geschrieben, sie zöge aus, weil sie das Haus an ein Warenhaus verkauft habe. Mittlerweile säumten zahlreiche Geschäfte die Fifth Avenue, und die Villen, die dort früher gestanden hatten, wurden abgerissen, um Kaufhäusern und Wolkenkratzern Platz zu machen. Das war für Alex der Hauptgrund gewesen, nach Amerika zurückzukehren, und weil Hugh und Carolina endlich einmal Amerika erleben mussten, schließlich gehörte es ebenso zu ihrem Erbe wie England. Außerdem waren ihre Großeltern mittlerweile in den Siebzigern. Sie waren schon zweimal in England gewesen, vor allem, um sich das Waisenhaus anzuschauen. Auch bei Sophie, die dreimal zu Besuch gewesen war, war die Idee, dass ledige Mütter im Schloss Zuflucht finden konnten, auf Interesse gestoßen.
    Oliver hingegen erboste es immer noch, dass es in Schloss Carlisle eine solche Einrichtung gab. »Was sollen die Leute bloß denken?«, hatte er gesagt.
    »Die Leute finden die Idee großartig. Wenn du dich häufiger hier aufhalten würdest, wüsstest du, was die Dorfbewohner davon halten.«
    »Ich rede nicht vom Krankenhaus, ich rede vom Schloss. Du liebe Güte, hier bekommen Frauen uneheliche Kinder, und Waisen werden großgezogen. Es überrascht mich wirklich, dass wir in London noch nicht zum Gespött geworden sind.«
    Alex schüttelte den Kopf. Sie verstand ihren Mann nicht. Kühl erwiderte sie: »Du bist nicht derjenige, der entscheidet, was hier geschieht. Deine Eltern leben noch. Der Herzog ist sogar noch seltener da als du, und er hat sich auch damit abgefunden. Deine Mutter leitet die Einrichtung, falls dir das nicht klar sein sollte. Sie arbeitet den ganzen Tag in der Klinik.«
    »Ach, hör doch auf. Jeder weiß, dass du hinter all dem steckst.«
    »Ich helfe, wenn ich kann.«
    Oliver warf ihr einen verärgerten Blick zu.
    Alex verbrachte allerdings mehr Zeit damit, sich um die Renovierung des Schlosses und die Neuanlage der Gärten zu kümmern. Auch Oliver wusste, dass die Anlage auf dem besten Weg war, zu einem der Schmuckstücke Großbritanniens zu werden, und er genoss diese Tatsache auch. Schließlich würde er eines Tages der Herzog von Yarborough sein und das alles besitzen. Und wenn der Preis, den er dafür zahlen musste, die ihm unverständliche Nutzung des Ostflügels war, so bezahlte er eben. Sie sprachen sowieso kaum noch miteinander. Wenn Scully nicht wäre, nähmen sie das Abendessen schweigend ein. Manchmal aß auch Ben mit ihnen, aber sonntags ging er nach der Kirche immer zu seinem Bruder und nahm Clarissa meistens mit.
     
    Alex hatte diese Reise nicht nur aus den Gründen angetreten, die sie Clarissa gesagt hatte. Sie

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