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Wer nach den Sternen greift

Wer nach den Sternen greift

Titel: Wer nach den Sternen greift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Bickmore
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genauso wenig wie ich ihn. Hoffentlich geht alles gut. Entschlossen setzte sie sich auf seinen Schoß und schlang ihm die Arme um den Hals. Als sie ihn küsste, zögerte er kurz, erwiderte jedoch ihren Kuss. Und dann trug er sie ins Bett.
     
    Beim Frühstück am nächsten Morgen lächelte Oliver sie an und fragte: »Möchtest du, dass ich noch bleibe?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein, das ist nicht nötig. Du willst doch sicher zurück in die Stadt, oder nicht?«
    Oliver lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. »Nein, ich dachte, ich bleibe wenigstens ein paar Tage.«
    Verdammt, dachte sie. Das habe ich jetzt von der letzten Nacht.
    »Da ich jetzt Herzog bin, habe ich mir gedacht, ich kümmere mich um alles. Ich wollte heute früh mit Scully die Bücher durchgehen. Es wird Zeit, dass ich hier die Verantwortung übernehme.«
    Alex war klar, dass er das nicht lange durchhalten würde. Er würde sich sicher bald wieder in die Stadt zurücksehnen. Außerdem kümmerte sich Scully hervorragend um alles, und es gab nichts zu kritisieren.
    »Wo wird die Herzogin denn jetzt wohnen?«, hatte er Alex gefragt.
    »Ich hoffe, hier«, hatte Alex überrascht erwidert.
    Clarissa hatte zwar deutlich zu verstehen gegeben, dass sie nicht in den Familienräumen bleiben wollte, aber sie hatte auch nicht vor, woanders hinzuziehen. »Ich will nicht weg«, hatte sie gesagt. »Wo soll ich denn hin? Ich finde nur, dass ihr jetzt in die Räume im Parterre ziehen solltet.«
    »Möchtest du vielleicht unsere Zimmer haben?«, hatte Alex gefragt, und Clarissa war einverstanden gewesen.
    Alex nahm sich vor, die unteren Räume renovieren und neu einrichten zu lassen. Sie würde das Esszimmer und vielleicht sogar die Bibliothek neu herrichten. Und sie wollte einen Swimmingpool bauen lassen.
    Scully gab jedoch zu bedenken, dass jetzt, mitten im Sommer, der Zeitpunkt ungünstig wäre, weil niemand mehr schwimmen könnte, bis er fertig war.
    »Ja, daran habe ich nicht gedacht«, gab Alex zu. »Dann bauen wir ihn eben nächstes Frühjahr.«
    Nachts lag sie im Bett und dachte an Philippe Renoir. Sie dachte daran, wie sie in seinen Armen gelegen hatte, sie dachte an seine Küsse und weinte, weil sie ihn nie wiedersehen würde. Aber sie trug sein Kind und hatte damit für immer ein Teil von ihm. Nur er hatte nichts von ihr. Ob er sie wohl vergessen würde?
    Am nächsten Tag kam Clarissa zu ihr und sagte: »Ich bin jederzeit bereit, umzuziehen.«
    »Ich möchte dich nicht drängen.«
    Clarissa blickte sich um. »Ich finde deine Räume wunderschön. Sie sind viel geschmackvoller als die Zimmer unten. Ich würde es ja sonst niemandem gegenüber zugeben, aber ich freue mich darauf, mich in meinem neuen Leben einzurichten. Natürlich hat mich der Herzog nicht so besonders eingeschränkt, er war ja kaum da, aber jetzt brauche ich mir noch nicht einmal mehr Gedanken darüber zu machen, ob er billigt, was ich tue. Ich brauche niemandem mehr Rechenschaft abzulegen. Nur völlig allein möchte ich nicht sein, und vor allem dich könnte ich nie verlassen.«
    »Ich weiß.«
    »Du bist wirklich meine liebste Freundin.«
    »Und du meine.«
    »Du bist die Einzige, die versteht, wie einsam man sich in einer Ehe fühlen kann.«
    Alex legte Clarissa die Hand auf den Arm. »Ich habe in New York eine Frau kennengelernt, die noch nie verheiratet war, und sie hat zu mir gesagt, sie sei nie einsam. Als sie mich gefragt hat, wie es mir ginge, habe ich zugegeben, dass ich in meiner Ehe einsamer bin als jemals zuvor.«
    »Mein Sohn verdient dich nicht.«
    »Auch darin sind wir uns einig.« Alex lachte.
    »Verrate es niemandem, aber ich freue mich darauf, frei zu sein. Ich brauche niemandem Rechenschaft abzulegen.«
    »Wegen Ben?«, fragte Alex. »Entschuldigung, es geht mich nichts an. Du brauchst mir auch nicht zu antworten«, fügte sie hastig hinzu.
    Clarissa trat ans Fenster. »Ich weiß nicht«, sagte sie ernst. »Ich glaubte, James zu lieben. All die Jahre. Und es war auch ganz richtig, weil wir beide verheiratet waren und wussten, es war nicht zu ändern. Natürlich haben wir es nie ausgesprochen, versteh mich bitte nicht falsch. Aber ich wusste es, und James sicher auch. Es war unser süßes Geheimnis, und wenn wir es ausgesprochen hätten, dann hätte es sich vielleicht in Luft aufgelöst. Aber ich wusste all die Jahre, dass ich ihn liebe.«
    »James?« Alex blickte ihre Schwiegermutter ungläubig an. Sie hatte die beiden immer nur für alte Freunde gehalten.
    Clarissa fuhr

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