Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wer nach den Sternen greift

Wer nach den Sternen greift

Titel: Wer nach den Sternen greift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Bickmore
Vom Netzwerk:
Mädchen. Sie hatte ihn um eine kleine Kutsche gebeten, damit sie ihn und Hugh bei Ausritten begleiten konnte. Vielleicht würde er ihr eine bestellen. Wenn Rebecca ihn nur noch anschrie, würde er sich jetzt mehr um familiäre Belange kümmern. Aber sie würde sich auch wieder beruhigen. In der Schweiz gab es einen Arzt, der für unglaublich viel Geld Abtreibungen vornahm. Er blickte auf und warf ein: »Ich glaube, Dr. Armand heißt er. Ich muss irgendwo seine Adresse haben.«
    Rebecca hörte auf zu weinen. Ihr Gesicht war rot und verquollen, und sie rieb sich mit der Hand über die Augen. »Glaubst du, ich kenne keinen Arzt, der so etwas macht?«
    Oliver schwieg.
    »Ich dachte, wir wären so vorsichtig gewesen. Es war der Abend im Auto, nicht wahr? Der Abend, an dem wir es nicht erwarten konnten, nach Hause zu kommen. Oh, Mist. Für mich ist Sex gestorben. Hörst du? Ich will es nie mehr. Mein Leben ist mir wichtiger.«
    »Du wirst ja nicht daran sterben.«
    »Ja, aber wir wollen in zwei Wochen den Nil hinunterfahren. Wir sind eine ganze Gruppe!«
    »Das wusste ich nicht.« Sie verreiste in der letzten Zeit häufig und sagte ihm oft erst in der letzten Minute Bescheid. Plötzlich fragte er sich, ob sie wohl mit anderen Männern schlief. Der Gedanke war ihm vorher noch nie gekommen.
    »Woher weißt du eigentlich, dass du von mir schwanger bist?«
    Sie starrte ihn an, dann ergriff sie einen Schuh, der herumlag, und warf ihn aufgebracht nach ihm. Der Absatz traf ihn an der Wange, und als er mit der Hand darüberfuhr, hatte er Blut am Finger.
    »Ich bin fertig mit dir«, schrie sie. »Und Sex will ich auch keinen mehr.«
    Sie hatte einen Wutanfall, aber sie würde sich schon wieder beruhigen. Sie konnte genauso wenig wie er ohne Sex leben. Und ohne ihn leben konnte sie schon gar nicht.
    »Soll ich für dich einen Termin arrangieren?«
    »Du? Du willst dich um die Abtreibung kümmern?« Sie lachte. »Das kannst du doch gar nicht. Du hast doch noch nie in deinem Leben für irgendetwas die Verantwortung übernommen! Du bist ein kleiner Junge, ein Spielzeug, mehr nicht. Es macht Spaß, mit dir zusammen zu sein, und du küsst göttlich. Küsse sind deine Stärke, aber sie sind es nicht wert, schwanger zu werden. Oliver, mein lieber Junge, von dir würde ich mir noch nicht einmal eine Einladung zum Tee organisieren lassen, geschweige denn eine Abtreibung. Geh, verschwinde. Und ruf mich nicht an. Ruf mich nie wieder an.«
    »Das meinst du doch nicht so. In ein paar Wochen ist alles vergessen.«
    »Ach, glaubst du? Glaubst du, ich liebe dich? Weißt du was, Oliver? Ich glaube, wir lieben beide eher die Idee der verbotenen Frucht. Ich will jedenfalls deine Liebe nicht mehr. Ich will nicht schwanger werden. Verdammt!«
    Er trat zu ihr, um sie in die Arme zu nehmen, obwohl ihm im Moment eigentlich nicht danach war. »Du bist nicht besonders attraktiv, wenn du weinst.«
    Sie wich vor ihm zurück. »Geh«, sagte sie, »hau endlich ab. Und ruf mich nicht an.«
    Er würde einfach warten, bis sie wieder anrief, das würde sie nämlich ganz bestimmt tun. Sie würde das Baby wegmachen lassen, und wenn sie aus Ägypten wiederkam, würde sie sich vor Verlangen nach ihm verzehren. Er würde einfach abwarten.
    Er warf Rebecca, die sich im Spiegel musterte, einen Blick zu, nahm Hut und Mantel und ging, ohne sich zu verabschieden. Wenn er sie jetzt eine Weile in Ruhe ließ, würde sie sich schon wieder beruhigen. Frauen gaben doch nicht den Sex auf, nur weil sie nicht schwanger werden wollten. Und außerdem war zwischen ihnen viel mehr als nur Sex.
    Pfeifend verließ er das Haus durch die Seitentür. Bald würde die Jagdsaison beginnen, und auch wenn Alex schwanger war, würde sie am Boxing Day ihre Jagdparty geben. Seine erste Jagdparty als Herzog von Yarborough. Er lachte in sich hinein. Im Moment waren zwei Frauen von ihm schwanger. Um seine Manneskraft brauchte er sich wohl keine Gedanken zu machen.
    Er würde zum Schloss hinausfahren, auch wenn Alex sicher überrascht wäre, ihn zu sehen. Er konnte ja mit Hugh ausreiten. Carolina würde er vor sich auf den Sattel setzen, das würde ihr bestimmt Spaß machen. Vielleicht würde er ihr statt eines Wagens auch eine sanfte kleine Stute kaufen und ihr diesen Sommer das Reiten beibringen. Und er würde mit seiner Mutter reden, damit sie so schnell wie möglich aus den Familienräumen auszog. Er war schließlich jetzt der Herzog, und es wurde Zeit, dass er unten residierte. Seine Mutter würde

Weitere Kostenlose Bücher