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Wer nach den Sternen greift

Wer nach den Sternen greift

Titel: Wer nach den Sternen greift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Bickmore
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Comtesse, als ihr Blick auf den kleinen Jungen fiel.
     
    Während des Abendessens unterhielten sich alle angeregt, und es wurde viel gelacht. Später spazierten die meisten durch den Garten oder hinunter zum See. Clarissa und Ben ruderten als einziges Paar hinaus. Der Park und die Anlagen hatten noch nie schöner ausgesehen, und Alex dachte, dass sich das Geld und die Mühe, die sie über die Jahre hineingesteckt hatte, gelohnt hatten.
    »Einer der Gäste hat mir erzählt, dass es hier vor deiner Ankunft ganz anders aussah. Du scheinst wahre Wunder bewirkt zu haben.« Alex und Philippe spazierten über die Kieswege im Garten, der vom Duft der Rosen erfüllt war.
    »Ich umgebe mich gerne mit Schönheit«, erwiderte Alex. »Und ich gärtnere gerne. Wir hatten Glück, dass wir einen wunderbaren Landschaftsgärtner gefunden haben.«
    »Es hört sich so an, als ob du diesen Ort hier liebst.«
    »Ja, das tue ich«, erwiderte Alex. »Ich habe hier viel investiert, und ich muss zugeben, dass ich stolz darauf bin.« Mittlerweile war es neun Uhr abends, aber es war immer noch hell, und der Himmel begann langsam, sich golden zu färben. »Sieh mal, der Mond.«
    Philippe warf ihr einen Blick zu. »Du wirkst glücklicher als damals in Amerika.«
    »Glücklich? Oh, vermutlich ist man glücklich, wenn man nicht die Zeit hat, um dauernd darüber nachzugrübeln. Ich habe ständig zu tun.«
    »Deine Ehe ist gefestigter.« Es war keine Frage.
    Alex antwortete nicht.
    »Hast du dich in deinen Mann verliebt?«
    »O Gott, nein. Aber ist Liebe denn notwendig für eine Ehe?«
    »Vielleicht nicht für eine Ehe, aber für das Leben.«
    Sie wandte ihm das Gesicht zu. »Ich bin zufrieden mit meinem Schicksal. Aber die drei Wochen, die ich mit dir verbracht habe, waren die glücklichste Zeit meines Lebens.«
    »Da du so lange ohne Liebe gelebt hast«, sagte Philippe, »weißt du vielleicht gar nicht, was dir fehlt. Ich hatte acht Jahre lang Liebe und weiß, was es heißt, ohne sie zu leben.«
    »Warum hast du denn nie wieder geheiratet?«
    »Für Francine gab es keinen Ersatz, und bevor ich dich kennenlernte, habe ich mich nie verliebt. Und jetzt kann ich keine andere Frau mehr lieben wegen dir.«
    »Philippe, es ist unmöglich. Das verstehst du doch, oder? Ich habe Verpflichtungen hier. Ich kann mich nicht scheiden lassen, schon nicht wegen meiner Schwiegermutter. Das kann ich ihr nicht antun.«
    »Ja, das weiß ich doch.«
    »Ich fühle mich emotional nicht an Oliver gebunden. Aber mein Sohn wird eines Tages das alles hier erben, und …«
    Sie schwieg, dann fuhr sie fort: »Als Oliver mich heiratete, hat er eine andere geliebt. Er hat mich wegen meines Geldes geheiratet.«
    »Und du, warum hast du ihn geheiratet?«
    »Weil meine Mutter unbedingt wollte, dass ich einen Titel habe. Einen Titel konnte sie in Amerika trotz ihres Vermögens nicht kaufen.«
    »Du hast auch mir gegenüber eine Verpflichtung.«
    Erstaunt blickte sie ihn an.
    »Meine Schwester hat sofort gesehen, dass Michael mein Sohn ist. Sie sagt, er sieht genauso aus wie ich in dem Alter.« Er zog sie leicht an sich und sah, dass ihr eine Träne über die Wange lief. »Meine Liebe, wir sind auf ewig aneinandergebunden, weißt du das nicht?«
    Alex riss sich los und rannte weg. Drei Gäste bogen um die Ecke und bewunderten den Rosengarten. Da Philippe es nicht wagte, ihr nachzulaufen, zwang er sich, langsam weiterzuschlendern.
    An einem kleinen Zypressenhain blieb Alex stehen. Hier konnte sie niemand sehen. Iris hatte es also sofort erkannt. Sie schloss die Augen und lehnte sich an einen Baum.
    Als Philippe vor ihr stand, wirkte sie wieder gefasster, obwohl ihre Wangen feucht von Tränen waren.
    »Ich wollte ihn dir nicht verschweigen«, sagte sie, »aber ich dachte, wir würden uns nie wiedersehen. Ich konnte niemandem sagen, dass er dein Sohn ist. Es hätte einen Skandal gegeben. O Philippe, ich wollte dich nicht von ihm fernhalten, aber …«
    Er griff in seine Tasche und zog ein Taschentuch heraus. »Hier«, sagte er und reichte es ihr. »Ich weiß doch, dass du es mir nicht sagen konntest. Aber jetzt, wo ich ihn gesehen habe, möchte ich ein bisschen mehr von ihm haben. Komm mich in der Provence besuchen, wenn ich wieder aus Amerika zurück bin. Das wird nicht allzu schwierig sein, weil ich euch ja auch besucht habe. Du hast doch gesagt, du wolltest im Sommer nach Italien fahren. Komm auf dem Rückweg bei mir in der Provence vorbei. Du kannst meine Kinder kennenlernen, und

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