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Wer nach den Sternen greift

Wer nach den Sternen greift

Titel: Wer nach den Sternen greift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Bickmore
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Fall wieder gehen lassen.«
    »Du bist katholisch, nicht wahr?«
    »Ja, aber nicht gläubig. Meine gesamte Familie ist nicht religiös.«
    »Ich hatte gehofft, dass du verstehen kannst, warum ich mich nicht scheiden lassen kann.«
    Philippe ergriff Alex’ Hand und zog sie an die Lippen. »Weißt du, was ich mir überlegt habe? Ich glaube, ich kaufe uns in Dieppe oder Dünkirchen ein kleines Haus an der Küste. Auf jeden Fall in einem der Orte, wo täglich die Kanalfähre verkehrt. Wir könnten uns natürlich auch für Calais entscheiden, aber ich glaube, dort ist es zu voll. Dann könnte ich rasch nach London kommen, oder du könntest die Fähre nehmen …«
    »O Philippe, das ist eine wundervolle Idee.«
    »Wir müssten zwar unser Leben ein wenig anders organisieren, aber … Würde dir das gefallen?«
    »Ich weiß nur, wie glücklich ich bin, seit ich dich wiedergefunden habe. Ich habe geglaubt, du solltest nichts von Michael erfahren, und jetzt …«
    »Und jetzt möchtest du, dass ich ihn aufwachsen sehe.«
    Alex nickte.
    »Ich muss mindestens sechsmal pro Jahr geschäftlich nach Paris, manchmal auch häufiger. Und von dort zu einem der Küstenorte fährt man nur ein paar Stunden. Ich werde mich sofort nach meiner Rückkehr aus San Francisco darum kümmern.«
    »Ich helfe dir dabei. Ich will dir beim Suchen helfen.« Sie wusste zwar noch nicht, wie sie das hinbekommen sollte, aber es würde ihr schon etwas einfallen.
    »Du kannst ja einen Besuch bei meiner Schwester vorschieben. Sie weiß ja, dass Michael ihr … ihr Neffe ist. Sag einfach, du möchtest sie besuchen.«
    Und damit fangen die Lügen an, dachte Alex. »Was für ein Netz müssen wir da spinnen?«, fragte sie.
    »Wir wissen nicht, wohin es führt«, erwiderte Philippe. »Aber um mit dir zusammen zu sein, riskiere ich alles.«
    »So groß ist dein Risiko nicht«, wandte sie ein.
    »Nein, ich weiß.«
    »Aber wenn du wieder in meinem Leben bist, scheint die Sonne, selbst wenn der Nebel dick ist wie …«
    »Erbsensuppe«, ergänzte er. Sie lachten.
    »Ja, ich kann nicht aufgeben, was ich gerade erst wiedergefunden habe. Aber wir müssen aufpassen, dass ich nicht noch einmal schwanger werde. Ich weiß nicht, ob ich Oliver noch einmal täuschen könnte. Er kommt nie mehr zu mir ins Schlafzimmer, dem Himmel sei Dank.«
    »Ich kümmere mich darum. Du brauchst dir keine Sorgen zu machen.«
    »Machst du dir Sorgen?«
    »Im Moment nur darüber, dass dieser Hitler sich als Führer von Deutschland bezeichnet.«
    »Was bedeutet das?«
    »Ich vermute, es bedeutet das Ende der Welt, wie wir sie kennen.«
    »Ach, du übertreibst.«
    »Hoffentlich. Mir wäre nichts lieber, als unrecht zu haben. Aber er rüstet auf, und es gibt so viele Arbeitslose, dass die Männer scharenweise in die Armee eintreten.«
    »Das deutsche Volk hält ihn bestimmt auf.«
    »Sie merken vielleicht erst, was passiert, wenn es zu spät ist. Und ich fürchte, es ist jetzt schon zu spät.«
    »Du bist nicht gerade optimistisch.«
    »Nein, eigentlich sogar ziemlich pessimistisch. Ich nehme immer das Schlimmste an, damit ich mich dann freuen kann, wenn es nicht eingetreten ist.«
    Alex lachte. »Ich werde mich bemühen, dass du Mr. Hitler vergisst.«
    »Da wirst du dich aber sehr anstrengen müssen.«
    »Sollen wir morgen damit beginnen, wenn wir in Shakespeares Geburtsort fahren und uns dort ein kleines Hotel suchen …«
    »Hör auf, sonst kann ich nur noch an uns beide denken.«
    »Weißt du eigentlich, wie glücklich du mich machst?«
    »Ich liebe dich.«
    Alex sagte es jedoch erst in der Nacht darauf zu ihm, als sie in einem kleinen Hotel mit Strohdach, das laut Datum über dem Eingang zehn Jahre älter war als Schloss Carlisle, in einem Federbett lagen. Sie war nackt und hielt ein Glas Champagner in der Hand.
    Sie hatten sich gerade geliebt, und Alex sagte: »Du gibst mir das Gefühl, wunderschön zu sein.«
    Philippes Hand glitt über die Innenseiten ihrer Schenkel.
    »Könnten wir nicht vor uns selbst ein Gelübde ablegen?«, fragte sie.
    »Wie meinst du das?«
    »Ich verspreche, dich für immer zu lieben, in Krankheit, Armut und Krieg. Nichts soll uns jemals trennen.«
    »Und wenn auch die Welt glaubt, du gehörst einem anderen Mann, so weiß ich doch, dass du mein bist und ich dein, auf ewig. In alle Ewigkeit.« Er drehte sich zu ihr und fuhr mit dem Finger über ihre linke Brust. »Ich liebe deinen Körper. Ich bin besessen von deinem Körper. Ich liebe es, deinen Körper zu

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