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Wer nach den Sternen greift

Wer nach den Sternen greift

Titel: Wer nach den Sternen greift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Bickmore
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betrachten. Ich liebe es, mich in deinem Körper zu spüren. Ich liebe es, deinen Körper zu küssen …«
    Sie goss ein wenig Champagner über ihre rechte Brust.
    »Ich liebe es, deinen Körper zu lecken.«
    »Glaubst du eigentlich, wir wären es bald leid, wenn wir uns jede Nacht lieben könnten? Würden wir es dann als gegeben hinnehmen und uns nicht mehr leidenschaftlich begehren?«
    »Einer der kleineren Vorteile unserer Beziehung ist, dass wir das nie herausfinden werden.«
    »Was meinst du, wie oft wir es in einer Nacht tun können?«
    »Wenn wir wüssten, was der Rekord ist, würden wir versuchen, ihn zu brechen.«
    Alex lachte.
    In diesem Augenblick marschierten Mussolinis Truppen in Äthiopien ein. Selbst wenn sie es gewusst hätten, hätten weder sie noch sonst jemand auf der Welt geahnt, wie viel das mit ihrer Zukunft zu tun hatte. Und anstatt zu merken, dass sie auf einem Vulkan tanzten, liebten sie sich erneut und glaubten, niemals glücklicher gewesen zu sein.
    Am nächsten Tag fuhren sie nach Southampton, wo Philippe das Schiff nach New York City bestieg.
    »In sieben Wochen sehen wir uns wieder«, sagte er.
    »In der Zwischenzeit trage ich dich bei mir«, erwiderte Alex.
    »Und ich verspreche dir, dich ewig zu lieben.«
    Sie wussten beide nicht, wie lange ewig sein würde.

50
    I n den nächsten drei Jahren fuhr Alex jeden Sommer mit den Kindern für ein paar Wochen in die Provence zu den Renoirs. Die Kinder liebten den Aufenthalt dort. Hugh fand das Weingut äußerst interessant. Ihn faszinierten die Verarbeitung der Trauben und der Gärprozess. Philippe wurde es nie müde, seine Fragen zu beantworten.
    Der neunjährige Michael streifte glücklich durch die Blumenfelder oder saß am Erkerfenster im Esszimmer und malte. In jedem Sommer, den sie dort verbrachten, malte er mindestens ein Dutzend Bilder, die er nie mit nach Hause nahm, sondern bei seinen Großeltern ließ, wobei er natürlich nicht wusste, dass er mit ihnen blutsverwandt war.
    Philippes Tochter, Celeste, nahm Michael unter ihre Fittiche, kaufte ihm Farben und Leinwand und machte Ausflüge mit ihm, damit er in der Natur malen konnte. Einmal fuhr sie sogar mit ihm in die Alpen, damit er Berge zeichnen konnte.
    »Weiß sie Bescheid?«, fragte Alex Philippe.
    Er zuckte mit den Schultern. »Bevor du zum ersten Mal hierhergekommen bist, habe ich es meinen Eltern gesagt, aber Celeste weiß ja nicht, wie ich als kleiner Junge ausgesehen habe. Meine Kinder betrachten dich vermutlich als Freundin der Familie, da du jeden Sommer hier verbringst. Vielleicht hält Celeste dich auch für eine Freundin von Iris. Ich bin selber überrascht, dass sie sich so um Michael kümmert. Vielleicht ist Blut tatsächlich dicker als Wasser.« Er lächelte wehmütig. »Sie wird mir fehlen.«
    »Wohin geht sie?«
    »Sie fährt zu Michelle nach Kalifornien. Das Weingut hat sich phantastisch entwickelt, und es soll im Familienbesitz bleiben.«
    »Wo ist Raoul dieses Jahr?« Alex war zwar schon zum dritten Mal in der Provence, hatte aber Philippes Sohn noch nicht kennengelernt.
    »Er klettert doch ständig auf den höchsten Bergen der Welt herum. Diesen Sommer ist er in Südamerika.«
    »Und letztes Jahr war er auf dem Kilimandscharo.«
    Philippe nickte. »Vielleicht wird er ja Ethnologe. Die Stammeskulturen in Afrika haben ihn fasziniert.«
    »Ich kann gar nicht verstehen, wie jemand freiwillig dorthin reist.«
    »Abgesehen von den Großstädten, sind die ärmsten Gebiete der Welt in Asien und Afrika.«
    Alex nickte. Das wusste sie, und sie wusste auch, dass Armut ein guter Grund war, fernzubleiben. Sie wollte damit nichts zu tun haben; mit der Klinik und dem Waisenhaus tat sie schon genug für die Welt.
    »Na ja, auf jeden Fall hat er im Moment nichts anderes als Bergsteigen im Kopf.«
    »Unsere Kinder haben so phantastische Träume. Kürzlich sagte Lina, sie wolle Ärztin werden. Zu meiner Zeit wäre das für ein Mädchen undenkbar gewesen.«
    »Zu deiner Zeit? Hast du das Leben schon hinter dir?«
    Alex zuckte mit den Schultern. »Nun ja, so etwas wie Lina kann ich mir nicht mehr vornehmen, oder? Oliver glaubt allerdings, dass sie verheiratet ist, bevor sie mit dem Studium fertig ist.«
    »Und was glaubst du?«
    »Sie ist siebzehn. Nächstes Jahr kann sie zur Universität gehen. Sie wird die Aufnahmeprüfung sicher bestehen.«
    »Ja, lass sie studieren. Wenn Biologie oder Chemie in ihr Leben treten« – er lachte –, »dann wird es noch schwierig genug. Aber

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