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Wer nach den Sternen greift

Wer nach den Sternen greift

Titel: Wer nach den Sternen greift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Bickmore
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zusammenbekommen.«
    Darüber hatte sie sich auch schon Gedanken gemacht, obwohl der Wachtmeister sie beruhigt hatte.
    »Wir haben doch die beiden Heuwagen«, fuhr Reginald fort. »Wenn wir die anspannen, dann bekämen wir genug Personen unter und würden kein Benzin verbrauchen.«
    »Ja, aber das würde Stunden dauern, Reginald.«
    Er nickte. »Ich weiß, Mylady, aber die Kinder hätten es warm im Heu.«
    »Das ist ein guter Vorschlag, Reginald. Vielleicht sollten wir es beim nächsten Mal einfach ausprobieren.«
    Der Gedanke, nicht genügend Benzin zu bekommen, hatte sie belastet.
    Scully und Louise tauchten auf. »Sehen Sie«, sagte Scully und zeigte aufs Meer, auf dem die Positionslampen von Booten zu erkennen waren. Glücklicherweise war die See ruhig.
    Sie versammelten sich am Wasser, und Ben gab Signale mit der Taschenlampe. Den Franzosen konnte jetzt nichts mehr passieren.
    Das erste Boot hatte einen Innenbordmotor, der nicht abgestellt wurde, bis das Boot auf dem Sand auflag. Dann sprang ein Mann heraus und zog es an Land.
    Insgesamt waren es fünf Boote, und die Besatzung bestand aus sieben Männern und einer Frau.
    Aus einem der Boote sprang Philippe heraus und watete durch das flache Wasser. Alex riss sich zusammen, damit sie ihm nicht entgegenlief und die Arme um ihn schlang.
    Als Erstes sollten die Kinder ins Schloss gebracht werden, wo Louise dafür sorgte, dass sie etwas zu essen bekamen und zu Bett gebracht wurden. Alex blieb bei den Franzosen, bis sie am nächsten Abend wieder aufbrachen.
    Die beiden Ärzte, Louise, der Butler und Alex begrüßten die Kinder, und dann wurden sie rasch auf die verfügbaren Autos verteilt. Zu Alex’ Verwunderung weinte nicht eines der Kinder. Es dauerte keine halbe Stunde, und die Autos waren verschwunden.
    Alex wandte sich an Philippe.
    »Ich habe ein Haus hier oben, wo deine Leute schlafen und essen können. Ich habe Decken, Essen und Whisky.«
    Philippe legte ihr den Arm um die Schultern. Schweigend gingen sie den Strand zum Haus entlang.
    Alex sah den Leuten an, wie erschöpft sie waren, und als sie gegessen hatten, legten sie sich sofort hin. Alex folgte Philippe nach oben in einen Raum, in dem eine Matratze auf dem Boden lag. Sie legte sich neben ihn, und innerhalb weniger Minuten war er fest eingeschlafen. Alex betrachtete ihn, als sich der Himmel im Osten rosig färbte. Kurz darauf zogen jedoch schon wieder bleigraue Wolken auf. Alex schlich sich auf Zehenspitzen durch das Haus und ging hinaus an den Strand.
    Kurz nach zwei Uhr, als die Franzosen nach und nach aufwachten, war sie wieder im Haus. Sie tranken Kaffee und gingen hinaus, um sich ein wenig die Beine am Strand zu vertreten. Philippe erwachte um Punkt drei Uhr. Als Alex ins Zimmer trat, lag er auf der Matratze und starrte aus dem Fenster.
    »Uns schlug das Herz bis zum Hals«, sagte er, »wegen der deutschen Patrouillen am Strand. Aber sie sind ja zum Glück überpräzise, und wir wissen genau, wann sie ihre Runden machen. Aber wir wussten natürlich nicht, ob nicht einer von ihnen die Motoren hörte.«
    »Ich habe sie noch nicht einmal so kurz vor der Küste gehört.«
    Philippe blickte sie an und streckte die Arme aus. Sie legte sich zu ihm, und er hielt sie so fest, als wolle er sie nie wieder loslassen. »Ich konnte es kaum ertragen, die schmerzerfüllten Blicke der Eltern zu sehen. Sie haben sich gefragt, ob sie ihre Kinder wohl jemals wiedersehen würden und was aus ihnen werden würde.«
    »Mir hat auch die ganze Nacht das Herz bis zum Hals geschlagen.«
    Philippe küsste sie. Dann erhob er sich und blickte aus dem Fenster. »Komm, lass uns an den Strand gehen«, sagte er. »Ich möchte dich lieben, aber nicht in einem Haus voller Menschen.«
    Sie liebten sich hinter einer Düne, und nur ein paar Möwen sahen zu, wie sie einander so zärtlich berührten, als wären sie nicht von Krieg umgeben.
    »Bleib«, flüsterte Alex, aber sie wussten beide, dass es unmöglich war.
    Danach zogen sie sich an und wanderten Hand in Hand am Strand entlang. Alex erzählte ihm, wie die Dorfbewohner sie unterstützten.
    Um diese Jahreszeit war es um sechs Uhr bereits dunkel. Alex briet den Männern und der Frau noch einmal Eier und Speck, und dann brachen sie um sieben Uhr auf, in der Hoffnung, gegen Mitternacht wieder in Frankreich zu sein.
    Alex fuhr zurück zum Schloss. Die Frau des Pfarrers und James’ Frau hatten versprochen, sich um Freiwillige aus dem Dorf zu bemühen, die sich um die Kinder kümmerten,

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