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Wer nach den Sternen greift

Wer nach den Sternen greift

Titel: Wer nach den Sternen greift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Bickmore
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verließ. Seine Ohnmacht quälte ihn sehr.
    Beim Abendessen erzählte sie den anderen von Philippes Besuch und seinem Vorhaben.
    »Wenn keiner von euch mitmachen möchte, ist es auch in Ordnung«, erklärte sie, aber sie hatte keinen Zweifel daran, dass alle begeistert reagieren würden.
    »Können Sie mich auch brauchen?«, fragte Louise.
    »Ja, sicher. Ich dachte, Sie könnten eines der Autos fahren. Sie können doch Auto fahren, oder?«
    Enttäuscht schüttelte Louise den Kopf.
    »Ich bringe es ihr bei«, erbot sich Scully. »Geben Sie uns drei Wochen, dann hat sie es gelernt.« Er nickte der Krankenschwester zu. »Oder vielleicht brauchen Sie ja auch nur zwei.«
    Louise freute sich sichtlich. »Wer kümmert sich denn so lange um den Herzog?«, fragte sie.
    Alex wandte sich an Clarissa. »Ich habe an dich gedacht. Ich weiß, dass du gerne mitmachen würdest, aber Louise ist kräftiger als du, und du würdest uns sehr helfen, wenn du in der Zwischenzeit bei Oliver bliebest. Wenn die Kinder erst einmal da sind, habt ihr beide mehr als genug zu tun. Überhaupt ist das Abholen der Kinder unsere kleinste Sorge. Wir müssen überlegen, wie wir für sie sorgen können. Wir brauchen Leute, und wenn das Schloss erst einmal voll ist, brauchen wir auch Privathäuser, wo wir sie unterbringen können. Sie werden verängstigt sein, wenn sie mitten in der Nacht ohne ihre Eltern hier in einem fremden Land ankommen. Wir sprechen eine Sprache, die sie nicht verstehen. Wir müssen ihnen liebevoll begegnen, damit sie sich wohl fühlen.«
    Wie sollten sie das nur bewerkstelligen?
    »Und wenn der Krieg noch länger dauert, brauchen wir auch Lehrer für sie«, warf Clarissa ein. In den letzten sechs Jahren hatte die Kirche im Dorf eine Grundschule eingerichtet, und Alex, die wie immer im Hintergrund geblieben war, hatte das Geld für das Gebäude und einen Direktor zur Verfügung gestellt. Die Dorfbewohner trugen zum Gehalt der Lehrer bei, indem sie Kuchen verkauften und Weihnachtsbasare abhielten. Der Schulbesuch war nicht zwingend, aber Clarissa schlug vor, sie sollten versuchen, Lehrer für die französischen Kinder zu engagieren.
    »Wir sollten uns zunächst um die wichtigsten Probleme kümmern«, sagte Alex. »Wenn ein- oder zweimal im Monat zwanzig bis dreißig Kinder hierherkommen, dann wächst die Zahl der Bewohner hier in einem Maß, auf das wir nicht vorbereitet sind. Wir haben nicht genug Betten. Wenn wir vier Kinder in ein Zimmer stecken, und Gott allein weiß, woher wir die ganzen Betten bekommen sollen, dann ist unsere Grenze bei knapp zweihundert Kindern erreicht. Manche Räume müssen wir ja auch in einen Speisesaal oder eine Küche umwandeln.« Sie blickte Scully an. »Wie sollen wir hier renovieren und umbauen, wenn alle Männer an der Front sind?«
    »Einen Speisesaal haben wir schon«, sagte Clarissa. »Wir nehmen einfach den Ballsaal. Wir müssen nur noch Tische und Stühle hineinstellen.«
    Ben warf ein: »Nach ein paar Monaten müssen wir zusätzliche Unterkünfte für die Kinder finden.« Das Unterfangen erschien einfach zu groß.
    »Vom Essen ganz zu schweigen«, sagte Scully.
    »Ich denke, dass der gesamte Ort mitmachen wird«, sagte Ben. »Als Erstes müssen wir mehr Benzin organisieren. Ich rede mit Wachtmeister Runion. Die Polizei bekommt doch sicher mehr für ihre Einsätze. Dann müssen wir die Dorfbewohner ansprechen. Vor allem den Pfarrer. Und die Ladenbesitzer. Und wir müssen Wege finden, um weitere Nahrungsmittel zu organisieren. Außerdem müssen die Kinder gekleidet und unterrichtet werden.«
    Louise lächelte. »Ich muss zugeben, dass ich schon darüber nachgedacht hatte, wieder in einem Krankenhaus zu arbeiten, aber ich glaube, hier kann ich unserem Land ebenso gut dienen.«
    Ben schlug vor: »Mein Bruder, seine Frau und ich kennen alle Leute im Dorf. Wir halten eine Versammlung ab und fragen nach Freiwilligen.«
    »Wir dürfen ihnen nicht sagen, wo wir die Kinder abholen. Das muss unter uns bleiben, weil wir die Kinder und auch die Männer, die sie herüberbringen, schützen müssen«, erklärte Alex.
    »Wir müssen unbedingt Leute finden, die fließend Französisch sprechen, sonst bricht hier das Chaos aus«, sagte Ben. »Ich beherrsche die Grundzüge, aber wir müssen Leute hier haben, die sich mit den Kindern unterhalten können.« Er überlegte. »Wir haben keine Ahnung, wie alt sie sind, oder? Sie werden verängstigt sein.«
    Als Alex später am Abend Oliver gute Nacht sagte, meinte sie zu

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