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Wer nicht küsst, der nicht gewinnt: Roman (German Edition)

Wer nicht küsst, der nicht gewinnt: Roman (German Edition)

Titel: Wer nicht küsst, der nicht gewinnt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Clarke
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schrecklich?«, fragte ich traurig.
    »Äh … nicht doch, Kürbis.« Er schluckte. »Aber das mit der Schweinegrippe, das wäre nicht gut für das Kind.«
    Rosie blickte ihn kritisch an. Ich schaute zu Pete zurück. Schweinegrippe? »Also würdest du es … Du würdest es also gar nicht schlimm finden, wenn ich es wäre?«
    »Mein Schatz, nachdem du hier im Garten gelegen hast und ich dachte, du seist tot, zählt für mich nur noch eins – dich zu heiraten.«
    O Gott. War das nicht genau das, was ich hören wollte?
    »Bis zur Hochzeit wird es dir doch wieder gut gehen, oder?«, fragte er besorgt. Mein Herz machte einen Satz.
    »Na-natürlich«, sagte ich und versuchte zu lächeln. Da stürzte Vivienne auf mich zu. Ich wich intuitiv zurück, doch ihre Augen über dem Mundschutz waren jetzt ungewöhnlich sanft.
    »Tut mir leid, dass ich gelegentlich ein wenig grob zu dir war, Sasha«, sagte sie in gewohnter Untertreibung. »Es ist nicht zu übersehen, dass du Pete doch liebst. Ich war dir gegenüber nicht immer fair, das muss ich leider zugeben.«
    »Ähm. Schon okay«, sagte ich. Verwirrung machte sich in meinem Hirn breit. War ich in einem anderen Universum gelandet?
    Rosie lief jetzt noch schneller auf und ab und beäugte mich finster.
    »Ich habe noch ein paar mehr Leute zur Hochzeit eingeladen. Das stört dich doch hoffentlich nicht?«, sagte Vivienne, nahm eine Häkeldecke von der Rückenlehne der Couch und wickelte sie wie eine Zwangsjacke um mich herum. »Nur den Bürgermeister und seine Tochter und ein bisschen lokale Prominenz – Freunde vom Chiltern Examiner . Wir sind ja nicht irgendwer in der Gemeinde, und ich halte es für angemessen, dass eure Hochzeit dem entspricht. Du willst doch schließlich eine Treadwell werden.«
    Petes Hand verkrampfte sich in der meinen. Ganz offensichtlich wartete er darauf, dass ich etwas sagte – und dem Ganzen einen Riegel vorschob. Bislang hatte Vivienne sich nicht an den Planungen beteiligen wollen. Stur hatte sie ihre Verweigerungshaltung zur Schau getragen.
    »Wie … schön«, sagte ich schwach, als die Stille unerträglich wurde. »Je mehr, desto besser.«
    Petes Hand erschlaffte, und Viviennes Augen lächelten. Obwohl ich sie schon sehr viel schlimmer erlebt hatte, war es doch immer wieder ein erschreckender Anblick.
    Ich versuchte, nicht weiter darüber nachzudenken, was ich in der Zukunft gesehen hatte – Pete verliebt in Becky Carmichael, Vivienne im Rollstuhl, Dad ausgewandert und die arme Mum ein Schatten ihrer selbst. Ganz zu schweigen von der verbissenen Rosie und ihrem Baby mit dem sonderbaren Namen Paprika. Oder Elliot … Eine plötzliche Traurigkeit schnürte mir die Brust ein. Das alles würde ich irgendwie in Ordnung bringen müssen.
    »Möchtest du ein Sandwich?« Vivienne nahm den Mundschutz ab, und ich nickte, eher, um sie loszuwerden, als aus Hunger.
    »Ich hole dir einen Tee«, sagte Pete, als hätte er eine altbewährte Medizin parat.
    »Das wäre toll«, sagte ich schwach.
    »Du bleibst hier und ruhst dich aus. Wir möchten doch nicht, dass du am Altar zusammenklappst.« Er strich mir über den Kopf, stand auf und verließ langsam den Raum. Seine Strümpfe schlurften über den Teppich, und in seinen Augen standen nicht vergossene Tränen.
    »Was zum Teufel sollte das denn?«, zischte ich, sobald die beiden fort waren, und warf die Decke auf den Boden. Ich glühte.
    »Ich befürchtete schon, sie würden nie mehr von dir ablassen.« Rosie schmiss sich neben mich aufs Sofa und schloss die Augen.
    »Hab ich Schweinegrippe?«
    »Natürlich nicht.« Sie schaute sich um wie ein Spion, der ein Geheimnis enthüllen wollte. »Ich musste mir doch irgendetwas ausdenken«, sagte sie leise und rückte näher. Jetzt fiel mir auf, dass sie meinen Bademantel trug. Ich runzelte die Stirn. »Es war ein Alptraum, Sash. Deine Mum kam im selben Moment herein, als du verschwunden bist. Ich habe gesagt, du seist auf dem Klo, um zu kotzen.«
    »Wie raffiniert.«
    »Kurz bevor sie noch einmal nach dir gucken kam, bist du auch wieder aufgetaucht. Du bist praktisch aus dem Nichts zurück auf dem Bett gelandet.« Rosies Augen waren riesengroß. »Wir haben dich dann gar nicht mehr wach bekommen. Das war entsetzlich. Deine Mum hat darauf bestanden, einen Arzt zu rufen, und ich musste mir all diese Symptome ausdenken. Er hat dann Schweinegrippe diagnostiziert. Ja, was denn?«, sagte sie, als sie meinen Gesichtsausdruck sah. »Du hattest viele der entsprechenden Symptome.

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