Wer nicht küsst, der nicht gewinnt: Roman (German Edition)
Zentimeter von meinem entfernt war. Er wiegte meinen Kopf in seinen Händen und strich mit den Daumen über meine Wangen. »Du bist so schön«, sagte er sanft und ließ seinen Blick über mich gleiten, als wollte er sich mein Bild einprägen. Seine Pupillen waren ganz groß, seine Augen wirkten fast schwarz.
»Schon vor Ewigkeiten wollte ich das tun …« Seine Lippen legten sich auf die meinen, erst sanft, dann mit wachsendem Druck. Seine Hände wühlten sich tief in mein Haar.
Ich küsste ihn zurück, sein Gesicht in meinen Händen. Mein Verlangen war schockierend und unerwartet.
Schließlich löste er seinen Mund von mir, und ich öffnete verwirrt die Augen.
»Elliot«, sagte ich und fuhr mit dem Finger über seinen Kiefer. Ich spürte, dass ihn ein Schauer überlief.
»Sag nichts.« Er atmete lange und tief ein und nahm mich fest in seine Arme. Seine Hand lag in meinem Nacken. »Es wird alles gut«, flüsterte er.
Ich fühlte mich merkwürdig sicher. Der regelmäßige Herzschlag an meiner Wange hatte etwas Tröstliches.
»Ich weiß, dass du das Richtige tun wirst«, murmelte er in mein Haar.
»Aber …«
»Zeit zum Abmarsch.«
37. Kapitel
Jemand strich mir übers Gesicht.
»Wach auf, Sasha. Wach auf.«
»Elliot?«, murmelte ich und streckte die Arme aus.
Irgendjemand hustete laut.
»Sasha! Ob ich ihr eine Ohrfeige verpassen sollte?«
Meine Augenlider öffneten sich zittrig.
Über mir schwebte ein Gesicht, das sich halb hinter einem Mundschutz versteckte. Hände in Arzthandschuhen packten meinen Kopf. »Sie kommt zu sich«, sagte die Stimme.
Ich lag auf etwas Hartem. »Wo bin ich?«
Rosie kam in Sicht, das Haar zerzaust. »Ich glaube, sie deliriert.« Sie packte mich an der Schulter und schüttelte mich grob. »Weißt du, wer ich bin?«
»Na-natürlich.«
Petes verzerrtes Gesicht erschien in meinem Blickfeld. Wie einen Felsbrocken hielt er ein Kissen in die Höhe.
»Tu mir nichts«, schrie ich und hielt mir die Hände vors Gesicht.
»Ich wollte dir nur Luft zufächeln, mein Schatz. Du bist glühend heiß.« Er griff jetzt nach meiner Hand und presste meine Finger an seine Lippen. »Gott sei Dank, dass es dir gut geht, Liebling.«
»Wer ist diese schreckliche Krankenschwester?«, fragte ich und wollte mich aufsetzen.
»Das ist Mum.« Pete bedeckte meine Hand mit Küssen, die sich wie winzige Steinchen anfühlten. »O Sash.« Er nahm mich in die Arme, und seine Lippen wanderten in meinen Nacken.
»Lass sie los, Pete«, befahl Vivienne hinter ihrem Mundschutz. »Oder willst du es dir auch holen?«
»Was holen?« Die Erinnerung an einen verliebten Pete, der im Pflegeheim Becky Carmichael über die Tanzfläche wirbelte, flackerte auf. Ich befreite mich aus seinen Armen. »Was meinen Sie damit?«
Da stürzte sich Rosie auf mich, und ich plumpste in die Kissen zurück. Vollständig angezogen lag ich auf dem Ledersofa von Viviennes mit Antiquitäten vollgestopftem Wohnzimmer. Durchs Fenster fiel Sonnenlicht herein. »Was mache ich hier?«
»Du hast die Schweinegrippe«, flüsterte sie und durchbohrte mich mit ihren Augen.
»Ich … Ich habe? Aber ich fühle mich …«
»Beschissen. Das weiß ich doch«, fuhr sie dazwischen und nickte heftig. Ich fügte mich. Abgesehen von dem Bombardement an widersprüchlichen Gefühlen ging es mir eigentlich prima, aber offenbar wollte sie mir irgendetwas zu verstehen geben.
»Pete hat dich im Vorgarten gefunden«, sagte Vivienne, woraufhin Rosie sich zurückzog und genervt die Augen verdrehte. »In meinen Dahlien. In deinem Zustand hättest du zu Hause bleiben sollen.«
»Zustand?«
»Du warst eisig kalt«, mischte Pete sich ein und wischte mir mit einem nassen Lappen über die Stirn. »Ich dachte, ich hätte dich verloren, Sash.«
Rosie schritt ungeduldig im Raum auf und ab und kaute an ihrem Daumennagel.
»Du bist doch nicht schwanger, oder?«, fragte Pete leise und lehnte sich weiter zu mir vor, eine Hand auf meiner Schulter. Aus dem Augenwinkel sah ich, dass Vivienne gespannt herüberschaute.
»W-was? Natürlich nicht.«
In seinem Gesicht spiegelte sich Erleichterung, und Vivienne atmete auf.
»Kein Grund, so glücklich auszusehen«, sagte ich verletzt und schob den Lappen weg.
»So ist es doch nicht … Es ist nur … Mum findet, du hättest dich in letzter Zeit so merkwürdig verhalten und könntest – du weißt schon.« Argwöhnisch schaute er auf meinen Bauch, als könnte der vor Embryonen nur so wimmeln.
»Wäre das denn so
Weitere Kostenlose Bücher