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Wer nicht küsst, der nicht gewinnt: Roman (German Edition)

Wer nicht küsst, der nicht gewinnt: Roman (German Edition)

Titel: Wer nicht küsst, der nicht gewinnt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Clarke
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an«, schlug ich vor. »Er hat Sie schließlich geschickt.«
    Sein Gesicht verzog sich. »Herrgott! Hat Jimmy Sie auf meine Spur gesetzt?« Unvermittelt lachte er, klang aber wenig amüsiert. »Er war schon immer ein Witzbold.«
    »Fragen Sie ihn«, sagte ich trotzig.
    »Nun …« Er schüttelte den Kopf, als er mir die Karte zurückgab. »Vielleicht sollten Sie Hilfe in Anspruch nehmen. Einen Arzt vielleicht«, sagte er, und in seiner Stimme lag eine Mischung aus Mitleid und Verachtung. »Sie sind ein nettes Mädchen … Oder hat das irgendetwas mit meinem Vater zu tun?« Plötzlich war seine Stimme schneidend. »Er hat einen Geschäftspartner, der mich jahrelang mit seiner Tochter verkuppeln wollte. Es wäre nicht das erste Mal, dass so etwas passiert. Sie können sich gar nicht vorstellen, was man alles veranstaltet hat, um mich vor den Traualtar zu schleppen.«
    Mit einem Mal war ich wütend. »Glauben Sie mir, ich bin genauso erstaunt wie Sie über die Idee, dass wir beide zusammenkommen sollten«, wetterte ich. »Es ist ja nicht so, dass ich hier wäre, um Ihnen einen Heiratsantrag zu machen …«
    »Warum sind Sie dann hier?«
    »Ich …« Aus irgendeinem Grund brachte mich die Frage aus dem Konzept. »In der Zukunft …« Ich zögerte und dachte daran, wie ich mich mit dem zukünftigen Elliot gefühlt hatte … der Rausch der Endorphine, dieses Gefühl, unbekanntes Territorium zu betreten und keine Angst dabei zu haben. Das Gefühl, dass alles möglich war. Wie sollte ich nur von jenem Elliot zu diesem hier gelangen?
    »Nun sagen Sie schon.« Seine Skepsis war mit aller Macht zurückgekehrt.
    Ich kaute auf meiner Lippe herum. »In der Zukunft sind Sie immer noch mit Belle verheiratet, aber …«
    »Was haben Sie gegen Belle?«
    »Wie bitte?«
    Er näherte sich mir, hielt sich mit beiden Händen am Türrahmen fest und ging mit seinem Gesicht so nah an das meine heran, dass ich die Zahnpasta in seinem Atem riechen konnte. »Dieses Baby ist vielleicht das Beste, was mir je in meinem Leben passiert ist«, sagte er. Seine Stimme klang stählern. »Warum wollen Sie das ruinieren?«
    »Ich möchte nichts … Ich …« Weiter kam ich nicht. Ich fühlte mich elend und spürte einen Druck auf der Brust, der verhinderte, dass ich die nötigen Worte herausbrachte. »Ich versuche nur, Ihnen mitzuteilen, dass …«
    »Dass … was?« Sein Kopf kam noch näher. Ich musste an eine Schlange denken, die zum tödlichen Biss ansetzt.
    »Dass eigentlich Sie und ich zusammen sein sollten. Wir sollten uns bei einer Wohltätigkeitsparty Ihres Vaters kennenlernen. Sie sind aber nie dort erschienen.«
    »Wie bitte?«
    »Es gab ein Unwetter.« Mein Magen übte sich in Bungee-Jumping. Ohne weiter darüber nachzudenken, was ich da tat, beugte ich mich vor, legte meine Lippen auf die seinen, schlang meine Arme um seinen Hals und drückte mich an ihn. Durch sein Hemd hindurch konnte ich seinen Herzschlag spüren.
    Einen Moment lang widerstand er, dann gab er mit einem gedämpften Stöhnen nach und schob seine Zunge zwischen meine Lippen. Ich fühlte mich, als wäre jede Zelle meines Körpers entflammt.
    Ineinander verschlungen, torkelten wir durch die Küche und stießen gegen die Arbeitsfläche. Wellen des Verlangens überrollten mich. Ich legte meine Arme um seinen Rücken, spürte die Biegsamkeit seiner Schultern und zog ihn eng an mich. Er roch gut, warm und nach Pfefferminze – ganz anders als Pete.
    O Gott! Pete.
    Ich fuhr zurück und keuchte wie ein Marathonläufer. Er legte seine Hand an meine Wange. »Was tun Sie mir an?«, flüsterte er und ließ seine Stirn an der meinen liegen. Seine Augen hatten dunkle Ringe.
    »Ich … Ich weiß es nicht, ehrlich.« Die Haut an meinem Kinn war gereizt von seinen Bartstoppeln. »Vielleicht sollte ich besser gehen.«
    Er ließ seine Hand über meinen Körper gleiten und streichelte meine Hüften. Meine Knie wurden weich. »Ich bin mir nicht sicher, ob ich das möchte«, murmelte er, verflocht seine Finger mit den meinen, zog sie an seine Lippen und küsste sie.
    Meine Wangen fühlten sich nass an, und mir wurde klar, dass ich weinte.
    »Bitte nicht weinen«, flüsterte er. Sein Gesicht wurde merklich weicher.
    »Entschuldigung.« Ich deutete ein tränenreiches Lächeln an, aber meine Lippen waren dick und geschwollen – wie Viviennes Lippen nach einer Collagen-Injektion vermutlich.
    »Sasha.«
    Mein Handy klingelte und störte das elektrische Feld zwischen uns. Er trat zurück und rang die

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