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Wer nicht küsst, der nicht gewinnt: Roman (German Edition)

Wer nicht küsst, der nicht gewinnt: Roman (German Edition)

Titel: Wer nicht küsst, der nicht gewinnt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Clarke
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haben wir Vollmond, und gleichzeitig gehen zum ersten Mal in diesem Jahr die Gezeiten zurück.« Ihr Gesicht nahm einen verschwörerischen Ausdruck an. »Gestern habe ich gleich zwei schwarze Katzen hintereinander gesehen, und dann habe ich kurz vor dem Einschlafen eine Vision gehabt.« Sie presste ihre Hand an die Brust. »Schwarze Wolken und ein Druckgefühl im Bauch.«
    »Verdauungsprobleme vermutlich.«
    »Haha. Nein, das bedeutet, dass irgendetwas geschehen wird.«
    Sie hielt inne, als Glen hereinkam, eine Sporttasche über der Schulter.
    »Bin zum Training«, flötete er. Ich hatte das Gefühl, dass er etwas ganz anderes im Sinn hatte, von dem er Rosie aber nichts erzählen wollte.
    »Und was hast du wirklich vor?«, fragte ich, ohne nachzudenken. Rosies Kopf fuhr herum.
    Der Schreck stand ihm ins Gesicht geschrieben, aber dann grinste er so breit, dass ich dachte, ich hätte es mir eingebildet. »Okay, ertappt.« Rosie starrte ihn an.
    »Was geht hier vor sich?« Sie klang geradezu verängstigt, als bestätigten sich ihre schlimmsten Befürchtungen, welche auch immer das waren. Offensichtlich spürte das auch Glen, und so stellte er die Tasche ab und nahm Rosie in seine bärenhaften Arme. Wie ein Püppchen drückte er sie an seine gewaltige Brust.
    »Ich gehe tatsächlich zum Rugbytraining. Danach treffe ich mich allerdings noch mit meinem Agenten. Es geht um diesen Gig«, sagte er und schaute mich über Rosies Schulter hinweg an. »Wir könnten sogar ins Fernsehen kommen«, fügte er hinzu, als würde er es vor allem mir mitteilen. »Ich wollte es nicht erzählen, falls es dann doch nichts wird. Es wäre bei dieser Talentshow auf Channel Four. Sie suchen eine neue Rockband.« Ich hatte keine Ahnung, wovon er redete. Rosie offenbar schon, ihrem Aufschrei nach zu urteilen.
    »Glen, das ist ja der Wahnsinn!«, rief sie, machte sich von ihm los und klatschte in die Hände. »Stell dir vor, du wirst entdeckt!« Sie wandte sich an mich und strahlte übers ganze Gesicht. »Wäre das nicht großartig, Sash? Es liegt in seinen Sternen, dass er berühmt wird.«
    »Für so etwas sind wir dann doch ein bisschen zu alt«, sagte er in einer Anwandlung von Bescheidenheit, aber ihre Reaktion schien ihm trotzdem zu schmeicheln. »Der Medienrummel wird uns allerdings nützen können.«
    Und wie passt ein Baby in diese größenwahnsinnigen Pläne zur Eroberung der Welt? , hätte ich am liebsten gefragt.
    »Hals- und Beinbruch!«, rief Rosie ihm nach.
    »Besser nicht«, sagte er. »Sonst musst du mich wieder gesund pflegen.« Mit einem gut gelaunten Winken verschwand er, und mir fiel auf, dass er Rosie erfolgreich von seinen eigentlichen Plänen abgelenkt hatte.
    Vor allem aber war ich schockiert über mich selbst. Wo kam nur mein Misstrauen her? Schloss ich von mir auf andere? Schuldbewusst beobachtete ich Rosie, die sich mit neuem Elan auf unsere Monatsabrechnung stürzte und beim Rechnen vor sich hin murmelte.
    »In sechs Monaten sollten wir uns etwas Größeres leisten können«, sagte sie begeistert und erzählte, dass ihr Vater einen Bekannten hatte, der sich auf diesem Gebiet auskannte.
    Ich lächelte und nickte, während sie über das Geschäft redete, hörte aber nicht besonders aufmerksam zu. Als sie mit ihren Ausführungen fertig war, spekulierten wir noch darüber, was wohl Dienstagabend um acht in meinem Zimmer konkret passieren könnte. Rosie bestand darauf, dabei zu sein. Für alle Fälle.
    Für welche Fälle, mochte ich mir gar nicht ausmalen.

30. Kapitel
    »Tut mir leid, Süße, aber ich kann leider wirklich nicht zum Geburtstag deiner Mutter kommen.« Pete strich mir die Haare aus dem Gesicht und küsste mich auf die Nasenspitze. »Nach der Arbeit habe ich noch dieses Treffen. Du weißt ja, dass alles in der Schwebe ist, seit Mr. Wilson seinen Rückzug aus der Kanzlei angekündigt hat.« Ich nickte und erinnerte mich, dass er vor ein paar Wochen irgend so etwas erzählt hatte. Pete hoffte, beim nächsten Stühlerücken endlich die langersehnte Beförderung zu bekommen. »Ich muss dieses Mal einen guten Eindruck hinterlassen.«
    »Das wirst du, ganz bestimmt.« Ich strich seine Krawatte glatt, lehnte mich an ihn, atmete seinen vertrauten Geruch ein und fühlte mich dabei wie eine Betrügerin. »Wir sollten morgen Abend ausgehen«, sagte ich. Er hörte auf, meinen Nacken zu kraulen, und nickte.
    »›Hungry Horse‹?«
    »Nein, nicht dorthin.« Ich verzog mein Gesicht. »Wir könnten tanzen gehen.«
    »Tanzen?«

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