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Wer nicht küsst, der nicht gewinnt: Roman (German Edition)

Wer nicht küsst, der nicht gewinnt: Roman (German Edition)

Titel: Wer nicht küsst, der nicht gewinnt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Clarke
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und er alles andere als ein klareres Bild von mir bekommen hatte.
    Als ich den Tisch abräumte, erzählte Rosie Elliot, dass sie ›Dining In‹ ursprünglich ›Lettuce Entertain you‹ nennen wollte. » Let us wie Lettuce – Kopfsalat – geschrieben, aber Sasha war strikt dagegen.«
    Vorsichtig, als wären sie aus Porzellan, steckte ich Kerzen in Mums Geburtstagskuchen und zündete sie an. Ich beschloss, mit ihm zu reden, bevor er nach London zurückkehrte. Ich würde ihm zu erklären versuchen, dass Belle meiner Meinung nach irgendetwas im Schilde führte – da hörte ich, wie er wieder das Wort ergriff.
    »Und Sasha? Die ist doch auch verlobt, oder?«
    Verdammter Mist.
    »Guckt mal, der Vogel da draußen«, rief Rosie.
    »Was für ein Vogel?«, fragte Dad verwirrt. »Die Vorhänge sind doch geschlossen.«
    »Hört doch mal, wollte ich sagen. Hört! Es klingt wie ein Sittich.«
    »Wie klingt denn ein Sittich?«, fragte Mum. Sie begann, einen Papagei nachzumachen. »Hübsche Polly, hübsche Polly. Squaaaaaawwk! Meine Mutter hatte einen, der konnte fluchen«, fügte sie hinzu. »Jedes Mal, wenn es an der Tür klingelte, sagte er: ›Wer zum Teuf …‹«
    »Und, was ist also jetzt mit Sasha?«, ging Elliot dazwischen.
    »Oh, die flucht nie«, gluckste Mum. »Zumindest nicht oft. Was hatten Sie noch mal gefragt?«
    »Happy Birthday to you! HAPPY BIRTHDAY TO YOOOU !« Schnell trug ich den Kuchen hinein und grölte ungehemmt, um die anderen zum Mitsingen zu bewegen.
    Sie taten es aus vollem Herzen, allen voran Rosie. Ich mied Elliots Blick, und zu meiner großen Erleichterung hatte ich noch einmal die Kurve bekommen. So dachte ich wenigstens.
    Als der letzte Ton verklungen war – Dad im schönsten Falsett –, klopfte es, und bevor jemand reagieren konnte, schaute auch schon Petes verstrubbelter Kopf um die Ecke.
    »Hab ich das Beste verpasst?«, grinste er und blinzelte ins Licht. Er sah ziemlich müde aus, und ich war starr vor Schock. »Es ist nur eine Kleinigkeit«, sagte er und reichte Mum einen Blumenstrauß in knisterndem Zellophan. »Ich wollte nicht im Schwarzen Buch meiner Schwiegermutter landen.«
    »Oh, du hast extra bei der Tankstelle angehalten«, strahlte sie und tätschelte ihm die Wange. »Was für ein lieber, guter Junge.«
    Sie blickte sich um, als könnte sich irgendwo eine Vase materialisieren, während Pete jetzt Elliot entdeckte, der artig seine Serviette zusammenfaltete.
    »Wer ist denn das?«, fragte er leise, als hätte er oben am Himmel etwas entdeckt.
    »Elliot Frobisher. Er hat ein Porträtfoto für Mum gemacht«, sagte ich unbehaglich.
    »Oh«, machte er, und mir wurde bewusst, dass ich ihm gar nichts davon erzählt hatte. Er starrte Elliot an und runzelte misstrauisch die Stirn. »Sind wir uns schon einmal begegnet?«
    Mein Herz sackte mir in die Kniekehlen.
    »Daran würde ich mich vermutlich erinnern«, sagte Elliot zurückhaltend, schob seinen Stuhl zurück und stand auf. Er war größer als Pete, der wie ein Zwerg neben ihm wirkte.
    »Aha, hallo. Ich bin der Verlobte«, sagte Pete, der sofort in die Defensive ging. Ich bemerkte, dass er getrunken hatte. Er streckte die Hand aus, aber im selben Moment, als sie die von Elliot berührte, prallte er nach hinten ab. »Was …?«
    Er versuchte es wieder, wurde aber dieses Mal rücklings gegen die Wand geschleudert. Sein Körper zuckte, als hätte jemand ein Stromkabel an seine Geschlechtsteile gelegt.
    Ein Bild fiel herab, und er taumelte beiseite und stieß sich den Ellbogen an der Tür. »Verfluchter Mist, was war das?« Blut schoss ihm in die Wangen. »Was ist da gerade passiert?«
    Wir standen da wie versteinert.
    »Ich habe keine Ahnung.« Elliot hielt sich die Hand vors Gesicht, als hätte er sie noch nie zuvor gesehen. »Sie hatten nicht etwa einen dieser Scherzartikel in der Hand, mit denen man Leuten beim Händeschütteln einen Schlag versetzt?«
    »Ach ja, natürlich. Das war’s«, sagte Pete sarkastisch, schob seinen Ärmel hoch und rieb sich den Ellbogen. »So einen trage ich immer mit mir herum, für den Fall, dass ich mal einen richtig guten Eindruck hinterlassen will.«
    »Aber was war es dann?«, fragte Dad und schaute Pete vorwurfsvoll an.
    »Warum fragen Sie mich das?«
    »Ich hole mir manchmal an der Autotür einen Schlag«, sagte Mum in dem Versuch, die Wogen zu glätten. »Das tut dann bis in die Zähne hinauf weh.«
    Rosie musterte interessiert unsere verwirrten Gesichter.
    »So aufsehenerregend war es doch auch

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