Wer nichts weiß, muss alles glauben (German Edition)
Problem kann jedoch mit Maisstärke gelöst werden. Im richtigen Verhältnis gemischt und geknetet, ergeben Wasser und Maisstärke einen zähflüssigen Brei, der bei Krafteinwirkung bretthart wird. Darauf könnten dann etwa zwei Sumo-Ringer ohne weiteres stundenlang herumhüpfen, sie würden nicht untergehen. Sobald sie aber Pause machten und stehen blieben, versänken sie langsam in der Tiefe und würden sich nur mit sehr viel Mühe wieder selbst befreien können.
Rezept für den See Genezareth 2.0
Man nehme:
ca. 1 kg Maisstärke, Marke egal, aber bitte kein Maismehl
ca. 1 kg warmes Wasser (1 l)
eine große Schüssel
Zuerst den größten Teil des Wassers in die Schüssel ge ben und dann die gesamte Maisstärke dazugeben. Nun kommt der knifflige Teil: Man muss das Wasser mit der Maisstärke vermengen. Leider können einem keine elektrischen Geräte dabei behilflich sein, man muss schon die Finger dazu nehmen. Nun das Ganze kräf tig durchkneten, bis sich keine Klumpen mehr in der „Flüssigkeit“ befinden. Mit etwas übrig gebliebenem Wasser kann man sich zum Schluss behelfen, wenn die „Flüssigkeit“ zu wenig flüssig werden sollte. Eine ganz genaue Mengenangabe lässt sich nicht machen, denn die aufgenommene Flüssigkeitsmenge hängt auch von der Luftfeuchtigkeit ab.
Hat man viele Helfer oder will man ein Hartz-IV-Be schäftigungsprogramm starten, kann man auch mit 100 kg Maisstärke arbeiten. Am besten verwendet man dann eine große Mörtelwanne.
Was kann man mit dieser „Flüssigkeit“ machen? Nehmen Sie einen Hammer und schlagen Sie kräftig auf die „Flüssigkeit“ ein. Vorsicht: der Hammer wird zurückprallen. Nun legen Sie den Hammer auf die „Flüssigkeit“ und er wird untergehen.
Machen Sie eine Faust und schlagen Sie mit großer Kraft in die Flüssigkeit – Sie werden nicht in die Flüssigkeit eindringen. Fahren Sie ganz vorsichtig mit der Hand in die Flüssigkeit und Sie werden ganz einfach durch die Flüssigkeit dringen.
Warum zeigt diese „Flüssigkeit“ dieses interessante Verhalten? Die Stärkekörner lösen sich im Wasser auf. Die Stärkemoleküle sind stark verzahnt. Geben wir den Molekülen ausreichend Zeit, können sie sich bewegen. Versuchen wir aber diese verzahnten Moleküle schnell zu bewegen, bleiben sie verhakt und damit bleibt die „Flüssigkeit“ fest.
Dass der See Genezareth damals tatsächlich zur Hälfte mit Maisstärke gefüllt war, ist eher unwahrscheinlich. Andererseits steht in der entsprechenden Bibelstelle nichts über Farbe und Konsistenz des Sees, was einigen Interpretationsspielraum lässt.
Aber es könnte auch ganz anders gewesen sein. Der Heiland könnte auch über eine Eisscholle gegangen sein. „Natürlich, Eisschollen in Galiläa“, werden jetzt manche einwenden, „weil es dort immer so kalt ist. Der Jänner ist dort der kälteste Monat mit Durchschnittstemperaturen zwischen 6 und 15 Grad Celsius, wie sollen sich da auf dem See Genezareth Eisschollen bilden?“
Das geht trotzdem, wenn auch sehr selten. Entweder man glaubt an Wunder oder man kennt sich mit Naturwissenschaften aus. Erstens war es früher in der Gegend deutlich kühler als heute. Die Lufttemperatur lag im Durchschnitt um mindestens drei Grad niedriger. Zweitens befinden sich auf dem Grund des See Genezareth warme Salzquellen. Wegen des hohen Salzgehalts am Boden verhindert das wärmere Salzwasser in der Tiefe, dass das kältere Wasser von der Oberfläche nach unten sinkt wie in anderen Seen. Zusätzlich kann es noch zu einer Abkühlung kommen, wenn kalter Wind über den See weht. In sehr seltenen Ausnahmefällen, quasi alle heiligen Zeiten nur, kann das Wasser so weit abkühlen, dass sich Eisschollen bilden.
Wenn das jemand weiß und Spaß versteht, dann kann er seinen Kumpels einen Streich spielen und sein Renommee als Miracle Man aufpolieren. Und ausgerechnet in der Gegend, in der angeblich auch archäologische Hinweise auf die Anwesenheit Jesu gefunden wurden, war der Menschensohn damals besonders oft auf Montage.
Jesus war ja nicht nur zu seinen irdischen Lebzeiten sehr umtriebig, sondern ist noch immer dauernd unterwegs. Auch wenn die Science Busters auf der Bühne stehen, ist er immer anwesend. Im Matthäusevangelium, Kapitel 18, Vers 20, steht: „Denn wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.“ Das heißt, wenn die Science Busters zu viert auftreten, ist Jesus quasi immer als fünfter Beatle dabei, das gehört
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