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Wer schlafende Hunde weckt

Wer schlafende Hunde weckt

Titel: Wer schlafende Hunde weckt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Brookmyre
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dazu genutzt, Uhren für hundertfünfzigtausend Pfund bei dem Juwelier Coruscate im Bahnhof einzusacken.
    Später mussten wir feststellen, dass es sich bei dem ›Heroin‹ um wertlosen Staub handelte. Whitaker hatte gesehen, wie zwei andere Polizisten zuerst in den Bahnhof gingen und ihn mit einem Rucksack wieder verließen, der wahrscheinlich die echte Drogenlieferung für Frankie Callahan enthielt. Am Ende des Tages waren Callahan, sein Handlanger Gary Fleeting und der Kontakt Miller alle tot, in einer Szene angeordnet, die so aussehen sollte, als hätten die ersten beiden den dritten gefoltert und wären dabei erschossen worden. Cairns’ Tipp war aber gar nicht von Miller gekommen, sondern von jemand anderem, höchstwahrscheinlich von einem der beiden Polizisten, die Whitaker beim Abtransport des echten Heroins beobachtete.«
    »Was hat Cairns Ihnen über den anderen Mord gesagt?«, fragte Fallan.
    »Er hatte gehört, dass Paddy Steels Leute in Verbindung mit Jai McDiarmids Tod nach einem schwarzen Ford Transit suchten. Einer anderen Zeugenaussage nach sei der Wagen aber dunkelblau gewesen.«
    »Die Spurensicherung hat dann in einem der dunkelblauen Lieferwagen von Frankie Callahans Restaurantdienstleistungsfirma Blut gefunden«, erklärte Abercorn. »Der Wagen stand vor dem Lager, wo Callahan, Fleeting und Miller tot aufgefunden wurden.«
    »Und hatten Sie vorher schon irgendeine Bestätigung von Cairns’ Tipp?«, fragte Fallan.
    »Nein«, räumte Catherine ein. »Wenn ich drüber nachdenke, war Cairns die einzige Quelle. Aber wenn die das Ganze gestellt haben, wie haben sie McDiarmids Blut in Callahans Wagen gekriegt?«

    »Ganz einfach«, erwiderte Fallan. »Wenn sie McDiarmid selbst umgebracht haben.«
    »Aber warum sollten sie …«, setzte sie an, bevor sie es ganz genau verstand. »Die haben das Ganze gestellt. Sie bringen McDiarmid um, weil sie wissen, dass Fleeting verdächtig ist, weil McDiarmid was mit seiner Freundin hatte. Und das gibt Paddy Steel ein Motiv für den Mord an Fleeting und Callahan.«
    »Und die beiden mussten sterben, damit sie nicht fragen können, wo ihr ganzes Heroin hin ist«, sagte Abercorn. »Die Frage sollte durch den Koffer mit dem falschen Heroin beantwortet – oder zumindest verschleiert – werden. Deshalb musste auch Miller sterben – er wusste, dass an dem Tag eine echte Lieferung im Bahnhof abgelegt wurde. Und das ist auch der Grund dafür, dass Cairns mit der Suche nach Whitaker so einen Riesenaufstand getrieben hat – er hätte nicht dort sein dürfen.«
    »Die große Frage ist doch, wer noch da war«, sagte Catherine zu Fallan. »Wer waren die anderen Polizisten? Wir wenden uns an Sie, weil Cairns mit Ihrem Vater zusammengearbeitet hat. Wir müssen wissen, wer noch mit dabei sein könnte, und wie weit nach oben das Ganze womöglich geht. Cairns’ Kumpel in der Drogenfahndung, Fletcher, steht ganz oben auf unserer Liste, weil die beiden schon ewig immer mal wieder zusammenarbeiten, nur damals in Gallowhaugh noch nicht. Wir wissen, dass Ihr Vater außerdem mit Bill Raeside und Graeme Sunderland zusammengearbeitet hat. Sagen Ihnen diese Namen etwas?«
    Fallan nickte ernst und lehnte sich zurück. Man sah ihm an, dass ihm viel durch den Kopf ging, wovon er sicherlich nur einen Bruchteil aussprechen würde.
    »Bill Raeside – oder Wullie, wie er damals hieß – war der Depp vom Dienst. Dazu geboren, Anweisungen zu befolgen. Hatte nie selber den Finger am Abzug, hat aber sehr gernevon den Machenschaften seiner Freunde profitiert und sie unterstützt.«
    »Raeside war als erster Kollege vor Ort, als McDiarmids Leiche entdeckt wurde«, erinnerte sich Laura.
    »Außerdem hat er dafür gesorgt, dass Locust nicht informiert wurde, und Sunderland nahegelegt, mir den Fall zu geben.«
    »Was ist Locust?«, fragte Jasmine.
    »Meine Abteilung«, erklärte Abercorn. »Organized Crime Unit Special Task Force. Warum hat er gerade Sie für den Fall vorgeschlagen?«
    Catherine kochte vor Wut, als sie sich wieder eingestehen musste, dass sie hereingelegt worden war.
    »Die haben wohl damit gerechnet, dass ich mich dankbar auf das Motiv stürzen würde, das auf kleine Verbrecherfehden schließen lässt.«
    Sie spürte Fallans Blick.
    »Die dachten sich, Sie werden einem geschenkten Gaul schon nicht ins Maul schauen«, sagte er und verstand auch, warum.
    Oh, Moira Clark, wo bist du?, dachte Catherine.
    »Und diesen Vorschlag nahm Graeme Sunderland bereitwillig an«, sagte

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