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Wer schlafende Hunde weckt

Wer schlafende Hunde weckt

Titel: Wer schlafende Hunde weckt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Brookmyre
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worüber sie Bescheid wussten. Ein weiteres Fachgebiet waren die Angelegenheiten aller anderen.
    »Hab gehört, du hast Besuch von Abercorn gekriegt«, sagte Fletch, bevor Catherine den Mund aufbekam. »Schnüffelt wohl bei dem Mord an dem Psycho McDiarmid rum. Hat er das Bein gehoben oder nur um Fressen gebettelt?«
    »Detective Superintendent Abercorn hat die seltene Begabung, das eine wie das andere aussehen zu lassen«, erwiderteCatherine. Eine unverbindliche Antwort, auf die Abercorn selbst stolz gewesen wäre. »Er hat dich lobend erwähnt«, fügte sie verschmitzt hinzu.
    »Klar hat er das. Hat er dir den Vortrag darüber gehalten, dass wir Ewiggestrigen nur nach Moskitos schlagen, während er den ganzen Sumpf trockenlegen will?«
    »Nicht wörtlich, aber er hat das Prinzip erwähnt. Wir haben uns über die verschiedenen Vorzüge langfristiger und kurzfristiger Ansätze unterhalten.«
    »Ach ja, die Rede von der langen Sicht. Die kenn ich auch. Großartige Ausrede, wenn man keine Verhaftungen vorweisen kann. Hätt ich mir schon vor Jahren einfallen lassen müssen.«
    »Na!«, tadelte Catherine.
    »Nicht ganz fair, ich weiß. Er hat aber selber schuld. Ich bin doch nicht so ein Dinosaurier, dass ich nicht kapiere, was er vorhat. Das Problem bei der langfristigen Strategie ist doch, dass das Spiel sich währenddessen immer weiter verändert. Abercorn jongliert viele Sachen gleichzeitig. Ich schätze, er hat Angst davor, was er aufdecken könnte. Nicht, dass ihm alles vor die Füße kracht.«
    »Wo wir gerade dabei sind: Er wollte mich wohl davon abbringen, mir Frankie Callahans Gang genauer anzusehen, und doch deuten unsere ersten Spuren auf Gary Fleeting. Ich dachte, der wäre in U-Haft, aber ich wurde eines Besseren belehrt.«
    »Tja. Der Staatsanwalt hat alle Anschuldigungen fallen lassen. Bob hat Gift und Galle gespuckt.«
    »Gab es Ermittlungsfehler? Cairns baut doch sonst nie Mist.«
    »Nein, überhaupt nicht. Deshalb war er ja so sauer. Alles ein großes Geheimnis, keiner soll was wissen. Aber hör’ dir das an: Der zuständige junge Staatsanwalt war Dom Wilson.«

    »Dominic Wilson? Sein Vater hat doch wohl nicht …«
    »Nicht bei der Hitze.«
    Laura wirkte verwirrt.
    »So was passiert erst, wenn die Hölle zufriert«, erklärte Catherine.
    »Wieso? Wer ist denn Dominic Wilson?«, fragte Laura.
    »Der einzige Sohn von Ruaraidh Wilson, seines Zeichens Queen’s Counsel und Strafverteidiger.«
    »O Gott.«
    »Für Ruaraidh ist eher die andere Seite zuständig«, sagte Catherine. »Obwohl den kleinen Dominic normalerweise nur eine höhere Gewalt dazu bringen würde, von einer Anklage abzulassen, in die er sich verbissen hat. Er ist doppelt so hartnäckig wie jeder andere Staatsanwalt hier; ob es nun daran liegt, dass er allen beweisen muss, dass er es ohne Papis Hilfe auf seinen Posten geschafft hat, oder daran, dass er genauso erfolgreich Verurteilungen durchbekommen will, wie sein Vater sie verhindert.«
    »Vielleicht hat der Alte ihn ausgespielt«, überlegte Fletcher. »Sind schon seltsamere Dinge passiert. Zwar nicht viele, zugegeben, aber manchmal geht Gerichtsdiplomatie vor Familiendiplomatie. Ist wohl das Einzige auf der Welt, was noch komplexer und heikler ist.«
    »Immerhin passt Gary Fleeting jetzt ganz gut ins Bild. Ist zwar noch nichts Handfestes, aber wir stehen ja noch am Anfang. Als erste Spur reicht er schon mal.«
    »Hab gehört, ihr habt Paddy Steel überfallen«, sagte Fletch mit beifälligem Grinsen. »Was hat er dazu gesagt?«
    »Das Übliche: Keine Ahnung von nichts. Tut so, als kennten er und McDiarmid sich nur flüchtig, sitzt aber in ’ner Kevlarweste vor seinem bunten Paprikaomelette.«
    Fletcher lachte trocken.
    »Hast du ihn gefragt, was er meint, wer es war?«
    »Tony McGill.«

    Fletcher wirkte einen Augenblick lang verwirrt und fast schon schockiert, bis er sich der Absurdität bewusst wurde und den Witz verstand.
    »Der will wohl immer noch die Drogen aus Gallowhaugh raushalten«, fügte Catherine hinzu, was Fletcher wohl zum Brüllen komisch fand.
    Polizeihumor, dachte sie. Man musste wohl selber dabei gewesen sein.
    Das Gespräch schien ein heiteres Ende genommen zu haben, und Laura ging durch die Flügeltür und hielt sie Catherine auf. Gleichzeitig forderte Fletcher Catherine mit einem Blick auf, noch kurz zu warten.
    »Ich komm gleich nach«, sagte sie zu Laura, die verstand, dass sie gerade nicht gebraucht wurde, und auf den Parkplatz ging.
    »Nicht vor den

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