Wer schön sein will, muss sterben
wie tot‹, als ich im Rosenstrauch lag. Mal angenommen, es ist wahr. Dann müsste es jemand gewesen sein, der mich kennt, und die Einzigen an der Küste von Jersey, die mich kennen, waren auf der Party. Warum?«
»Ich hab mal für die Schülerzeitung eine Geschichte über Autowerkstätten gemacht. Ich könnte mich mal bei einigen umhören und sehen, ob irgendwelche Livingston-High-Kids dieses Wochenende Autos zur Reparatur gebracht haben. Es ist vielleicht etwas mühselig, aber …«
Hier war jemand, der an mich glaubte. Jemand, der zu mir hielt. Und jetzt, in diesem Moment, direkt bei mir saß.
Ich beugte mich zu ihm, zog seinen Kopf zu mir und küsste ihn.
»War das etwa ein Dankeschön?« Sein Selbstvertrauen schien sich in Luft aufgelöst zu haben, und er war plötzlich schüchtern. Sogar ängstlich.
»Ich weiß nicht. Willst du, dass es nur ein Dankeschön ist?« Irgendwo in mir klingelte eine Alarmglocke. Aber woher sollte ich wissen, ob das nicht derselbe Teil von mir war, der gerade verrückt wurde?
Er blickte mich an. »Du wärst dumm, wenn du nicht wüsstest, was ich … was ich für dich empfinde, Jane.«
»Sag’s mir.« In dem Moment brauchte ich jede Bestätigung, die ich bekommen konnte.
»Sagen wir mal so. Ich finde dich toll.«
»Das ist alles?«
»Das beste Material halte ich noch zurück. Du sollst dir erst sicher sein.«
»Wessen sicher?«
»Sicher, dass du mit mir zusammen sein willst, weil du es so willst, nicht weil es mich glücklich macht.«
»So bin ich nicht.«
»Jane Freeman, du bist der größte Glücklichmacher, den ich kenne. Du kaufst im Kino Popcorn, obwohl du M&Ms lieber magst, weil die Person, mit der du dort bist, lieber Popcorn mag und vielleicht etwas abhaben will.«
Ich starrte ihn an. »Kannst du Gedanken lesen? M&Ms mag ich tatsächlich am liebsten.«
»Ich weiß tausend Dinge über dich«, sagte er scherzhaft.
»Dann weißt du, dass mich das glücklich machen wird.« Ich küsste ihn noch einmal.
Er küsste mich zurück. Diesmal richtig. Seine Lippen waren warm. Er schmeckte wie Sandelholz und Babypuder. Er küsste mich lange und sanft und gekonnt, während er meinen Kopf zärtlich in seinen Händen hielt.
Ich riss mich los, nach Luft ringend. »Ich habe meine Zehen gespürt, ich kann damit wackeln. Du hast meine Zehen zum Wackeln gebracht!«
Es dauerte einen Moment, bis er verstand, aber dann grinste er. »Wirklich? Oder sagst du das zu allen Jungs?«
»Nein, wirklich. Guck mal.« Wir beobachteten, wie ich mit den Zehen meines linken, dann mit denen meines rechten Fußes wackelte. »Küss mich noch mal, mal sehen, ob ich es bis zu meinen Knien rauf schaffe.«
»Benutzt du mich etwa? Wegen meiner heilenden Lippen?«
»Ja.« Ich nickte und versuchte, ein ernstes Gesicht zu behalten.
»Solange wir offen und ehrlich sind …« Diesmal küsste er mich langsamer, intensiver und noch länger. Scott hatte offenbar viel Übung im Küssen und beherrschte es, wie alles, was er machte, meisterhaft.
»Irgendwas in den Waden?«, fragte er, die Stirn an meine gelegt.
»Noch nicht. Wir müssen es weiter versuchen.«
Ich fuhr mit den Händen über seinen Oberkörper und genoss es, seine Muskeln unter meinen Fingerspitzen zu fühlen.
Er sah mich an, als wäre ich etwas Kostbares, Wertvolles. »Weißt du, wie lange ich mir das schon gewünscht habe?«
Bei der Frage wurde mir in der Brust ein bisschen eng, deshalb lächelte ich ihn nur an.
»Ich wünschte, wir wären ein bisschen mehr für uns.«
»Ich auch.« Da war wieder die Alarmglocke. Sei bloß still! Gott, seine Bauchmuskeln fühlten sich wirklich gut an. »Ich würde dich gerne ohne Hemd sehen.«
Er schluckte heftig. »Hm, ich werde sehen, was ich morgen für dich tun kann.«
»Wie meinst du das? Ich weiß, du vollbringst Wunder, du hast meine Zehen zum Wackeln gebracht, aber wie könnten wir ungestörter sein?«
»Ich hab so meine Methoden.«
Wenn ich in seine Augen blickte, sah ich das Gegenteil von dem, was die Augen in meiner Erinnerung ausdrückten. Keinen Hass, keinen Spott. Da war nur Offenheit und Bewunderung. Ich wusste vielleicht nicht, wer ich war, aber ich wusste, wie ich gesehen werden wollte.
Wir wollten gerade mit der nächsten Runde Physiotherapie beginnen, als Annies Stimme vom Flur schallte: »Fischers Fritze fischt frische Fische.« Anscheinend hatte ihr jemand einen Zungenbrecher beigebracht.
Scott sprang auf und war in angemessener, unschuldiger Entfernung, als Annie mit meiner
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