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Wer sich in Gefahr begibt - Granger, A: Wer sich in Gefahr begibt - A Rare Interest in Corpses

Wer sich in Gefahr begibt - Granger, A: Wer sich in Gefahr begibt - A Rare Interest in Corpses

Titel: Wer sich in Gefahr begibt - Granger, A: Wer sich in Gefahr begibt - A Rare Interest in Corpses Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Granger
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Sir.«
    Vielleicht hätte ich wie Morris zusehen sollen, dass ich aus seinem Büro verschwand, solange es noch möglich gewesen war. Doch jetzt war es zu spät, und Biddles unsichtbarer Geist schwebte über mir.
    »Was ist eigentlich mit diesem jungen Beamten in Ihrem Vorzimmer, Ross? Er ist von oben bis unten bandagiert.« Dunn klang sichtlich verärgert.
    »Nur leichte Verletzungen, Sir. Er hat sie sich in Erfüllung seiner Pflicht zugezogen.«
    »Hat irgendein Rüpel ihn niedergeschlagen?«
    »Nein, Sir. Er ist gestürzt.«
    »Gestürzt? Gestürzt? Können diese jungen Burschen heutzutage nicht mal mehr auf ihren eigenen Füßen stehen? Stimmt irgendetwas nicht mit seinen Stiefeln?«
    »Nein, Sir. Es war ein Unfall, weiter nichts.«
    Dunn grollte etwas Unverständliches, und ich zog mich rasch aus seinem Büro zurück.
    Der kurze Vorgeschmack auf den Sommer war erneut dem unwirtlichen Wetter gewichen, an das wir uns inzwischen gewöhnt hatten. Vielleicht sollte man um diese Jahreszeit nichts anderes erwarten, obwohl der April mit seinen Launen längst hinter uns lag. In der vorangegangenen Nacht hatte es heftig geregnet. Ich hatte wach in meinem Zimmer gelegen und dem Trommeln der Tropfen an meiner Fensterscheibe gelauscht. Es war nicht das Einzige gewesen, was mich vom Schlaf abgehalten hatte. Dunn hatte Recht, sich zu beschweren, weil wir keine Fortschritte machten. Wenigstens Lizzie Martin und ihre eigenartig unpassenden Begleiter hatten uns einen großen Schritt weitergeholfen. Ich musste in der Dunkelheit lächeln bei dem Gedanken an die drei, wie sie sich vor meinem Schreibtisch aufgestellt hatten.
    Der Anblick von Lizzie und ihrer kleinen Bande hatte Erinnerungen an die Vergangenheit heraufbeschworen. Während ich schlaflos dalag, dachte ich an jenen anderen Grubenjungen zurück, Joe Lee, den Dr. Martin auch unter seine Fittiche genommen und dessen Ausbildung er ebenfalls finanziert hatte. Ich wusste nicht, was aus Joe geworden war, und wünschte mir, es wäre anders. Er war einer der Anführer der anderen Jungs in der Bergarbeitersiedlung gewesen, und ich hatte noch ein lebendiges Bild von ihm im Kopf, wie er seine Truppe von Gassenjungen durch die schmalen Straßen führte. Joe hatte vor nichts und niemandem auf der Welt Angst gehabt – oder zumindest hatte er nie Angst gezeigt. Niemand ging gerne nach unten in die Kohlengrube. Keiner der erwachsenen Bergarbeiter stieg je unter Tage ohne die nagende Frage im Hinterkopf, ob er je wieder lebend ans Tageslicht zurückkehren würde – oder ob überhaupt. Bei dem Gedanken an das, was vor ihnen lag, brachen einige der ganz jungen Knaben in Tränen aus, wenn sie zu ihrer Schicht gingen. Joe hingegen schien niemals Angst zu haben und pfiff fröhlich vor sich hin, während wir in die Dunkelheit hinunterkletterten, die nur hier und da von den Lampen der Männer erhellt wurde, die bereits angefangen hatten zu arbeiten. Weil Joe nie Furcht zeigte, gestattete ich mir das ebenfalls nicht. Es war, wie ich vermutete, nur gespielt von Joe.
    Das einzige Mal, dass ich eine gewisse Nervosität bei ihm bemerkt hatte, war an dem Tag gewesen, an dem wir beide dank der Großzügigkeit von Dr. Martin unsere Studien in der alten Grundschule der Gemeinde aufgenommen hatten, einem Ort, dessen hohe Pforten wir normalerweise nie durchschritten hätten. Ich teilte seine Nervosität. Die anderen Knaben warteten auf uns. Sie wussten von unserem Kommen und wer wir waren. Ich vermutete, die Lehrer hatten sie darüber informiert. Wir wurden beleidigt und hin und her gestoßen, und wir ertrugen es, so lange wir konnten – was nicht besonders lange war. Niemand beleidigt einen Grubenarbeiter und bleibt danach noch lange auf den Beinen. Nachdem wir unseren Quälgeistern eine ganze Serie blauer Augen und geschwollener Lippen hatten zukommen lassen, endeten die Schikanen abrupt.
    Nach diesem Tag wurden wir von den Söhnen der wohlhabenden Stadtbewohner und Geschäftsleute akzeptiert, die den Großteil der Schüler ausmachten. Die Lehrer schlossen sich in diesem Verhalten den Schülern an. Wir hatten keine weiteren Schwierigkeiten mehr. Zu einer Gelegenheit ziemlich am Anfang trat der Schuldirektor an uns heran, als wir vom Morgengebet kamen, und empfahl uns freundlich, dass wir, wenn wir schon kämpfen müssten, wenigstens versuchen sollten, dies wie ›Gentlemen‹ zu tun. Ich fand nie heraus, was er damit meinte, da weder Joe noch ich auch nur die geringste Absicht hatten, eines Tages

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