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Wer sich in Gefahr begibt - Granger, A: Wer sich in Gefahr begibt - A Rare Interest in Corpses

Wer sich in Gefahr begibt - Granger, A: Wer sich in Gefahr begibt - A Rare Interest in Corpses

Titel: Wer sich in Gefahr begibt - Granger, A: Wer sich in Gefahr begibt - A Rare Interest in Corpses Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Granger
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und riss seinen Ärmel aus dem schmutzigen Griff des Alten. »Also schön, dann!« Er kramte erneut in seiner Tasche, und ein paar Münzen wechselten den Besitzer. »Und jetzt verschwinde! Geh weg!«
    »Hurra!«, riefen einige aus der Menge beifällig. Andere lachten und informierten uns darüber, dass die Münzen das Bier laufen lassen würden.
    Der Bettler tippte zum Dank und Gruß mit dem Zeigefinger an seine Stirn. »Gott segne Sie, Sir. Die Engel haben ein Buch, in dem sie die Namen all jener aufschreiben, die den Unglücklichen gegenüber Mildtätigkeit zeigen. Und der Teufel hat wahrscheinlich auch ein Buch, und in das schreibt er die Namen von allen Bullen!«
    Mit diesen Worten humpelte er in Richtung eines nahegelegenen Pubs davon.
    Die Menge, die den Abschiedsgruß gehört hatte, applaudierte ihm laut.
    »Wie es scheint, war es ein kostspieliger Morgen für Sie, Mr Fletcher«, bemerkte ich und gab mir Mühe, nicht zu lachen, während wir unter einem letzten lauten Johlen und einer tiefen Verneigung von Seiten des alten Chinesen in die Kutsche stiegen und davonrollten.
    »Ich weiß nicht, was in Mullins gefahren ist! Wieso hat er dem Burschen erlaubt, bei der Kutsche auf unsere Rückkehr zu warten?«, brummte Fletcher missmutig und wischte sich den Schweiß von der Stirn. »Ich weiß auch nicht, warum Sie diesen Kerl nicht verhaftet haben!«
    »Und in dieser Kutsche zur nächsten Polizeistation mitgenommen? Ich glaube nicht, dass Ihnen das lieber gewesen wäre. Kommen Sie, Mr Fletcher, Sie sind ein sehr großzügiger Mann.«
    Fletcher funkelte mich missmutig an. »Was meine Großzügigkeit angeht, die haben Sie weidlich ausgenutzt und in meinem Namen Almosen verteilt! Ich sehe nicht ein, wieso ich zwei Shilling an diese Wirtin bezahlen sollte, um die Kooperation dieser alten Vettel zu erkaufen! Sie hat uns nichts gesagt!«
    »Tatsächlich? Meiner Meinung nach hat sie uns sogar eine ganze Menge verraten. Aber wenn wir sicher sein wollen, dass sie unsere Nachricht weitergibt, dann waren die zwei Shilling nötig. Außerdem sind sie eine Entschädigung für das verlorene Rasiermesser.«
    »Dann verstehe ich nicht, warum Sie das Geld nicht bezahlt haben!«, entgegnete er schmollend.
    »Sie sind Adams’ Arbeitgeber. Außerdem ist es nicht die Politik der Polizei, Geld an Zeugen zu verteilen.«
    Fletcher gab auf. »Ich sehe immer noch nicht, was sie uns erzählt hat«, murmelte er leise. »Adams liegt wahrscheinlich irgendwo betrunken in einer Ecke!«
    »Ist er denn schon häufiger wegen Trunkenheit nicht zur Arbeit erschienen?«
    Fletcher räumte ein, dass dem nicht so war.
    »Und die Wirtin hat gesagt, er wäre kein Trunkenbold«, erinnerte ich Fletcher.
    Er erwiderte nichts darauf. »Warum haben Sie überhaupt das Rasiermesser mitgenommen?«, fragte er nach einer Weile vorwurfsvoll.
    »Weil die Wirtin es verkaufen wird und weil es ihr nicht gehört. Adams hat seine Miete im Voraus bezahlt und schuldet ihr nichts. Falls er bis nächste Woche noch nicht wieder zurückgekehrt ist, wird sie das Zimmer an einen neuen Mieter vergeben, wie Sie selbst aus ihrem Mund gehört haben. Sollte Adams wieder auftauchen, kann ich ihm sein Eigentum zurückgeben. Abgesehen davon ist es eine gefährliche Waffe, und ich mag es nicht, wenn sie herrenlos an so einem Ort herumliegt. Jeder könnte das Messer an sich nehmen.«
    »Und was, wenn Adams nicht wieder auftaucht?«, fragte Fletcher. »Wie soll ich ihn ersetzen?«
    »Das weiß ich nicht!«, schnappte ich gereizt. Für den heutigen Tag hatte ich genug von diesem Kerl. Ich bat ihn, mich an der ersten passenden Stelle abzusetzen, und kehrte zu Fuß in mein Büro zurück. Glücklicherweise war Morris gerade anwesend.
    »Wir haben ihn verloren!«, sagte ich beim Eintreten knapp zu dem Sergeant. »Ich kehre zur Baustelle zurück und sehe nach, ob er sich vielleicht dort hat blicken lassen; aber ich denke, wir werden ihn nicht wiedersehen.«
    Morris blickte düster drein. »Sie meinen, er hat Fersengeld gegeben, Sir?«
    »Vielleicht, aber ich wage es zu bezweifeln.«
    Ich erzählte ihm in knappen Worten von meinen morgendlichen Erlebnissen und fügte hinzu: »Wenn Adams irgendwo in einer Ecke liegt, dann sicher nicht betrunken, darauf wette ich meinen letzten Penny! Ich halte es für viel wahrscheinlicher, dass er mausetot ist! Und ich muss sagen, es gefällt mir überhaupt nicht, wenn mitten während einer laufenden Mordermittlung ein Mann, der mit ziemlicher Sicherheit wertvolle

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