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Wer sich in Gefahr begibt - Granger, A: Wer sich in Gefahr begibt - A Rare Interest in Corpses

Wer sich in Gefahr begibt - Granger, A: Wer sich in Gefahr begibt - A Rare Interest in Corpses

Titel: Wer sich in Gefahr begibt - Granger, A: Wer sich in Gefahr begibt - A Rare Interest in Corpses Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Granger
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Ross versuchte, sich mein Wissen zunutze zu machen, dann nur, weil er damit den Mörder von Madeleine zu finden hoffte. Doch ich war aufgebracht und zu halsstarrig, um mich zu entschuldigen.
    Wir schwiegen beide. Ross antwortete nicht auf meine letzte Bemerkung, auch wenn ich nicht daran zweifelte, dass er sich in Gedanken eine Notiz machte, genau wie er sich alles andere auch aufschrieb. Schließlich sagte er leise: »Glauben Sie mir, ich bin ganz und gar nicht skrupellos. Doch ich untersuche einen Mord an einer jungen Frau, und außer Ihnen scheint niemand gewillt, mir dabei zu helfen. Was auch immer ihre Gründe sein mögen, sie frustrieren mich ununterbrochen. Sie wohnen in diesem Haus, Lizzie, und Ihnen ist es nicht egal, ob der Gerechtigkeit Genüge getan wird oder nicht.«
    Es war nicht das erste Mal, dass er mich Lizzie genannt hatte, und es wurde allmählich zu einer Gewohnheit. Ich schätze, ich hätte ihn bitten sollen, das nicht zu tun, doch ich stellte überrascht fest, dass es mich nicht störte, auch wenn ich in anderer Hinsicht verärgert über ihn war. Wenn überhaupt, dann machte mich die Erkenntnis, dass mich seine Vertraulichkeit nicht störte, noch wütender, diesmal jedoch auf mich selbst.
    »Ich kann Ihnen nicht mehr erzählen als das, was ich Ihnen bereits über Mrs Parry gesagt habe, und das war mehr als genug«, entgegnete ich. »Ich werde kein weiteres Wort mehr sagen. Mrs Belling andererseits ist niemand, dem ich Loyalität schulde. Sie ist in meinen Augen eine unangenehme Person, und soweit ich das sehe, ist ihre einzige Sorge, dass man ihr nicht die Schuld gibt, weil sie es war, die Madeleine überhaupt erst nach London gebracht hat.«
    »Ist das tatsächlich ihre einzige Sorge?«, entgegnete Ross unerwartet. »Immerhin hat sie einen Sohn.«
    »Ich weiß. Ich bin ihm erst einmal begegnet, sehr flüchtig. Er schien ein netter Mann zu sein und sprach anständig über Madeleine. Ich habe nichts gegen ihn, und ich kann nichts über ihn sagen.« Ich hatte immer stärker das Gefühl, ungebührend ausgefragt zu werden. Es war eine Sache, über Menschen befragt zu werden, mit denen man unter einem Dach lebte, aber von mir zu erwarten, dass ich imstande sein könnte, irgendetwas über völlig fremde Personen zu erzählen, war einfach lächerlich. Ich sagte etwas in dieser Richtung zu Ross, und er wirkte entsprechend beschämt.
    »Verstehen Sie mich bitte nicht falsch, Miss Martin«, beeilte er sich zu sagen. »Ich erwarte nicht, dass Sie etwas anderes tun, als mir einen Eindruck dessen zu schildern, was Sie beobachtet haben, und ich bedaure wirklich außerordentlich, wenn Sie das Gefühl haben, ich nähme mir Freiheiten.«
    Das machte mich noch wütender, zumal ich den Eindruck hatte, dass es ihm nicht wirklich leid tat.
    »Ich kann Ihnen aber nichts mehr über irgendjemanden erzählen«, schloss ich.
    »Aber Sie haben eine sehr wichtige Person ausgelassen, die mit Ihnen zusammen unter einem Dach lebt«, sagte Ross leise, doch entschieden.
    Ich stieß einen ärgerlichen Laut aus und funkelte ihn an. »Sie meinen Frank«, sagte ich.
    »Ich meine Mr Carterton, in der Tat. Hat er ein Interesse daran, dass der Mörder von Miss Hexham gefasst wird?«
    »Selbstverständlich! Und wenn es nur deswegen ist, weil er ganz oben auf Ihrer Liste steht!«
    »Ganz oben auf meiner Liste?«, fragte Ross mit einem verblüfften Zucken der Augenbrauen.
    Ich spürte, wie ich errötete. »Das hat er gesagt, nicht ich.«
    »Ah. Also haben Sie mit Mr Carterton über die Sache gesprochen. Nun ja, das ist nicht weiter überraschend. Weiß Mr Carterton, dass Ihr Vater meine Ausbildung finanziert hat?«
    »Ich habe es ihm nicht erzählt«, antwortete ich unbehaglich. »Seine Tante wird es jedoch tun, nehme ich an.«
    Ich wünschte mir inzwischen nichts sehnlicher, als dass diese Unterhaltung endete, und wollte Ross soeben sagen, dass ich nun nach Hause müsse, als mir jemand anders zuvorkam.
    »Miss Martin!«, dröhnte es durch die Luft, was mehrere Passanten dazu veranlasste, stehen zu bleiben und sich umzudrehen.
    Sowohl Ross als auch ich starrten verblüfft in Richtung des Rufers. Ich erkannte die imposante und extrem zornige Gestalt von Dr. Tibbett. Die Stirn in Falten, das silberne Haar fliegend und die schwarzen Rockschöße flatternd, sah es aus, als hätte Zeus persönlich beschlossen, für einen Tag vom Olymp herabzusteigen und der Menschheit die Gunst seiner Meinungen zu gewähren.
    »Wer ist das?«, flüsterte

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