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Wer sich in Gefahr begibt - Granger, A: Wer sich in Gefahr begibt - A Rare Interest in Corpses

Wer sich in Gefahr begibt - Granger, A: Wer sich in Gefahr begibt - A Rare Interest in Corpses

Titel: Wer sich in Gefahr begibt - Granger, A: Wer sich in Gefahr begibt - A Rare Interest in Corpses Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Granger
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Doch sie war besorgt wegen Miss Hexhams Ruf und fürchtete darüber hinaus, dass sie Ärger mit Mrs Parry bekommen könnte, weil sie Madeleine Hexham bei ihrer heimlichen Flucht geholfen hatte. Bessie ist ein Waisenkind, und Dorset Square ist ihr einziges Zuhause.«
    »Ich verstehe«, sagte Ross ernst. »Ich verstehe das sehr gut.«
    »Und nun wird Mr Slater Ihnen erzählen, was danach geschehen ist. Er hat es mir noch nicht verraten; daher weiß ich genauso wenig wie Sie«, fügte ich hinzu.
    Ross schaute den Kutscher fragend an.
    Wally räusperte sich und richtete sich auf. »Ich bin hier, weil die junge Lady mich angesprochen und um Hilfe gebeten hat. Sie ist eine wirklich seltene Person, das sollten Sie wissen!«
    »Ich denke, ich weiß es«, sagte Ross unerwartet. »Aber wer sind Sie?«
    »Ich bin Walter Slater, lizenzierter Droschkenfahrer aus Kentish Town«, stellte sich der Kutscher mit rauer Stimme vor. »Ich bin ein aufrichtiger Mann, doch ich wurde zu mehr als einer Gelegenheit ungerechtfertigt von der Polizei beschuldigt, Falschgeld herausgegeben zu haben. Ich habe niemals wissentlich so etwas getan, und ich möchte, dass Sie das zu den Akten nehmen.«
    »Hat das etwas mit Miss Hexham zu tun?«, fragte Ross.
    Wally starrte ihn finster an. »Nein. Das hat nur mit mir zu tun.«
    »Mich interessiert nicht, ob Sie Falschgeld herausgegeben haben«, sagte Ross gepresst. »Ich untersuche einen Mordfall. Fahren Sie bitte fort, wenn es recht ist.«
    »Also schön, nur keine Aufregung«, empfahl Wally. »Wie Sie wahrscheinlich wissen, ist ein lizenzierter Droschkenfahrer verpflichtet, jeden Fahrgast zu befördern. So lautet das Gesetz. Es sei denn natürlich, der Fahrgast ist betrunken, beschimpft mich oder leidet an einer schrecklichen Krankheit, dann habe ich das Recht, ihn abzulehnen. Aber die junge Lady an dem fraglichen Tag war nichts von alledem. Ich hatte daher die Pflicht, sie hinzubringen, wohin sie wollte, auch wenn es mir recht eigenartig erschien.«
    Er zögerte, doch da keiner von uns etwas sagte und Ross lediglich mit der Hand winkte zum Zeichen fortzufahren, sprach er schließlich weiter. »Sie war eine hübsche junge Lady, sehr gut gekleidet und sauber.«
    An dieser Stelle unterbrach Ross die Erzählung. »Erinnern Sie sich an Einzelheiten ihrer Kleidung? Die Farbe ihres Kleides oder Schals?«
    »Sehe ich vielleicht aus wie ein Mann, der Modeblätter liest?«, entgegnete Wally. »Sie war sehr ordentlich gekleidet, das ist alles, was ich weiß.« Er runzelte die Stirn. »Ihr Kleid war, glaube ich, gestreift. Fragen Sie mich nicht nach der Farbe, blau oder rosa oder irgendwas. Ich bin ein Droschkenkutscher, und ich merke mir nur, wohin die Leute gefahren werden wollen. ›Zur St. Luke’s Kirche‹, sagte sie. ›In Agar Town, falls Sie die kennen.‹ Ich sagte ihr, dass ich sehr wohl wüsste, wo diese Kirche wäre, und ob sie sicher wäre, dass sie dorthin wollte? Weil sie nämlich abgerissen werden sollte und weil dort, soweit ich wusste, keine Gottesdienste mehr abgehalten wurden. Doch sie bestand darauf, dass ich sie nach St. Luke’s bringen sollte. Also fuhren wir dorthin. Das war für mich nicht einfach zu begreifen, nicht nur, weil sie ausgerechnet nach Agar Town wollte, was ich überhaupt nicht verstehen konnte, sondern auch, weil die Art und Weise, wie ich hinter der Ecke warten sollte und alles, normalerweise ein bevorstehendes Rondeevuh romantischer Natur bedeutet. Warum sollte sie sich so aus dem Haus stehlen, wenn sie nur zur Kirche wollte?«
    »Und? Haben Sie Miss Hexham zu dieser Kirche gebracht?«, fragte Ross.
    »Habe ich. Als wir dort ankamen, sagte ich ihr noch einmal, dass es nicht so aussehe, als würden dort noch Gottesdienste abgehalten. Es war niemand sonst in der Nähe, nicht eine Menschenseele, nur ein Friedhof voller Verstorbener.«
    »Es waren keine Arbeiter dort? Niemand, der irgendwelche Häuser abgerissen hätte?«, fragte Ross.
    Wally schüttelte den Kopf. »Damals waren sie noch nicht bis dorthin gekommen. Sie fingen gerade erst an, die Fläche für den Bahnhof und die Frachtanlagen zu räumen; aber sie waren ein gutes Stück weit entfernt, und die Gegend um die Kirche herum war noch nicht angetastet. Es war ihnen noch nicht gelungen, einen Weg zu finden, wie sie mit den Gräbern umgehen sollten, jedenfalls hatte ich das gehört. Deswegen vermute ich, dass sie die Finger davon gelassen haben, bis ihnen etwas eingefallen war. Wie dem auch sei, sie sagte zu mir, dass

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