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Wer sich nicht fügen will

Wer sich nicht fügen will

Titel: Wer sich nicht fügen will Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leena Letholainen
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keine absolute Wahrheit gab, so wie auch die einzig richtige Art zu lieben nicht existierte. Man musste einfach versuchen zu lieben, manchmal auch gegen alle Vernunft.
    »Ich werde heute noch mit Länsimies sprechen. Ich hole ihn mit Kriminalmeisterin Honkanen vom Flughafen ab. Danke für deine Hilfe, Arto. Hast du übrigens einen Privatdetektiv engagiert, um Oksana zu suchen?«
    »Nein. Das wäre wohl sinnlos, ich glaube, sie ist tot. Irgendwie werde ich lernen, all das zu akzeptieren.« Saarnio stieg aus, und bevor ich reagieren konnte, hatte er mir bereits die Tür geöffnet. Wieder gaben wir uns die Hand, sein Händedruck war lang und fest. Aufgeregt ging ich in die Eishalle zurück und überlegte, ob ich Koivu anrufen sollte. Nein, es war besser, zuerst mit Länsimies zu sprechen. Ich hatte mit Ursula vereinbart, dass ich sie um viertel vor vier vor ihrer Wohnung abholen würde. Mein Dienstwagen, ein unmarkierter Saab, war für den Einsatz am Flughafen gut geeignet.
    Taneli sah winzig aus auf der großen Eisfläche, ich wunderte mich, in welchem Tempo er sich zu laufen traute. Nach dem Training waren beide Kinder hungrig, Nudeln und Hackfleischsoße waren im Nu verputzt. Antti rief seine Mutter an und sprach lange mit ihr. Sicher war sie zufrieden, und ebenso sicher würde sie mir Anttis Entscheidung als Verdienst anrechnen, obwohl er sie ganz allein getroffen hatte.
    Puustjärvi schickte eine SMS: »Hallo! Ein paar Sekunden von einem Mann mit schwarzem Hut und Mantel, der durch die Tür beim Kino ins Big Apple kommt und wieder rausgeht. Das Gesicht ist verdeckt. Ich gehe nach Hause, Kopien des Videos liegen auf deinem Tisch. P. P.«
    Auch Puustjärvi hatte also am Samstag arbeiten müssen, aber zum Glück hatte er gefunden, was er suchte. Vielleicht würde ich mir das Video ansehen, wenn ich vom Flughafen kam. Doch den Rest des Samstags würde ich mit meiner Familie verbringen, wir würden in die Sauna gehen und vielleicht zusammen spielen. In unserem neuen Zuhause würden wir eine richtige Sauna haben, nicht so einen engen Dampfschrank wie jetzt. Und eine Badewanne, wenn möglich. Dann begann ich von einem Musikraum zu träumen, was mich auf den Gedanken brachte, dass Söderholms Polizeipunkband am nächsten Freitag probte. Vorher musste ich noch Zeit finden, ein bisschen zu üben, damit meine Finger wieder geschmeidig wurden.
    Ich erledigte die Hausarbeit und dachte dabei längst wieder an Länsimies. War er wirklich so draufgängerisch, dass er zum Mörder wurde, um an sein Ziel zu gelangen? Den Mord an Lulu konnte ich noch halbwegs begreifen, aber die anderen Taten? Glaubte er wirklich, ungeschoren davonzukommen?
    Ich ging ins Kinderzimmer und sah mir mit Iida und Taneli die beiden letzten Staffeln in der Kür der Damen an. Iida schwenkte ihre finnische Flagge und wäre fast geplatzt vor Freude, als Susanna Pöykkiö Achte wurde. Nach dem Wettbewerb lief der Fernseher weiter. Ich ging kurz hinaus, aber als ich Wäsche ins Kinderzimmer brachte, sah ich auf dem Bildschirm einen schwarzen Rapper. Die Kinder hatten auf den Musikvideokanal umgestellt und sahen fasziniert zu. Ich hasste den Zuhälterlook, den viele schwarze Rapper kultivierten. War das schon Rassismus? Der Mann auf dem Video verkuppelte halb nackte Frauen, das war eindeutig. Vielleicht kämpften die Rapper für die Gleichberechtigung von Schwarz und Weiß, aber von Gleichberechtigung der Geschlechter konnte in diesem Song keine Rede sein. Ich schaltete den Fernseher aus, ohne mich vom Protest meiner Kinder beirren zu lassen, und spielte stattdessen eine Runde Mau-Mau mit ihnen.
    Ich war zehn Minuten zu früh bei Ursula, doch sie war zum Glück schon startbereit. Auch sie war korrekt gekleidet, in dunkelblauem Hosenanzug und rosa Bluse, und dezent geschminkt. Ich fühlte mich wie in Uniform, denn ich trug wieder meinen dunklen Nadelstreifenanzug. Ich hatte die Männer immer beneidet, denn Anzug und Krawatte waren eine selbstverständliche Wahl, über die man sich nicht den Kopf zu zerbrechen brauchte. Antti dagegen hasste Anzüge, zuletzt hatte er bei der Beerdigung seines Vaters einen getragen.
    »Wie ist dein Rendezvous gelaufen?«, fragte ich Ursula, als wir auf der Umgehungsstraße waren. Hinter Leppävaara kam der Verkehr ins Stocken, gut, dass wir zu früh dran waren.
    »Ganz nach Plan«, lächelte sie. Ich fragte nicht weiter nach, sie liebte es, um ihr Privatleben ein Geheimnis zu machen.
    »Wir waren zum Essen im Kämp«, fügte sie

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