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Wer stirbt, entscheidest du

Wer stirbt, entscheidest du

Titel: Wer stirbt, entscheidest du Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Gardner
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zwei Detectives damit, über Darbys Kreditkarte in Erfahrung zu bringen, wann der Denali das letzte Mal vollgetankt worden war. Datum und Restfüllmenge würden eventuell Aufschluss darüber geben, welche Strecke er mit der Leiche zurückgelegt hatte. Dieselben Detectives sollten auch feststellen, ob in der Nacht von Freitag auf Samstag ein Denali beim Falschparken oder bei einer Geschwindigkeitsüberschreitung ertappt worden war oder die Mautstelle passiert hatte.
    Zuletzt veranlasste D.D., dass die Presse auf den Denali angesetzt wurde, um Zeugen ausfindig zu machen, die das Fahrzeug gesehen hatten.
    Phil wollte sich erkundigen, ob Brian Darby oder Familienangehörige außer ihren Häusern irgendwo Grundbesitz unterhielten. Seine ersten Ermittlungen im familiären Umfeld hatten nichts ergeben. Brian Darby war polizeilich nie auffällig geworden. Abgesehen von einigen wenigen Strafmandaten während der vergangenen fünfzehn Jahre, hatte er sich offenbar nie etwas zuschulden kommen lassen. Er hatte fünfzehn Jahre lang für dasselbe Unternehmen ASSC gearbeitet, sein Haus mit einer Hypothek von zweihunderttausend Dollar belastet, für seinen Denali einen Kredit von vierunddreißigtausend Dollar aufgenommen, einen Dispo von viertausend Dollar überzogen und ein Guthaben von über fünfzig Riesen auf der Bank – kein schlechter Finanzstatus.
    Außerdem hatte sich Phil mit Brian Darbys Vorgesetztem in Verbindung gesetzt und mit ihm eine fernmündliche Vernehmung für morgen um elf vereinbart. Scott Hale, so der Name des Mannes, war schockiert gewesen, als er von Darbys Tod erfuhr, und konnte kaum glauben, dass er seine Frau geschlagen haben sollte. Entsetzt war Hale auch über das Verschwinden von Sophie; er wollte sich dafür einsetzen, dass ASSC die ausgelobte Belohnung für Hinweise auf ihren Aufenthalt aufstockte.
    D.D. hatte auf die weiße Tafel unter der Überschrift Schlug Brian Darby seine Frau? eine Ja-nein-Tabelle eingetragen und setzte nun ein Häkchen in die Nein-Spalte.
    Neil, das andere Teammitglied, hob die Hand und plädierte für Ja. Er hatte den Tag im Krankenhaus verbracht und Tessa Leonis Krankenakte studiert. Aus der Vergangenheit waren zwar keine «Vorfälle» aktenkundig, doch ließen die laufenden Untersuchungen keinen Zweifel daran, dass die Patientin schon früher misshandelt worden war, und zwar mehrfach. Erst vor ungefähr einer Woche hatte sie sich schwere Rippenprellungen zugezogen (angeblich durch den Treppensturz, worüber D.D. nur den Kopf hatte schütteln können). Außerdem machte sich der Arzt Sorgen um einen «infolge unangemessener Behandlung» schlecht verheilten Rippenbruch, was Tessas Aussage bestätigte, wonach sie keine fremde Hilfe gesucht und sich stets selbst versorgt habe.
    Neben der Gehirnerschütterung und der Jochbeinfraktur listete ihre Krankenakte mehrere Prellungen auf sowie ein Hämatom, offenbar infolge eines Fußtritts.
    «Hat Brian Darby Arbeitsschuhe mit Stahlkappen?», fragte D.D. aufgeregt.
    «Ich habe im Haus ein Paar sichergestellt», antwortete Neil. «Als ich den Anwalt fragte, ob ich den Schuh mit Leonis blauem Fleck an der Hüfte abgleichen könne, sagte der, das käme einer Verletzung der Privatsphäre gleich, und wir bräuchten dafür einen richterlichen Beschluss.»
    «Verletzung der Privatsphäre!», schnaubte D.D. «Will er damit seine Mandantin verteidigen? In dem Punkt müsste er uns doch entgegenkommen. Wenn wir Misshandlungen nachweisen können, bleiben ihr vielleicht zwanzig Jahre Knast erspart.»
    «Das bestreitet er auch nicht. Er meint nur, der Arzt habe seiner Mandantin Ruhe verordnet. Sie müsse sich erst von der Gehirnerschütterung erholen.»
    «Was soll das? In ein paar Tagen ist der blaue Fleck verschwunden. Uns geht ein Indiz verloren und ihr ein stichhaltiges Argument. Besorg dir den Beschluss, wenn’s denn unbedingt sein muss.»
    Neil versprach, sich zu beeilen, meinte aber, sich damit erst morgen am späten Vormittag befassen zu können, da er vorher in der Gerichtsmedizin sei, um der Autopsie von Brian Darby beizuwohnen. Sie sei auf sieben Uhr vorverlegt worden, weil Tessa Leoni darum gebeten hatte, dass die Leiche ihres Mannes so früh wie möglich freigegeben werde, damit sie die Beisetzung planen könne.
    «Wie bitte?», platzte es aus D.D. heraus.
    «Kein Scherz», erwiderte Neil. «Ihr Anwalt hat der Pathologie Druck gemacht. Mit ebendieser Begründung.»
    D.D. starrte den schlaksigen Rotschopf fassungslos an. «Wir ermitteln

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