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Wer stirbt, entscheidest du

Wer stirbt, entscheidest du

Titel: Wer stirbt, entscheidest du Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Gardner
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schon einmal herausreden können», erinnerte Bobby. «Im Fall Tommy Howe.»
    «Um Zeit zu gewinnen, legt sie Brians Leiche auf Eis, lässt die Tochter verschwinden und zitiert am nächsten Morgen Shane Lyons zu sich», sagte D.D. «Dem tischt sie eine Geschichte auf, die auch wir glauben sollen. Am Sonntagmorgen hat sie ihren großen Auftritt.»
    «Was, wenn sie Samstagmorgen die fünfzig Riesen abgehoben hat, weil sie Brian auf die Schliche gekommen ist», gab ein anderer Officer zu bedenken. «Brian war sauer, kann auch sein, dass sie ihn zur Rede gestellt hat. Jedenfalls eskalierte der Streit.»
    D.D. nickte und notierte auf der Tafel: $$$?
    «Dürfte nicht leicht sein herauszufinden, wo die gebunkert sind», meinte Phil. «Sie hat sich einen Barscheck aushändigen lassen. Das Geld könnte inzwischen unter falschem Namen auf jeder x-beliebigen Bank liegen. Vielleicht hat sie sich den Scheck auch irgendwo auszahlen lassen.»
    «Für die meisten Wechselstuben ein bisschen viel Kohle auf einmal», zweifelte Bobby.
    «Wenn genug Provision abfällt», konterte Phil. «Und womöglich hat sie ja den Umtausch vorangemeldet. Auf dem freien Markt ist ein Barscheck so gut wie Gold.»
    «Und wenn Tessa das Geld dringend brauchte?», fragte D.D. «Was, wenn sie fällige Zahlungen zu leisten hatte?»
    Dreißig Augenpaare richteten sich auf sie.
    «Wie wär’s mit folgendem Szenario?», dachte sie laut. «Brian Darby war ein zwanghafter Spieler, der Frau und Tochter mit in den Abgrund zu reißen drohte. Tessa ist eine Frau, die schon mal ganz unten war, und da will sie nie wieder hin. Sie hat sich mit viel Mühe ein neues Leben aufgebaut, vor allem ihrer Tochter zuliebe. Was also soll sie tun? Eine Scheidung kann lange dauern, und bevor die durch ist, könnte Brian die Familie finanziell ruiniert haben.
    Vielleicht», fuhr D.D. fort, «hatte er tatsächlich Besuch von einem Geldeintreiber. Möglich sogar, dass er von Tessa angeheuert wurde, ein Killer mit dem Auftrag, ihren Mann von seinem Elend zu erlösen. Der Mann im schwarzen Mantel aber will sich versichern und kidnappt Sophie, um zu verhindern, dass Tessa die Seiten wechselt und ihn festnehmen lässt.»
    Bobby schaute sie an. «Ich dachte, du wärst davon überzeugt, dass sie die Mörderin ihrer Tochter ist.»
    D.D. hielt sich unwillkürlich den Bauch. «Was soll ich sagen? Kann sein, dass ich auf meine alten Tage weich werde. Ich denke an die Geschworenen, die Mitleid mit einer Frau haben werden, deren Mann das ganze Familienvermögen verzockt hat. Eine Mutter dagegen, die ihr Kind getötet hat, ist sofort untendurch.»
    Sie schaute zu Phil. «Wir müssen der Geldspur folgen», sagte sie nach kurzem Schweigen. «Wir brauchen stichhaltige Beweis dafür, dass Tessa hinter den Transaktionen steht. Vielleicht findest du in dem Zusammenhang noch weitere aufschlussreiche Finanzdetails. Morgen werden wir Tessas Anwalt anrufen und seine Mandantin zu einer weiteren Plauderstunde einladen. Nach vierundzwanzig Stunden im Knast sind die meisten gesprächig.
    Gibt’s eigentlich Neuigkeiten von der Hotline?», fragte sie.
    Negativ, bescheinigte ihr die Sonderkommission.
    «Wissen wir inzwischen mehr über die letzte Fahrt des weißen Denali?», fragte sie hoffnungsvoll.
    «Der Restmenge im Tank nach zu urteilen, hat er höchstens eine Strecke von insgesamt einhundert Meilen zurückgelegt», antwortete einer der Detectives.
    «Prima. Damit können wir ja unsere Suche eingrenzen. Auf ein Viertel von Massachusetts?»
    «So ungefähr.»
    D.D. verdrehte die Augen und legte den Marker ab. «Müssen wir sonst noch was wissen?»
    «Die Waffe», meldete sich eine Stimme aus den hinteren Reihen. Die von Detective John Little.
    «Was ist damit?», fragte D.D. «Mit der befassen sich unsere Spezialisten.»
    «Ich meine nicht die von Tessa», erwiderte Little. «Sondern die von Brian.»
    «Brian hatte eine Waffe?» D.D. war sichtlich überrascht.
    «Scheint so. Jedenfalls hat er vor zwei Wochen einen Waffenschein beantragt. Für eine Glock vierzig. Allerdings haben unsere Leute das Ding nicht sicherstellen können. Weder im Haus noch in seinem Wagen.»
    Der Detective schaute D.D. erwartungsvoll an. Sie erwiderte seinen Blick.
    «Brian Darby hatte eine Pistole?», fragte sie noch einmal.
    «Ja. Und sie wurde vor zwei Wochen registriert.»
    «Er hat sich offenbar nicht länger allein auf seine Muskeln verlassen wollen», meinte Bobby.
    D.D. winkte ihm zu. «Es wird immer unübersichtlicher. Brian

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