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Wer stirbt, entscheidest du

Wer stirbt, entscheidest du

Titel: Wer stirbt, entscheidest du Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Gardner
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auf Hochtouren. Das Ende war abzusehen. Alles sprach dafür, dass Tessa Leoni ihren Mann und ihre Tochter ermordet hatte.
    Blieben nur noch ein paar Puzzlestücke, die ins Bild gerückt werden mussten, so etwa die Frage nach dem Verbleib von Sophies Leiche.
    Die Kollegen der Sonderkommission saßen schon am Tisch, als die beiden den Konferenzraum betraten. Phil wirkte genauso aufgedreht wie D.D. und kam auch gleich zur Sache.
    «Du hattest recht», sagte er mit Blick auf D.D. «Das Konto existiert nicht mehr. Am Samstagmorgen wurde die gesamte Barschaft von fünfzigtausend Riesen abgehoben. Bei meiner ersten Anfrage war die Auszahlung noch nicht verbucht worden. Und jetzt kommt’s: Dieselbe Summe wurde bereits zwölf Tage vorher abgezogen und dann sechs Tage später wieder eingezahlt. Seltsam, oder?»
    «Wie wurde das Geld am Samstagmorgen abgehoben?», fragte D.D.
    «Per Barscheck, also cash.»
    Bobby stieß einen Pfiff aus. «Wäre in kleinen Scheinen ein ganz schön dickes Päckchen.»
    «Wer hat das Konto aufgelöst, ein Mann oder eine Frau?», wollte D.D. wissen.
    «Tessa Leoni», antwortete Phil. «Der Kassierer hat sie erkannt. Sie hatte sogar noch ihre Uniform an.»
    «Geld für einen Neustart», meinte D.D. «Unter Anklage gestellt, wäre sie wahrscheinlich nicht mehr darangekommen. Also musste sie zuerst das Konto leerräumen und das Geld in Sicherheit bringen. Ich gehe jede Wette ein, dass sich da, wo es jetzt liegt, auch noch die Viertelmillion befindet.»
    Phil konnte nicht wissen, was sie damit meinte. Bobby klärte ihn über die veruntreuten Gelder der Gewerkschaft auf, die sich eine Frau mit roter Baseballkappe und Sonnenbrille unter den Nagel gerissen hatte.
    «Das Geld hatten sie offenbar bitter nötig», erwiderte Phil. «Ich habe noch ein bisschen recherchiert und festgestellt, dass Brian Darby und Tessa Leoni, obwohl sie auf dem Papier ganz gut dastanden, ziemlich tief in den Miesen steckten. Es gibt da nämlich mehrere hochbelastete Kreditkarten, die auf das Töchterchen Sophie ausgestellt sind.»
    «Wie bitte?», fragte D.D.
    «Du hast richtig gehört. Es scheint, dass Brian Darby auf den Namen seiner Stieftochter etliche Kreditkarten beantragt und den Schriftverkehr über ein Postschließfach geführt hat. In den vergangenen neun Monaten hat sich eine Schuldlast von über zweiundvierzigtausend Dollar angesammelt. Kleinere und größere Beträge sind per Bargeldanweisung unter anderen an Foxwoods geflossen.»
    «Brian Darby hatte definitiv ein großes Spielproblem, meine Herren.»
    Phil schmunzelte. «Ganz nebenbei habe ich mir erlaubt, die besagten Anweisungen mit Brians Dienstplänen abzugleichen, und tatsächlich: Sophie hat immer nur dann größere Summen abgezweigt, wenn Brian im Land war. Sieht so aus, als hätte Brian die Zukunft seiner Stieftochter verzockt.»
    «Wann erfolgte die letzte Anweisung?», fragte Bobby.
    «Vor sechs Tagen. Die Kreditkartenkonten waren vorher wieder aufgefüllt worden, wahrscheinlich mit den ersparten fünfzigtausend. Damit ist er wohl geradewegs ins Kasino gegangen, wo er anscheinend eine große Summe gewonnen hat, denn sechs Tage später konnte er die fünfzigtausend dem Sparbuch wieder gutschreiben lassen. Oder aber …» Phil runzelte die Stirn. «Tja», fuhr er fort. «Wahrscheinlicher ist wohl, dass er sich Geld geliehen hat, denn die jüngsten Kreditkartenauszüge belegen größere Bargeldanweisungen, mit anderen Worten, in den vergangenen sechs Tagen ist Brian noch tiefer in die Kreide gerutscht. Trotzdem konnte er das Sparguthaben wieder auffüllen. Er muss sich das Geld also geliehen haben.»
    «Könnte also doch sein, dass er Besuch von einem Eintreiber hatte», sagte Bobby an D.D. gerichtet.
    Die zuckte mit den Achseln und klärte die Kollegen über Trooper Lyons’ revidierte Aussage auf, wonach ein mysteriöser Killer am Sonntagmorgen aufgetaucht sei, Sophie entführt und Brian Darby erschossen habe; um ihre Tochter auszulösen, habe Tessa die Schuld am Tod ihres Mannes auf sich genommen, und um auf Notwehr plädieren zu können, sei sie auf eigenes Verlangen von Shane Lyons zusammengeschlagen worden.
    Alle Kollegen am Tisch zeigten ähnliche Stirnfalten.
    «Moment mal», meldete sich Neil. «Sie will Lyons Sonntagmorgen zu sich gerufen haben? Brian ist doch schon mindestens vierundzwanzig Stunden vorher getötet worden.»
    «Das hat Tessa ihrem Freund Shane natürlich nicht auf die Nase gebunden, verlogen, wie sie ist.»
    «Darby hat

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