Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wer stirbt schon gern in Düsseldorf?

Wer stirbt schon gern in Düsseldorf?

Titel: Wer stirbt schon gern in Düsseldorf? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Venn
Vom Netzwerk:
fuhr dann fort:
    »Nerv mich nicht mit deinem Radschläger. Diese saublöden Rheinländer haben uns eine schöne Suppe eingebrockt. Hast du vorhin das ›Extra‹ in West III gesehen? Nach dem dritten Satz ließen die schon einfließen, dass die Rheinländer unser geplanter Koalitionspartner sind. Und woher wussten die, dass du dich mit diesem Leisten schon zu Gesprächen getroffen hast?«
    »Wahrscheinlich von ihm selbst«, antwortete Ophoven, »aber das spielt jetzt keine Rolle. Wir müssen ganz schnell handeln. Ich rufe drüben beim WDR an und sage denen, dass du gleich in die ›Aktuelle Stunde‹ kommst. Dann kannst du im Fernsehen klar Stellung beziehen.«
    »Und bitteschön: Klar was???«, schrie der Ministerpräsident.
    »Du sagst einfach, dass du die Partei ›Freies Rheinland‹ als eine kriminelle Vereinigung betrachten würdest und im Landtag das Verbot der Partei durchsetzen willst. Oder du sagst, dass die Partei mit dieser Tat ihren Fraktionsstatus verloren hat und nur noch Abgeordnete von denen im Landtag verbleiben dürften, die sich von den Aachener Vorfällen distanzieren oder was weiß ich.«
    »Toller Berater, was weiß ich! Ist das überhaupt mit der Landesverfassung vereinbar?«, hakte Nils Steenken nach.
    »Was weiß ich.«
    Durch die Gegensprechanlage meldete sich nun Kerstin Jentges, die Sekretärin des Ministerpräsidenten:
    »Hier ist der Abgeordnete Willi Repper aus Düren von der Partei ›Freies Rheinland‹ und möchte den Herrn Ministerpräsidenten sprechen. Ist das möglich?«
    »Der hat mir gerade noch gefehlt«, maulte Steenken, und Dr. Ophoven schob nach:
    »Wenn man den nur irgendwo runter schubsen könnte.«
    »Dann drückte der Ministerpräsident auf den Knopf der Gegensprechanlage:
    »Ich lasse bitten!«
    Friedlich zogen auf dem Rhein Frachtschiffe gen Köln und Duisburg.
    * * *
    Das Team des »Hammer« hatte in der Eifel noch nichts von der Revolution in Aachen gehört. Als Alex Kufka keine Anstalten mehr machte, neues Studentenfutter auf den Tisch zu bringen, verabschiedeten sich zunächst Benno und Elli Breuer. Nusselein blieb noch da, da er angeblich noch zur Toilette musste:
    »Sind sie weg?«, fragte er, als die Flurtür schlug.
    »Wenn du jetzt Schleiden zerstören willst, schmeiß ich dich raus«, antwortete Alex Kufka.
    Charly Nusselein ging darauf nicht ein:
    »Ich muss mit dir reden!«
    »Keine Gehaltserhöhung!«, antwortete Kufka nur.
    »Darum geht es nicht. Vor dem Alten von Elli konnte ich vorhin nicht offen mit dir reden, da der Bulle ist.«
    »Ich höre.«
    »Das will ich dir ja sagen. Ich habe über Quellen, die ich nicht nennen kann, zu der Kripo Kontakt aufgenommen, da ich in der Förster-Sache ein paar Sachen ausrecherchiert habe, die man als verantwortungsvoller Staatsbürger und auch als Journalist an die Polizei weitergeben muss!«
    »Was ist das denn für eine Ansage aus deinem Munde?«, wollte Kufka wissen.
    Da Nusselein aber schon einmal dick auftrug, fuhr er fort:
    »Natürlich war die ganze Aktion nicht ganz uneigennützig. Ich habe mich mit den Spitzen der Aachener Kripo getroffen und die haben dann den Zimmermann dazu verdonnert, dass er mit mir zusammenarbeiten muss.«
    »Deinen Erzfeind?«
    »Damit der sein Gesicht nicht verliert, habe ich allerdings versprochen, dass wir – falls die Zusammenarbeit mal an die Öffentlichkeit kommt – so tun, als wäre die Idee der Zusammenarbeit von Zimmermann ausgegangen.«
    »Aaaaaaa ja«, meinte Kufka nur.
    »Selbst dir dürfte ich nichts sagen, so war es vereinbart. Aber bei dir lege ich die Karten natürlich auf den Tisch. Falls du also später mal mit Zimmermann sprichst, gib nicht damit an, dass ich der Gründer der Allianz Hammer-Kripo bin.«
    »Ich gebe nie mit dir an«, versprach Kufka, »mir fällt spontan auch kein Grund ein.«
    Nusselein überhörte die Spitze und verabschiedete sich:
    »Was ich damit nur sagen wollte. Aus diesem Grunde schicke ich morgen den Zimmermann zu dem Lauscher. Bei einem Bullen muss der einfach reden.«
    »Dann kannst du ja in die Redaktion kommen und den Veranstaltungskalender für das nächste Heft schreiben.«
    »Das geht leider nicht, auch wenn du es nicht glaubst. Die Sache mit den Amis in Elsenborn ist so dick, da muss ich mich morgen einfach drum kümmern.«
    »Und dann bin ich noch der Meinung, dass morgen um 9 Uhr, wenn ich schon am Schreibtisch sitze und in deinem Wohnwagen der Wecker noch nicht einmal geschellt hat, Ruitzhof zerstört werden muss«, beendete

Weitere Kostenlose Bücher