Wer war ich im Vorleben?
die Unschuld, wie kleine Kinder sie oft ausstrahlen und Tiere sie uns vorleben. Ein Tier lebt so, wie es seiner Art entspricht. Es ist niemals brutal oder bösartig, auch dann nicht, wenn es ein anderes Tier frisst. Es lebt sein Tiersein und genießt es. Es würde niemals überlegen, wie es einem anderen Wesen schaden könnte – so etwas kann nur ein pervertiertes menschliches Gehirn hervorbringen.
Die Tiere helfen uns auch, Mitgefühl und Nächstenliebe zu erlernen. Es ist ein Akt der Güte, wenn Tiere auf die Erde kommen, um mit Menschen zusammen zu sein. Sie nehmen oft extrem viel auf sich und erinnern uns letztlich daran, was Liebe, Verzeihen, Vertrauen, Bescheidenheit und Im-Jetzt-Sein bedeuten. Für denjenigen, der wirklich hinschaut, können sie die größten Lehrmeister sein. Sie leben nach ihrer Natur in Verbindung mit der spirituellen Welt – so wie auch wir es tun sollten.
Im Vorleben erfuhr sich ein Mann als einsame und verhärmte Frau, die seit dem Tod ihrer Schwestern, mit denen sie Jahrzehnte zusammengelebt hatte, an nichts mehr Freude fand. Sie wurde fast 90 Jahre alt und schimpfte fortwährend darüber, dass sich niemand emotional um sie kümmerte. In der spirituellen Welt wurde sie von ihrem Seelenführer empfangen, der eine besondere Überraschung für sie bereithielt: ihre Katze, die bei ihr auf dem Hof wohnte. Jetzt, als Seele, erkannte die Frau, dass dieses Tier ihr Vertrauter und Freund auf der Erde sein wollte, mit dem sie viel Freude hätte haben können. Voller Scham musste sie feststellen, dass sie ihre Katze überhaupt nicht als Wesen erkannt hatte; sie hatte sie immer weggejagt, sogar beschimpft und mit Füßen getreten.
Dass uns Menschen unser Seelenbewusstsein zuerst einmal abhanden kommt und wir es über einen langen Entwicklungszeitraum erst wiederentdecken müssen, gehört zu den festgelegten Rahmenbedingungen unseres Inkarnierens. Solange wir nicht wissen, wer wir wirklich sind, schlüpfen wir in allerhand praktische oder bequeme Rollen. Wir spielen den anderen und uns selbst etwas vor und füttern damit vor allem unser Ego. Tiere hingegen spielen keine Rollen, sie sind authentisch auf eine unbedingte Weise, wie wir es erst wieder lernen müssen. Ein Tier versucht auch nicht, besser als andere zu sein; da es seine wahre Identität lebt, hat es das nicht nötig. Es ist in Harmonie mit sich selbst. All die negativen menschlichen Eigenschaften und Verhaltensweisen, die dort zu finden sind, wo ein Mensch die Verbindung mit seinem Innersten, seiner Seele, noch nicht gefunden hat, sind Tieren fremd.
Viele meiner Klienten lieben Tiere und fühlen sich in ihrer Gesellschaft oft sehr viel wohler als in der mancher Menschen. Sie haben bei Tieren das Gefühl, herzlich angenommen zu werden und sich so zeigen zu dürfen, wie sie sind. Bei Menschen
haben sie dagegen das Gefühl, sich vor seelischen Verletzungen schützen und auf der Hut sein zu müssen. Ich denke, dass wir einen immens großen Entwicklungsschritt gemacht haben werden, wenn wir uns als gesamte Menschheit so verhalten, dass wir mit all unseren Mitmenschen, allen Tieren und der gesamten Natur respektvoll umgehen, wenn wir angstfrei und in harmonischem Einklang zusammen sein können.
Manche Tiere kommen immer wieder mit bestimmten Menschen auf die Erde. Ich habe beispielsweise einen Mann begleitet, der mehrere Male gemeinsam mit einem Tier zur Erde kam. Die beiden waren über viele Leben hinweg ein wunderbares Gespann, halfen sich gegenseitig und lehrten einander wesentliche Dinge.
Gerade Haustiere inkarnieren absichtlich in der Nähe bestimmter Menschen und sind dann sehr stark mit den jeweiligen Familien verbunden. Dabei nehmen sie ihnen vieles von ihren Problemen, Sorgen und sogar Krankheiten ab. Sie tragen diese Schwierigkeiten für ihre Menschen mit. Oft werden sie dabei restlos überfordert und missbraucht.
Der wichtigste Vertraute im Leben einer Klientin war ihr Hund. Sie machte sich aber Sorgen, weil er zunehmend nervös und manchmal auch aggressiv war. Im Vorleben sah sie sich als armen Kuhhirten im 16. Jahrhundert, für den diese Tiere die besten Freunde waren. Anhand dieser Beziehung des Jungen zu den Kühen in der freien Natur bemerkte die Frau, dass sie heute viel zu wenig auf die Bedürfnisse ihres Hundes einging und – obwohl sie ihn liebte – viel zu selten mit ihm draußen war und ihn herumtollen ließ. Sie erkannte auch, dass er für sie fälschlicherweise als eine Art Partnerersatz fungierte. Sie
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