Wer war ich im Vorleben?
Umgebung. So werden die Bedingungen geschaffen, in denen sie mit dem jeweiligen Vorhaben inkarnieren können.
Mensch und Tier haben verschiedene Aufgabenfelder. Ein wesentlicher Unterschied zwischen beiden liegt darin, dass ein Mensch bewusst wählen kann. Wir haben die Freiheit der Entscheidung und tragen damit auch die Verantwortung für alles, was wir denken, sagen und tun. Das ist bei einem Tier anders, es ist in seinen Entscheidungsmöglichkeiten eingeschränkt und lebt das, was ihm die Natur vorgegeben hat.
Eine Frau, die große Schwierigkeiten damit hatte, ihren Kindern ihre Liebe zu zeigen, erlebte sich im Vorleben als etwa 16-jähriger Knabe. Er war von seinen Eltern schon mit sieben an einen Gutsherren zur Arbeit weggegeben worden und als Stallbursche beschäftigt. Dieser sehr zurückgezogene Junge, der von den Menschen emotional immer vernachlässigt worden war, lernte bei den Pferden, für die er sorgte und bei denen er auch nachts schlief, was Zuwendung, Zärtlichkeit, Aufmerksamkeit und Liebe bedeutet. Die Pferde waren seine Freunde und seine Familie, er fühlte sich bei ihnen wunderbar geborgen und angenommen. Diese guten Gefühle galt es nun für die Klientin, auch im heutigen Leben in sich zu finden und an die Kinder weiterzugeben.
Tiere haben nicht die Form von Intelligenz, die wir haben, sie benötigen sie auch nicht. Dafür haben sie eine Wahrnehmung und ein Können in vielen anderen Bereichen, von denen wir zu einem großen Teil noch nicht einmal etwas ahnen und in denen sie uns oft haushoch überlegen sind.
Die Tiere sind ein wesentlicher Teil des Schöpfungsakts. Wenn man so will, hat sich das Göttliche in alles Mögliche aufgeteilt, darunter auch in Steine, Pflanzen, Tiere und Menschen. Alles, was auf der Erde lebt, hält sich in einem exakt austarierten Gleichgewicht. So sind auch die Tiere in ihren Abertausenden von Arten – von den kleinsten Insekten bis hin zu den größten Säugetieren – Stabilisatoren dieses natürlichen Gleichgewichts und machen gleichzeitig ihre Erfahrungen und Entwicklungsschritte. Ohne den Menschen wäre das Gleichgewicht der Erde nicht gefährdet. Im Gegenteil: Ohne die aggressiven menschlichen Eingriffe wäre dieses Gleichgewicht für eine viel längere Zeit sichergestellt. Ohne die Tierwelt allerdings ist keine irdische Harmonie vorstellbar; wenn einzelne Arten in bestimmten Gegenden aussterben, bekommen wir manchmal eine Ahnung davon, wie viel sich daraufhin neu ordnen muss.
Alles Geschaffene bedingt einander, jeder Teil hat seine bestimmte Aufgabe darin, und es gehört natürlich auch zur Aufgabe des Menschen, das empfindliche Gleichgewicht auf der Erde zu achten und zu pflegen. Das aber geschieht leider sehr oft nicht. Im großen Maßstab werden Tiere und Natur missbraucht und ausgebeutet. Wenn dafür dann auch noch der biblische Satz: »Macht euch die Erde untertan« als Erlaubnis herangezogen wird, zeugt das von einem großen Missverständnis und nicht zuletzt auch von der geistigen Trägheit und emotionalen Abgestumpftheit bestimmter Menschen. Denn wer diesen Satz tiefer erforscht und sein Herz dazu befragt, wird zu einer ganz anderen Interpretation kommen müssen: Nur der Mensch kann sein Denken und sein Verhalten frei wählen. Mit dieser ungeheuren Freiheit aber ist unlösbar die Verantwortung verknüpft, sie zum Wohle des Ganzen und damit auch zum Wohle jedes einzelnen
Wesens zu benutzen. Nur in diesem Sinne kann der Mensch über die Erde herrschen: indem er lernt, sich selbst zu beherrschen. Ein wahrer König nämlich ist niemals ein Tyrann und Ausbeuter, sondern dient seinem Reich nach bestem Wissen und Gewissen.
Da alles letztlich Eins ist, kann sich auch die Frage nach der Wertigkeit nicht stellen. Das wäre ungefähr so grotesk wie die Frage, ob ein Bein mehr wert ist als ein Arm.
Von Tieren lernen
Die meisten Menschen haben vergessen, wer sie wirklich sind und welche Aufgaben sie in der irdischen Dimension haben. Das ist keine Entschuldigung, sich nicht weiterzuentwickeln, denn jeder hat alle Möglichkeiten und die Aufgabe, sich Schritt für Schritt wieder daran zu erinnern. Auch dabei helfen ihm nicht zuletzt die Tiere: Ein Tier kann uns ein wunderbarer Lehrer sein, allein schon in seiner Gegenwärtigkeit, in seinem vollständigen Sein im Jetzt, in der Präsenz – ein Merkmal, wie es immer wieder für die Erleuchtung angegeben wird. In der Bibel heißt es: Werdet wieder wie die Kinder. Dies ist ein Entwicklungsweg. Gemeint ist damit
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