Wer war ich im Vorleben?
deinem Tod als Fritz?
Kl.: Es ist wie unendliche Weite, alles ganz leicht. (Pause) Da ist jemand, die warten auf mich. (freudig) Ich kenne die!
U.D.: Wer ist da?
Kl.: Es sind viele Seelen. Sie sind liebevoll, wir kennen uns schon lange.
U.D.: Wie sehen sie aus?
Kl.: Wie Licht, buntes Licht, keine richtige Form. Es ist ... ja, mein Zuhause.
U.D.: Genieße es in Ruhe.
Kl.: (Pause, dann laut lachend) Irre, was die hier alle lachen und Spaß haben! Es ist ... so schön.
U.D.: Nimm diese Unbeschwertheit und Freude ganz tief in dich hinein.
Nach diesem befreienden Willkommen in der spirituellen Welt schaute sich Maria K. gemeinsam mit ihrer Seelenführerin das Leben als Fritz an. Schnell merkte Maria, dass es rein materiell ein gutes Leben war. Das Zwischenmenschliche aber war vernachlässigt worden, ebenso wie die Spiritualität – die war überhaupt kein Thema. Vor allem tat es der Seele leid, als sie merkte, dass die Tiere, die der wesentliche Broterwerb der Familie waren, wie leblose Objekte behandelt wurden. Jetzt nach dem Tod erkannte Fritz, dass er niemals ein Gefühl für sie hatte, dass er sie nie als Lebewesen wahrgenommen hatte. Außerdem rief die Klientin an einer Stelle: »Wie viel Gift wir da auf die Felder gesprüht haben! Darüber habe ich als Fritz überhaupt nicht nachgedacht.«
Die Botschaft für Maria war schnell klar: Mehr Liebe, Mitgefühl, Entspannen, Genießen – so hießen ihre Themen. Das schien für die Klientin zuerst eine schwierige Herausforderung zu sein, entsprach das doch so gar nicht ihren bisherigen Überzeugungen. Dann aber erkannte sie, dass sie am Befinden ihrer Tochter ablesen könnte, ob sie selbst auf dem richtigen Weg war. Das Mädchen war eigentlich immer fröhlich und zufrieden, es sei denn, die Mutter drängte sie zu noch mehr Leistung. Maria K. hatte das Gefühl, dem Mädchen in Zukunft seine Kindheit lassen zu wollen und – statt sie anzutreiben – mehr mit ihr zu spielen. Sie war nun bereit, dem Kind auch seinen sehnsüchtigsten Wunsch zu erfüllen: ein kleines Haustier. Vor allem aber wollte Maria endlich das fröhliche Mädchen in sich selbst leben lassen.
Martin C. — »Und dennoch bleibt diese Liebe«
Trotz einiger persönlicher Rückschläge strahlte Martin C. viel Lebensfreude aus. Der 29-jährige Computerfachmann aus einer Kleinstadt in der Schweiz setzte sich privat mit Fragen der Ethik und der Spiritualität auseinander. Doch immer mehr zweifelte er an sich – ob das überhaupt einen Sinn hätte, wenn die äußeren Ereignisse ihm doch zeigten, dass er allem Anschein nach falsch läge. Früh hatte er seine Mutter verloren, im Teenageralter hatte er einen schweren Unfall erlitten, beruflich fand er nicht die rechte Erfüllung, mit 26 ließ ihn seine geliebte Frau sitzen, sie versucht ihm bis heute das Leben schwer zu machen. Der junge Mann suchte die Schuld beachtenswerterweise nicht im Außen, sondern bei sich selbst. Aber dabei wurde er immer unsicherer. Ich hatte den Eindruck, er machte es sich selbst zu schwer und hatte den wahren Sinn noch nicht entdeckt.
Im Vorleben fand sich Martin C. in einem finsteren Kerker wieder. Er war ein Graf namens Michael, der am nächsten Tag auf dem Scheiterhaufen verbrannt werden sollte.
U.D.: Warum bist du hier eingekerkert? Wie kam es dazu?
Kl.: Ich habe den Bischof, die Macht des Bischofs herausgefordert.
U.D.: Warum?
Kl.: Um ein Zeichen zu setzen.
U.D.: In welchem Land bist du?
Kl.: In Deutschland, so 12. Jahrhundert.
U.D.: Und warum willst du denn Zeichen setzen?
Kl.: Weil das Gefüge zwischen Mensch und Patron nicht mehr stimmt. Es ist alles aus dem Gleichgewicht geraten, was die Menschen mit ihren Mitmenschen tun.
U.D.: Was machen sie denn?
Kl.: Die Unterdrückung der Leibeigenen, die Behandlung der Bauern!
U.D.: Konntest du etwas erreichen?
Kl.: Mehr als nach außen sichtbar war.
U.D.: Mehr?
Kl.: Ja, mehr. Ich bin mir sicher. Es war wichtig. (Pause) Aber manchmal habe ich auch Zweifel. Die haben mir einen Geistlichen geschickt, der mir das Wort Gottes auslegen sollte. Was für ein selbstgefälliger Trottel! (lacht bitter) Aber dann ... ich meine, ich bin in eine so miese Situation geraten ...
U.D.: Woran zweifelst du?
Kl.: Vielleicht war es doch falsch ... ich meine, aufzubegehren.
U.D.: Hat das dieser Geistliche gesagt?
Kl.: Ja, natürlich. (leise) Vielleicht hat er diese Zweifel in mich gesetzt. Er sagte, dass ich gegen Gottes Ordnung handeln würde.
U.D.: Jetzt schau mal, wie
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