Wer war ich im Vorleben?
46 Jahren, war in meine Praxis gerauscht als eine selbstgerechte und belehrende Therapeutin aus München, die sich für beinahe erleuchtet hielt. Ihre abwertende Haltung anderen Menschen, der Natur, den Tieren und Pflanzen gegenüber war auffallend stark. Darauf angesprochen, erklärte sie mir, es ginge schließlich um die höheren Ebenen. Als sie eine unendliche Reihe von Phrasen aus der esoterischen Szene abgelassen hatte, erzählte sie missmutig, dass keine ihrer Beziehungen je erfüllt war, sie sich leer und enttäuscht fühle und seit einiger Zeit sogar immer wieder an Selbstmord denke. Sie sei nicht für die Erde geschaffen.
Im Vorleben sah sie sich als Einsiedler im indischen Himalaya, mit einem Umhang bekleidet, ohne Besitz, in einer Höhle wohnend – und einsam.
Kl.: Ich bin zufrieden mit mir selbst, ich bin gern so für mich, aber...
U.D.: Was aber?
Kl.: ... es ist einfach keiner da.
U.D.: Vermisst du jemand anderen?
Kl.: (sehr leise) Ja.
Wir gingen in diesem Vorleben weiter zurück, und Andrea K. stellte fest, dass sie zunächst ausgesprochen stark war. Sie sprach von vibrierenden, lichtvollen Chakren in der unteren Körperhälfte, von tiefer Verbundenheit mit der gesamten Existenz. Dann lebte der Mann für einige Jahre mit einer Frau. Als sie ihn schließlich verließ, um sich wieder ins weltliche Leben zu stürzen,
wohin er sie nicht begleiten wollte, verlor er all seine Kraft und seinen Lebensmut.
Kl.: Ich sterbe an gebrochenem Herzen. So fühlt es sich an.
U.D.: Was hat dein Herz gebrochen?
Kl.: Die Frau, dass sie mich verlassen hat. Ich hätte nie eine Beziehung eingehen sollen. Menschen sind unberechenbar und egoistisch.
U.D.: Hm.
Kl.: Ich leuchte auch nicht mehr. Ich habe meine Kraft verloren.
Nach dem Tod stieg die Seele des Einsiedlers in die spirituelle Welt auf und ging zusammen mit dem Seelenführer die Etappen des Lebens noch einmal durch.
Kl.: Ich habe meine Spiritualität durch die Frau weggegeben, sie nicht mehr gepflegt, sie ... sie ging dadurch verloren.
U.D.: Was hast du gelernt in diesem oder durch dieses Leben?
Kl.: Na ja, dass es manchmal nicht viel braucht, um aus einem sehr hohen, reinen, hellen Zustand in die Hölle zu rutschen.
U.D.: Hm.
Kl.: (plötzlich ausrufend) Der Zustand war dann wohl doch nicht so perfekt! (Pause) Ich ... ich habe mir nur ... nur was vorgemacht.
U.D.: Ja. Das ist eine gute Erkenntnis.
Kl.: Alles, was ich will, ist, mir das zurückholen und halten.
U.D.: Was genau?
Kl.: Diese pulsierende Kraft in den Chakren.
U.D.: Jetzt schau dir noch mal an, was damals passierte. Du hast zugelassen, dass jemand von außen dir diese Kraft nehmen konnte, oder war es anders?
Kl.: (zögernd) Ich selbst habe meine Kraft weggegeben. Es fehlte etwas . . . in mir.
U. D.: Ja. Was denn?
Kl.: (stockend) Da war kein ... es fehlte das Herz. Das vierte Chakra, da war ich noch nicht. Es lag nicht an der Frau. (Pause) Das ist es, was ich entwickeln möchte, das Herz muss da sein, zum Leben. (weint lange)
Zum Abschluss der Sitzung führte ich Andrea K. noch einmal in den Zustand, als sie sich als Einsiedler sehr wohl und kraftvoll gefühlt hatte. Ich leitete sie an, diese Energien in ihr heutiges Wesen zu integrieren, um darauf aufbauend ihre Lernaufgabe zu meistern: zur Liebe des Herzens zu finden. Ich hatte das Gefühl, dass mich nach der Session eine viel weichere Frau verließ. Sie lächelte noch etwas unsicher und mit verweintem Gesicht. In einigen Worten fasste sie zusammen, wie sie sich fühlte: »Berührt und voller Demut«.
Peter M. – im Rausch von Macht und Gewalt
Kl.: Wir laufen durch einen dunklen Wald, ein anderer Mann und ich. Ich bin, glaube ich, sein Boss. Er kuscht, wenn ich ihn nur anschaue.
U.D.: Aha. Wer seid ihr? Wozu lauft ihr durch den Wald?
Kl.: Es ist Nacht. Da ist ein Haus, nur eine Frau wohnt dort.
U.D.: Und?
Kl.: Wir sind Räuber. Ja, ich bin ein Räuber.
U.D.: Wirst du das Haus überfallen?
Kl.: Ja! Da gibt es Essen und bestimmt auch ein bisschen Geld ... und ... na ja, die Frau ist allein. Eine junge Frau.
U.D.: Hast du eine Waffe?
Kl.: Einen dicken Knüppel aus Holz.
U.D.: Wie fühlst du dich?
Kl.: Stark. Ich fühle mich sehr gut. Es ist so eine Lust ... dieser Überfall ... die Beute ... die Frau, die mir gehören wird ...
U. D.: Meinst du, die Frau gehört zur Beute?
Kl.: Das ist immer so, ja!
U.D.: Wie fühlst du dich damit?
Kl.: Ich bin stark ... Darüber denke ich nicht nach.
U.D.: Was
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