Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wer war ich im Vorleben?

Wer war ich im Vorleben?

Titel: Wer war ich im Vorleben? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: U Demarmels
Vom Netzwerk:
gehen weg . . . die Männer. Es ist Krieg. Er . . . Ja, er geht mit ihnen.
    U.D.: Wie bitte? Das ist doch Unsinn! Ein Kind von vier Jahren zieht in den Krieg?
    Kl.: (Pause) Er wurde weggeholt.
    U.D.: Wieso? Schau mal, was wirklich passiert ist! Ist er krank?
    Kl.: Nein, nein.
    U.D.: Ein Unfall?
    Kl.: Nein.

    U.D.: (langsam) Hast du genug von ihm und gibst ihn weg?
    Kl.: Nein!
    U.D.: Also, was ist geschehen?
    Kl.: (sehr stockend) Ich, ich sitze da und warte . . . das Kind, ich gebe ihn weg. Sie kommen . . .
    U.D.: Wer kommt?
    Kl.: Ein Ehepaar, aus der Stadt . . . die nehmen das Kind mit.
    U.D.: Wieso holen die deinen Sohn?
    Kl.: (lacht unsicher und zuckt die Schultern) Ich wollte das . . . weil . . . Ich habe nicht viel. Kein Geld und so.
    U.D.: Wirken sie nett?
    Kl.: Die sind gut angezogen. Die haben bestimmt genug Geld.
    U.D.: Und wie reagiert dein Sohn? Geht der einfach mit?
    Kl.: Ja. Ich habe es ihm gesagt.
    U.D.: Und wie ist das für dich? Was fühlst du?
    Kl.: . . . Weiß nicht . . . es geht ihm da besser, denke ich . . . Ich konnte ihm nicht viel geben.
    U.D.: Mm. Vielleicht braucht er gar nicht viel, außer Mutterliebe und ein bisschen was zu essen. Warum gehst du nicht arbeiten?
    Kl.: Ich geh’ nicht arbeiten, nein.
    U.D.: Warum nicht? Du bist jung.
    Kl.: Ich sitze immer hier.
    U.D.: Ja, so kommt nicht viel Geld, was?
    Kl.: Nein.
    U.D.: Schau es dir ehrlich an, was ist los mit dir?
    Kl.: Ich mag nicht arbeiten.
    U.D.: Genau so ist es. Und deshalb gibst du den Sohn weg, dann reicht das Geld. Er war eine Belastung, dann hättest du mal in die Gänge kommen müssen.
    Kl.: Ja. (leise) Schon sehr faul!
     
    Im nachfolgenden Gespräch mit seiner Seelenführerin wurde Achmed E. vor allem eines klar: Es galt, das zu würdigen, was er in seinem heutigen Leben besser gemacht hatte als damals. Obwohl er viel Ablehnung erdulden musste, hatte er sich gut um
sein Kind gekümmert und auch genügend gearbeitet, sodass es für sie beide reichte. Auch verzeihen hatte er zu lernen begonnen, indem er Schritte auf den Vater zu gemacht hatte, obwohl der zeitlebens nichts von ihm wissen wollte. In der spirituellen Welt erkannte er, dass die Seele seines Pflegevaters im Vorleben als Anna im heutigen Leben seine Mutter ist.
    Für ihn ging es darum, weiterhin zu seinen Gefühlen zu stehen, aber sein Schneckenhaus des Selbstmitleids zu verlassen und auch seine Fortschritte anzuerkennen. Beinahe ungläubig, tief berührt und auch mit einem Anflug von Stolz sagte er gegen Ende der Sitzung über sein aktuelles Leben: »Ich . . . na ja . . . ich bin doch heute eigentlich ganz gut dabei, oder?«
    Hubert G. – süchtig nach Liebe
    Der 53-jährige Filialleiter einer Kaufhauskette aus Graz wirkte auf den ersten Blick offen und selbstsicher. Was ihn allerdings zu mir geführt hatte, waren quälende Selbstzweifel: Er bekam immer öfter Schweißausbrüche und rote Flecken im Gesicht und am Hals, sobald er sich einem Menschen gegenüber sah, an den er wichtige Erwartungen knüpfte: Geschäftspartner, Kunden und insbesondere Frauen. Auf der anderen Seite erlebte er sich häufig als stolz – auf eine unangenehm kühle und distanzierte Weise.
    In Trance fand sich Hubert G. im Elsass als Schuster Max in einem Wirtshaus des 14. Jahrhunderts wieder. Er ließ den Würfelbecher krachend auf den Tisch schlagen.
     
    Kl.: Ich will gewinnen. Ich muss!
    U.D.: Warum das?
    Kl.: (mühsam hervorstoßend): Ich habe schon alles verloren.
    U.D.: Was denn? Was hast du verloren?
    Kl.: Alles. Das Haus gibt es noch, aber es ist nichts mehr drin. Alles weg, die Werkstatt, die Möbel, alles. (Pause) Die Kinder haben geweint, als ich
wieder ins Wirtshaus ging. (Pause) Ich kann nicht mehr nach Hause gehen, ich muss gewinnen!
     
    Als Max erlebte sich der Klient im mächtigen Sog der Spielleidenschaft. Sie kostete ihn neben seinem Besitz auch seine Familie: Er beachtete nicht, dass seine Frau ihn wirklich liebte, er spielte immer wieder, und schließlich verließ er seine Familie, um ihnen nicht auch noch das Dach über dem Kopf zu verspielen. In der Rückschau auf dieses unglückliche Leben als Max wurde Hubert G. die Parallele zu seinem heutigen Treiben bewusst.
     
    K1.: Eigentlich ist die Liebe das Wichtigste.
    U.D.: Wichtiger als alles andere?
    Kl.: Ja.
    U.D.: Hast du deine Frau und die Kinder damals geliebt?
    Kl.: Ja, schon. Aber das Würfelspiel war wichtiger.
    U.D.: Wie ist es heute mit dem Glücksspiel, ist das ein Thema?
    Kl.: Das ist kein Thema mehr. Na ja,

Weitere Kostenlose Bücher