Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Wer weiter sehen will, braucht hoehere Schuhe

Titel: Wer weiter sehen will, braucht hoehere Schuhe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peta Mathias
Vom Netzwerk:
der Hand. Essen und trinken Sie, was Ihnen wirklich schmeckt. Was uns umbringt, ist die Tatsache, dass wir Englisch sprechen.
    Was lernen wir daraus
    ♥ Das Glück, das uns Essen schenkt, ist vergänglich. Gott sei Dank, denn deshalb müssen wir sehr regelmäßig Nahrung aufnehmen.
    ♥ Essen Sie, wonach Ihnen der Sinn steht. Ein klein wenig von dem, wonach es Sie gelüstet, tut Ihnen auch gut.
    ♥ Ihr Körper ist ein Tempel mit gerundeten Wänden.
    ♥ Kochen Sie, wann immer Sie das Bedürfnis danach verspüren, aber essen Sie nur, wenn Sie auch Hunger haben.

KAPITEL 3
Beziehungen: Entspannen Sie sich –
Wir haben alle unsere Macken
    Ich bin grundsätzlich mit gekreuzten Fingern in jede meiner Beziehungen gegangen, vielleicht wäre es vernünftiger gewesen, stattdessen die Beine zu verschränken. Mangelnde Kommunikation in der Beziehung sind gefährlich und machen einsam; ebenso wie Angst. In den Neunzigern hat mir eine Freundin ein Buch über Männer mit Bindungsphobie geschenkt. Ich habe es auf der Stelle verschlungen und festgestellt, dass ich in Wahrheit ein Mann mit Bindungsphobie bin. In der Generation meiner Eltern war eine alleinstehende Frau über dreißig entweder verwitwet oder hatte einen Buckel. Im neuen Jahrtausend kommt so etwas erheblich häufiger vor, weil sie entweder geschieden ist oder beschlossen hat, erst gar nicht zu heiraten. Natürlich gab es schon immer Frauen, die »anders« waren: die Bohemiens, die Isadora Duncans, die reichen Erbinnen, die sich an keinerlei Konventionen halten wollten, aber in unserem Zeitalter stehen einem die Entscheidungen im Hinblick auf Berufs- und Privatleben weitgehend offen. Eine Fünfzigjährige von heute lässt sich nicht mit einer Fünfzigjährigen der vorherigen Generation vergleichen. Sie sieht auch vollkommen anders aus.
Familien
    Jeder von uns glaubt, er sei in einer zerrütteten Familie aufgewachsen. Die Wahrheit ist, dass die meisten Familien zerrüttet sind. In der Mehrzahl von ihnen ist Gewalt an der Tagesordnung, und sei es nur in Form von lautem Schreien, Streit oder der einen oder anderen als Erziehungsmaßnahme getarnten Ohrfeige, bis hin zu sexuellem Missbrauch im schlimmsten Fall. Ihnen allen gemeinsam sind jedenfalls ein auffallend schlechter Geschmack bei der Auswahl der Wohnzimmertapete und höchst eigentümliche Gewohnheiten im Umgang mit der Zahnpastatube. Meiner Ansicht nach ist die Kleinfamilie als Lebensform für viele Menschen nicht geeignet und auch im Hinblick auf geistige Gesundheit, Glück und das Austeilen von Komplimenten keineswegs empfehlenswert. Die Familie sollte wieder zu ihrer früheren Form zurückfinden. So lastet weniger Druck auf allen Beteiligten. Kinder sollten auch andere Erwachsene als die eigenen Eltern in ihrem unmittelbaren Umfeld haben und erfüllende Beziehungen zu ihren erwachsenen Verwandten, zu Freunden, Lehrern usw. pflegen. Die Pflicht, Kinder großzuziehen, auf die Schultern von lediglich zwei Menschen zu legen, treibt alle Beteiligten nur in den Wahnsinn. Ich finde, dafür braucht man eine Gemeinschaft, die sich liebevoll zugetan ist. Meine Eltern haben stets gewitzelt, sie könnten nicht nachvollziehen, wie niedrig die Kindersterblichkeitsrate in unserer Generation sei.
Früh übt sich …
    Meine erste große Liebe war ein Klassenkamerad in der Grundschule. Wir waren beide fünf. Bis zu dieser Zeit waren meine Beziehungen zum anderen Geschlecht von völligem Desinteresse gekennzeichnet. Aber dann lernte ich Marcel kennen. Ich wollte ihn, weil er so schön und so nett war. Im zarten Alter von fünf Jahren schwelgte ich in Träumereien von seinem runden, pausbäckigen Gesicht mit der olivfarbenen Haut und seinen Beinen, die unter den kurzen schwarzen Hosen seiner Schuluniform herausragten. Ich wusste, dass ich ihn heiraten wollte, auch wenn ich keine Ahnung hatte, was das überhaupt bedeutete. Nur Gott allein wusste, welchen Schwelgereien ich mich hingab, schließlich wusste ich nicht das Geringste von Jungs, Sex und Liebe. Wer käme auch auf die Idee, dass eine Fünfjährige derartige Informationen brauchen könnte? Trotzdem saß ich inmitten meiner Puppen auf dem Bett, trunken vor Liebe. Stundenlang.
    Unser Haus hatte vier mit einem großen Schiebefenster ausgestattete Schlafzimmer, eine riesige Diele mit hoher Decke und ein großes Wohnzimmer, das nie jemand benutzte. Dieses Zimmer war besonderen Gästen vorbehalten und mit wertvollen, auf Hochglanz polierten Möbeln, edlen Tapeten und geblümten

Weitere Kostenlose Bücher