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Wer weiter sehen will, braucht hoehere Schuhe

Titel: Wer weiter sehen will, braucht hoehere Schuhe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peta Mathias
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Gefühl für den Schreibstil zu bekommen. Wir lasen sie uns gegenseitig vor, brüllten und lachten und machten eine höchst erstaunliche Entdeckung: der Grund, weshalb diese Dinger Millionenauflagen bei Hausfrauen und Müttern erzielen, ist SEX . Ja. Ganz recht. Diese Schnulzen sind im Prinzip nichts anderes als Pornos. Die Lektüre ließ uns um ein Haar erblinden: Auf Seite 15 »liebkosten seine erfahrenen Finger die Tiefen des Leibes« der Heldin. Die Geschehnisse auf Seite 50 will ich lieber gar nicht erst wiedergeben. Ursprünglich hatte ich gedacht, es sei ausgeschlossen, sich mit einer der Figuren zu identifizieren. Ich meine, wie viele reiche, gut aussehende, maskuline Besitzer von Schaffarmen kann es schon geben? Die Antwort lautet: Wen interessiert das? Was ist so toll am wahren Leben, dass man unbedingt den Bezug dazu wahren will? Der Schaffarmbesitzer benimmt sich wie kein anderer Mann, dem die Leserinnen dieser Bücher je begegnet sind. Das ist gesellschaftlich legitimierte Frauenpornografie, die man in jedem Supermarkt kaufen kann. Im Gegensatz zum Ehemann der geneigten Leserin nennt der Held im Buch einen Luxuskörper sein Eigen, ist ein sexueller Musterknabe, höflich, romantisch und absolut bezaubert von der Heldin.
Kommunikation mit Edward De Bono
    Ich mag Edward de Bono und möchte gern ein paar Worte zum Thema Denken verlieren. Ich bin völlig fasziniert von seiner Idee, Analysen und Denkansätze hinter sich zu lassen und nach der Wahrheit im alten sokratischen Sinne zu suchen und damit den Weg zu Kreativerem und Konstruktiverem zu ebnen. De Bono spricht von Paralleldenken; darüber, sich mehr Gedanken über das zu machen, was sein kann, statt lediglich über das, was ist; darüber, Möglichkeiten zu akzeptieren, ohne zu verurteilen; beide Seiten eines Widerspruchs zu betrachten und dann einen lateralen, kreativen Lösungsansatz zu finden. Menschen hassen Veränderung, und wir mutmaßen häufig, dies sei ein angeborener Teil unseres Naturells. Was ist, wenn wir einfach nur denken, wie wir denken, und unsere Probleme einfach lösen, wie wir sie lösen, weil wir mit einer Philosophie aufgewachsen sind, die nicht darauf ausgerichtet ist, mit Veränderungen zurechtzukommen? Nehmen Sie zum Beispiel das Thema Streit. Bis zu einem gewissen Ausmaß finde ich Streit gut. Ich bewege mich sehr stark in Schwarz-Weiß-Kategorien – richtig und falsch, gewinnen oder verlieren, ja oder nein. Meiner Ansicht nach haben ein aggressiver Schlagabtausch und ein angeregter verbaler Konflikt etwas durchaus Konstruktives, und ich finde, ein anständiger Tritt gegen das Schienbein hilft ungemein, die Wahrheit zu erkennen. Kämpferische, feindlich gesinnte Auseinandersetzungen hingegen halte ich für eine absolut sinn- und wirkungslose Art der Diskussion. De Bono betrachtet die Dinge gern aus unterschiedlichen Blickwinkeln und sieht nicht ein, weshalb wir diese beiden Ansätze nicht vermischen sollen. Es ist doch viel besser, die Intelligenz einzusetzen und kreativ und konstruktiv zu sein. Alles reine Kopfsache. Es gibt kein richtig und falsch – es gibt nur viele Lösungsansätze. Wenn ich von etwas überzeugt bin und das Gefühl habe, im Recht zu sein, bedeutet das doch nicht zwangsläufig, dass der andere im Unrecht ist. »Wahrheit« ist ein Schwindel. Und uns Menschen ist die Form häufig wichtiger als der Inhalt.
Ehe und Familie
    Verheiratete Frauen stellen mittlerweile eine Minderheit dar. Das Leben der Frauen unterscheidet sich heute so fundamental von dem ihrer Mütter, dass man es beinahe als neue Gesellschaftsform bezeichnen könnte. Frauen leben ohne Trauschein mit einem Partner zusammen, sind Single, homosexuell oder haben sich mit anderen Frauen zu einer völlig neuen Form der Lebensgemeinschaft zusammengetan. Die Frauen von heute wollen frei sein, aber nicht unbedingt allein. Ich habe selbst zehn Jahre lang meinen Haushalt mit jemandem geteilt – es war wie eine WG für Erwachsene. Wir hatten ein wunderschönes Haus in einer erstklassigen Gegend, eine eigene Haushälterin, ein Abo für die Tageszeitung, einen Gärtner und jeder ein eigenes Badezimmer.
    Ursprünglich war die Ehe ein reines Besitzverhältnis, bei dem die Inhaberschaft der Frau nebst Hab und Gut nahtlos vom Vater auf den Ehemann überging. In der heutigen Zeit erleben wir im Hinblick auf das Ehe- und Familienleben eine echte Revolution, allerdings keineswegs aus mangelndem Respekt vor dieser Institution. Stattdessen besitzen jene, die den

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