Wer weiter sehen will, braucht hoehere Schuhe
Sexualität, das gestörte Essverhalten und die kosmetische Chirurgie. Sehen Sie sich doch nur die Tragik des Daseins eines Models an. Das einsame Leben, ständig nur auf dem Laufsteg auf- und abzugehen, gibt diesen Frauen das Gefühl, Kleiderständer zu sein, die jeder Autonomie und jeden Glücks beraubt wurden. Laut Studien leiden Models trotz ihres Status als Ikonen der Schönheit und des Glamours häufiger unter psychischen Problemen und sind unzufriedener mit ihrem Leben als Frauen in anderen Berufssparten. Weshalb ist es so deprimierend, hübsch zu sein? Weil man von den Medien und der Öffentlichkeit zum Objekt gemacht, knallhart beurteilt und somit beinahe zum Eigentum der Allgemeinheit wird. Viele Models haben das Gefühl, die Kontrolle über ihr eigenes Leben verloren zu haben, so dass ihr Körper der einzige Aspekt ihres Lebens ist, über den sie noch Macht haben, was dazu führt, dass sie ein geradezu obsessives Verhältnis zu ihm entwickeln und überängstlich mit ihm umgehen. Ihr Leben besteht aus strengster Diät, exzessivem Sport und manchmal sogar zwanghaftem Übergeben.
Bewerben sich zwei gleichermaßen geeignete Kandidaten um einen Job und überzeugen beide im Vorstellungsgespräch, stehen die Chancen gut, dass der Kandidat mit dem besseren Aussehen am Ende die Stelle bekommt. Dies ergab eine reichlich ernüchternde Studie. Nein? Stimmt nicht? Aber wenn Äußerlichkeiten unwichtig sind, wieso brezeln wir uns dann auf, wenn wir zu einem Vorstellungsgespräch gehen? Schöne Menschen haben im Allgemeinen mehr Erfolg im Beruf als unattraktive – selbst in Branchen, in denen Schönheit eigentlich keine Rolle spielt. Aber machen wir einen Fehler, wenn wir gut aussehende Menschen bevorzugen?
Laut dem Gottvater der wissenschaftlichen Studien zum Thema Schönheit, Dr. Randy Thornhill von der Universität von New Mexico, ist es für einen Embryo ausgesprochen schwierig, perfekte Symmetrie zu entwickeln. Der Embryo, dem das gelingt, besitzt offenbar hervorragende Gene (und eine anständige Portion Glück), was der Grund ist, weshalb Gesundheit und Schönheit so eng miteinander verknüpft sind. Andere Anzeichen von Schönheit wie Haare und Haut zeigen den Gesundheitszustand einer Frau und lassen offenbar auch Rückschlüsse auf ihre Intelligenz zu. Auch im Hinblick auf die allgemeine Intelligenz stehen Menschen mit symmetrischen Zügen gut da. Gesichter erzählen Geschichten. Im Zuge von Experimenten legte man schönen Menschen Intelligenztests vor und zeigte danach ihre Fotos anderen Leuten, die die Resultate mehr oder weniger korrekt errieten. Vielleicht machen wir also doch keinen Fehler, wenn wir die attraktiven Menschen favorisieren.
Die Intelligenz von Kindern oder Menschen mittleren Alters anhand ihrer Gesichtszüge einzuschätzen, ist einfacher als bei Teenagern oder Senioren. Man sollte annehmen, es sei wichtig für die Partnerwahl, dass Teenager die Züge eines anderen Menschen lesen können, aber auch das ist ziemlich heikel, denn die Evolution und die Hormone machen Überstunden, um eventuelle Fehler zu kaschieren. Menschen wie Brad Pitt und Angelina Jolie sind reich und erfolgreich, was in hohem Maß auf ihre Schönheit zurückzuführen ist. Es mag also tatsächlich eine gute Idee sein, den Kandidaten bei der Jobentscheidung zu bevorzugen, der besser aussieht, weil er dem Unternehmen vielleicht mehr Umsatz verschafft. Gut aussehende Kandidatinnen für ein politisches Amt sind häufig erfolgreicher als ihre weniger attraktiven Kolleginnen. Es existiert tatsächlich eine Rückkopplungsschleife zwischen Biologie und gesellschaftlichem Umfeld, das es jenen gibt, die schön sind, und von jenen nimmt, die es nicht sind.
Schönheit ist eine Äußerlichkeit, die man nicht vorspielen kann. Sie steht für Gesundheit, für Köpfchen und für gute Gene. Es ist damit durchaus sinnvoll, sich schöne Freunde zu suchen, weil sie etwas im Kopf haben und hilfsbereit sind, und sich für einen gut aussehenden Partner zu entscheiden, weil dies die Chancen auf gesunde, widerstandsfähige Kinder erhöht. Selbst ansatzweise Attraktivität ist ein echter Pluspunkt. All das kann sogar so weit gehen, dass besonders schöne Menschen ihr Leben quasi auf dem Silbertablett serviert bekommen, und trotzdem sind sie manchmal nicht glücklich.
Guter Schlaf
Schlaflose Mütter. In England haben sie sogar eine eigene Bezeichnung: TATT – tired all the time . Damit sind Mütter gemeint, die sich bereits beim Aufwachen erschöpft
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