Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wer will schon einen Traummann: Roman (German Edition)

Wer will schon einen Traummann: Roman (German Edition)

Titel: Wer will schon einen Traummann: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
Vom Netzwerk:
nicht gewinnen kannst, egal was für eine Mühe du dir gibst.«
    »Du scheinst aber doch gewonnen zu haben. Barbara Bush ist die einzige First Lady, die ebenso beliebt war wie du.«
    »Ja, und das mit Recht. Ich dagegen spiele jemanden, der ich gar nicht bin. Aber bloß weil ich es hasse, First Lady zu sein, lehne ich noch lange nicht die Politik ab.« Jetzt wo sie angefangen hatte, wollte sie nicht mehr aufhören. »Natürlich wirst du das kaum glauben – aber ich liebe die Ehre, die in einem politischen Leben liegt.«
    »Die Worte Ehre und Politik hört man heutzutage nicht mehr oft in ein und demselben Atemzug.«
    Seine Skepsis feuerte sie nur noch mehr an. »Es ist eine Ehre, das Vertrauen der Bürger erwiesen zu bekommen. Eine Ehre, dem Land zu dienen. Manchmal überlege ich sogar …« Entsetzt unterbrach sie sich.
    »Ja, was?«
    »Das war’s. Mehr ist dazu nicht zu sagen.«
    »Nun komm schon! Ich hab dich schon ohne was an gesehen.« Er schenkte ihr ein schiefes Lächeln.
    »Das heißt aber nicht, dass ich dich in meinen Kopf hineinschauen lasse.«
    Sein Scharfsinn, was sie betraf, war von Anfang an erstaunlich gewesen, und ein eigenartig wachsamer Ausdruck machte sich auf seinen Zügen breit. »Na, das haut mich doch um. Hillary Clinton ist nicht die Einzige. Du überlegst, ob du dich nicht selbst um ein Amt bewerben sollst, stimmt’s?«
    Beinahe stieß sie ihr Weinglas um. Wie konnte jemand, den sie erst so kurze Zeit kannte, etwas begreifen, das sie sich noch nicht einmal selbst richtig eingestanden hatte? »Nein, überhaupt nicht. Ich habe … na ja, ich habe schon überlegt, aber … nein, nicht ernsthaft.«
    »Bitte, erzähl schon!«
    Mats intensives Interesse ließ sie wünschen, nie damit angefangen zu haben.
    »Feigling!«
    Sie hatte es so satt, immer vorsichtig sein zu müssen, und sie wollte reden, verdammt noch mal! Vielleicht war es ja an der Zeit, diesen vagen Ideen ein wenig frische Luft zu gönnen. »Na ja … es ist nur so ein Gedanke von mir, aber ich habe schon überlegt. Ein bisschen.«
    »Mehr als nur ein bisschen, wette ich.«
    »Bloß in den letzten paar Monaten.« Sie blickte in diese eindringlichen grauen Augen. »Ich habe das politische Leben in Washington von klein auf verfolgt – bin sozusagen im Herzen der Macht groß geworden – habe aber nie selbst Macht gehabt. Zwar verfüge ich über Einfluss, das schon – aber nicht über echte Autorität, um Dinge ändern zu können. Doch ein Beobachter zu sein hat auch seine Vorteile.«
    »Und die wären?«
    »Ich habe die Laufbahnen der Besten und der Schlimmsten, die wir haben, verfolgt … alles, was gelungen und was nicht gelungen ist – daraus lernt man.«
    »Was hast du gelernt?«
    »Dass dieses Land in einer Krise steckt. Dass wir nicht genug Politiker haben, die bereit oder auch nur willens sind, harte Entscheidungen zu treffen.«
    »Aber du schon?«
    Nealy dachte darüber nach und nickte dann. »Ja. Ja, vermutlich bin ich das.«
    Er betrachtete sie aufmerksam. »Und wo würdest du anfangen?«
    Also legte sie ihm ihre Ideen dar, nicht alle – das hätte Stunden gedauert -, aber doch einige. Je mehr sie redete, desto aufgeregter wurde sie, und desto mehr glaubte sie an das, was sie sagte.
    Ein leicht benommener Ausdruck zeigte sich auf seinem Gesicht. »Also, du hast das verrückteste Politikverständnis, das mir je untergekommen ist. Hier links, dort rechts, da fett in der Mitte. Ein Wunder, dass du überhaupt noch geradeaus laufen kannst.«
    »Gegen Schubladendenken hatte ich schon immer etwas. Für mich zählt nur, was für das Land am besten ist. Die Parteipolitik hat unseren Regierenden das Rückgrat gebrochen.«
    »In Washington kann sich nur der ein Rückgrat leisten, der über genügend persönliche Macht verfügt.«
    Sie lächelte. »Richtig.«
    Kopfschüttelnd meinte Mat: »Du bist doch ein Federgewicht im Vergleich zu diesen Haifischen. Weil du mit dem Herzen denkst, fressen die großen Jungs dich auf und spucken deine Knochen wieder aus.«
    Sie lachte. »Trotz deines Geredes bist du doch ganz schön naiv. Die großen Jungs haben mich aufwachsen sehen. Ich bin auf ihren Knien gesessen und habe mit ihren Kindern gespielt. Sie haben mir über den Kopf gestrichen und auf meiner Hochzeit getanzt. Deshalb gehöre ich zu ihnen.«
    »Aber das ist auch alles, was es dir einbringt: ein Kopftätscheln!«
    »Du vergisst, dass ich einen Trumpf in der Hand halte.«
    »Was meinst du damit?«
    Während eines kleinen Schlucks aus

Weitere Kostenlose Bücher